Karner, Larina Alena
(2025).
Zystenfraktion als Biomarker bei autosomal dominanter polyzystischer Nierenerkrankung.
PhD thesis, Universität zu Köln.
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Abstract
Die autosomal dominante polyzystische Nierenerkrankung (autosomal dominant polycystic kidney disease, ADPKD) ist die häufigste monogenetische Nierenerkrankung und betrifft weltweit ca. sieben Millionen Menschen. Hauptcharakteristikum ist die Entwicklung renaler Zysten, die durch ihr expansives Wachstum Nierenparenchym verdrängen und somit im weiteren Verlauf eine Abnahme der Nierenfunktion bewirken. Die glomeruläre Filtrationsrate (glomerular filtration rate, GFR) kann über Jahrzehnte hinweg im normalen Bereich verbleiben, bis sie abzufallen beginnt. Die Erkrankungsschwere – und damit das Alter bei Eintritt der Notwendigkeit eines Nierenersatzverfahrens – ist jedoch sehr heterogen. Patient:innen mit hohem Risiko für einen schweren Krankheitsverlauf sollten deswegen frühzeitig identifiziert werden, um sowohl supportiv als auch medikamentös der Krankheitsprogression entgegenwirken zu können. Als Prognoseparameter der Erkrankung kommen u.a. radiologisch erhobene Daten zum Einsatz. In dieser Studie wurde die Zystenfraktion, die den Quotienten aus Gesamtzystenvolumen (total cyst volume, TCV) durch Gesamtnierenvolumen (total kidney volume, TKV) bildet, als Biomarker der ADPKD untersucht. Ziel war es den Zusammenhang zwischen ihr und der Nierenfunktion zu analysieren, um ihre Rolle als etwaiger Surrogatparameter bzgl. der Erkrankungsschwere zu erforschen. Da die Zystenfraktion dazu geeignet erscheint, eine bessere Aussage über das verbliebene gesunde Parenchym zu treffen als das TKV, das den aktuell klinisch wichtigsten ADPKD-Biomarker darstellt, sollten größenadjustiertes Gesamtnierenvolumen (height-adjusted total kidney volume, htTKV) und Zystenfraktion darüber hinaus im Vergleich untersucht werden. Es wurden 142 Patient:innen aus dem „Deutschen ADPKD Tolvaptan Therapie Register“ (AD(H)PKD-Studienregister), die über eine oder zwei MRT-Bildgebungen im Abstand von etwa zwölf Monaten verfügten, ausgewählt. Das TKV wurde mittels semi-automatischer volumetrischer Segmentierung bestimmt und durch anschließende „Threshold“-Segmentierung das TCV gemessen. Daraus wurden die Zystenfraktion und das htTKV berechnet und verglichen. Beide korrelierten in den Ergebnissen mit der geschätzten glomerulären Filtrationsrate (estimated glomerular filtration rate, eGFR) und erbrachten in den univariaten Regressionsanalysen ein signifikantes R2, wobei das der Zystenfraktion leicht höher ausfiel. In der multiplen Regressionsanalyse konnte nur die Zystenfraktion als signifikanter Prädiktor der eGFR identifiziert werden. Die hier durchgeführte Studie liefert somit die Evidenz, dass die Zystenfraktion großes Potenzial besitzt, sich als ein neuer radiologischer Prognosefaktor der Nierenfunktion bei ADPKD zu etablieren, und dass sie in ihrem Informationsgehalt das htTKV übertreffen kann. Aufgrund der Populationsgröße von jeweils 98 Patient:innen der Kohorte in Jahr 1 bzw. 65 der Kohorte in Jahr 2 werden zur weiteren Beurteilung der Zystenfraktion Studien mit einer größeren Kohorte und mit längerer Nachbeobachtung notwendig werden, um eine Aussage über ihren prädiktiven Wert hinsichtlich des zukünftigen Nierenfunktionsverlustes treffen zu können.
| Item Type: | Thesis (PhD thesis) | ||||||||
| Creators: |
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| URN: | urn:nbn:de:hbz:38-790494 | ||||||||
| Date: | 2025 | ||||||||
| Language: | German | ||||||||
| Faculty: | Faculty of Medicine | ||||||||
| Divisions: | Faculty of Medicine > Innere Medizin > Klinik II für Innere Medizin - Nephrologie, Rheumatologie, Diabetologie und Allgemeine Innere Medizin | ||||||||
| Subjects: | Medical sciences Medicine | ||||||||
| Uncontrolled Keywords: |
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| Date of oral exam: | 19 November 2024 | ||||||||
| Referee: |
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| Refereed: | Yes | ||||||||
| URI: | http://kups.ub.uni-koeln.de/id/eprint/79049 |
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