Jeromin, Johanna
(2025).
Einfluss einer Sporttherapie auf die neurokognitiven
Funktionen bei depressiven Kindern und Jugendlichen.
PhD thesis, Universität zu Köln.
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Abstract
Depressionen zeigen bei Kindern und Jugendlichen eine steigende Prävalenz. Dementsprechend ist es wichtig zu erforschen, welche Faktoren die Symptomatik lindern können Ein Symptom bei depressiv Erkrankten sind Defizite in neurokognitiven Funktionen. Dazu gehören neben der Konzentrationsfähigkeit unter anderem die exekutiven Funktionen und das Arbeitsgedächtnis. In diesem Zusammenhang gibt es vermehrt Forschung darüber, dass körperliche Aktivität sowohl zur Linderung der Depression beiträgt als auch zu einer Verbesserung der neurokognitiven Funktionen führt. Vor diesem Hintergrund war es das Ziel der vorliegenden Arbeit, zu untersuchen, inwiefern sich körperlicher Aktivität auf die exekutive Funktion, das Arbeitsgedächtnis und die Depression auswirkt. Hierfür wurde von der Interventionsgruppe ein sechswöchiges intensives Vibrationsplattentraining durchgeführt, die Kontrollgruppe absolviert ein Gymnastiktraining. Mithilfe der Cambridge Neuropsychological Test Automated Battery (CANTAB) wurden die Veränderungen in den verschiedenen neurokognitiven Funktionen analysiert. Die Ergebnisse sind heterogen. Hinsichtlich der Prozesse Attention Shifting und Inhibition zeigte die Interventionsgruppe insgesamt eine deutlich stärkere Verbesserung im Vergleich zur Kontrollgruppe. Dies ist darauf zurückzuführen, dass vor der Intervention ein signifikanter Unterschied zwischen den Gruppen bestand, der sich nach der Intervention weitgehend ausglich. Für das visuelle Gedächtnis, das Arbeitsgedächtnis und die soziale Kognition zeigte sich kein signifikanter Unterschied zwischen den Gruppen nach der Intervention. Im Hinblick auf die Depression wurde in beiden Gruppen eine signifikante Verbesserung festgestellt. Die aktuelle Literatur weist bereits heterogene Ergebnisse hinsichtlich des Einflusses körperlicher Aktivität auf neurokognitive Funktionen und Depression auf. Unsere Studie zeigt ein ähnliches Muster, sodass kein eindeutiger Zusammenhang festgestellt werden kann. Allerdings deutet sich ein potenzieller Einfluss vor allem auf die Prozesse Inhibition und Shifting an, der in zukünftigen Studien genauer untersucht werden sollte. Die Interpretation der Ergebnisse hinsichtlich des spezifischen Einflusses körperlicher Aktivität auf die Veränderung von Depression und kognitiver Funktion wird dadurch eingeschränkt, dass die Sporttherapie als Add-on zur Regeltherapie durchgeführt wurde, wodurch der Effekt der Regelbehandlung nicht eindeutig isoliert werden kann. Aufgrund des ausgebliebenen Gruppenunterschieds muss zudem in Betracht gezogen werden, dass das Gymnastiktraining an sich einen Einfluss haben könnte, der in zukünftigen Studien genauer untersucht werden sollte. Um die Reliabilität und Validität der Ergebnisse zu stärken, wären weitere Studien mit größeren Fallzahlen erforderlich. Darüber hinaus sollte das Studiendesign eine Placebo-Sportgruppe im Sinne einer ShamInterventionsgruppe sowie eine Kontrollgruppe ohne jegliche Sporttherapie umfassen, um präzise zu untersuchen, welche Aspekte der Depression und der neurokognitiven Funktionen spezifisch durch körperliche Aktivität beeinflusst werden.
| Item Type: | Thesis (PhD thesis) | ||||||||
| Creators: |
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| URN: | urn:nbn:de:hbz:38-790925 | ||||||||
| Date: | 19 May 2025 | ||||||||
| Language: | German | ||||||||
| Faculty: | Faculty of Medicine | ||||||||
| Divisions: | Faculty of Medicine > Psychiatrie und Psychotherapie > Psychiatrie und Psychotherapie des Kindes- und Jugendalters | ||||||||
| Subjects: | Medical sciences Medicine | ||||||||
| Uncontrolled Keywords: |
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| Date of oral exam: | 19 May 2025 | ||||||||
| Referee: |
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| Refereed: | Yes | ||||||||
| URI: | http://kups.ub.uni-koeln.de/id/eprint/79092 |
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