Kaldorf, Annette Friederike ORCID: 0009-0008-1095-4955 (2025). Epische Konventionen in der Philippis Wilhelms des Bretonen. PhD thesis, Universität zu Köln.

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Abstract

Ein zentrales Werk in der mittellateinischen Literatur stellt die Alexandreis des Walter von Châtillon dar, die um 1180 verfasst und rasch zum Vorbild für weitere Dichtungen wurde. Zu diesen Nachfolgern zählen unter anderem die Philippis, ein Epos, das Wilhelms des Bretonen in mehreren Überarbeitungen 1224 veröffentlichte. In zwölf Büchern präsentiert Wilhelm in epischen Ausmaßen die Taten des französischen Königs Philipp II. (1179–1223). Abgesehen von Homers griechischen Epen ist Vergils Aeneis das bekannteste und wichtigste antike Epos. Obwohl sich Gattungsmerkmale für das Epos bereits in der griechischen Literatur etablierten, beeinflusst kein Werk mehr die danach entstandenen Epen mehr als die Aeneis. Moderne Gattungstheorien hatten in der Antike und im Mittelalter Vorläufer in Form literarischer Werke wie Quintilians Institutio Oratio oder Isidor von Sevillas Etymologien, die jedoch nur rudimentär definieren, was verschiedenen Gattungen ausmacht. Konkret manifestiert der Inhalt sich in Elementen wie Katalogen (beispielsweise von Schiffen oder Kriegern), Seestürmen, Leichenspielen und Gängen in die Unterwelt, doch auch eher formale Aspekte wie Musenanrufe und Exkurse stellen ein zentrales Charakteristikum dar. Zahlreiche dieser Elemente finden sich auch in der Philippis. Geschrieben für die Söhne Philipps, präsentiert Wilhelm im Werk im Wechsel von Erzählungen, Schilderungen und Reden die Herrschaft Philipps. Informationen über das Privatleben oder die Kindheit des Königs sind nur spärlich vorhanden, während der Fokus des Werkes eindeutig auf dem Krieg und militärischen Erfolgen liegt. Wilhelm ist daran gelegen, Philipps Erfolge für seine Söhne, aber auch eben die Nachwelt zu bewahren. Trotz der inhaltlichen Mischung aus Herrscherpanegyrik und Historiographie stellt Wilhelm sich stilistisch in die Tradition der Aeneis und der Alexandreis, was sowohl durch die Form als auch die Sprache ersichtlich wird. Die Arbeit stellt die erste tiefergehende wissenschaftliche Auseinandersetzung mit der Philippis dar. Nach Editionen und französischen Übersetzungen aus dem 19. Jahrhundert fehlt noch immer eine inhaltlich-sprachliche Analyse des epischen Elemente mit Bezug zu epischen Vorgänger-Werken der Antike und des Mittelalters.

Item Type: Thesis (PhD thesis)
Creators:
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Kaldorf, Annette Friederike
a.kaldorf@web.de
195822538
URN: urn:nbn:de:hbz:38-790958
Date: 2025
Place of Publication: Köln
Language: German
Faculty: Faculty of Arts and Humanities
Divisions: Faculty of Arts and Humanities > Fächergruppe 2: Archäologie, Altertumskunde und Kulturen des Mittelmeerraums > Institut für Altertumskunde > Mittellateinische Philologie
Subjects: Italic Latin
Uncontrolled Keywords:
Keywords
Language
Epos
German
Konventionalität
UNSPECIFIED
Philipp II. von Frankreich
UNSPECIFIED
Date of oral exam: 24 April 2025
Referee:
Name
Academic Title
Orth, Peter
Prof. Dr.
Cardelle de Hartmann, Carmen
Prof. Dr.
Refereed: Yes
URI: http://kups.ub.uni-koeln.de/id/eprint/79095

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