Freyer, Anna Katharina
ORCID: 0009-0003-6945-5898
(2025).
Minimalinvasive Glaukomchirurgie: iStent inject® W im Vergleich zum Kahook Dual Blade®.
PhD thesis, Universität zu Köln.
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Abstract
In dieser retrospektiven Arbeit wurden die minimalinvasiven glaukomchirurgischen Verfahren iStent inject® W (72 Augen) und Kahook Dual Blade® (161 Augen) hinsichtlich der Senkung des Augeninnendrucks, der Reduktion drucksenkender Medikamente und Komplikationen bis zu einem letzten Nachbeobachtungszeitpunkt ≥ 18 Monate postoperativ verglichen. Dabei wurden Augen mit primärem Offenwinkelglaukom, Normaldruckglaukom, Pseudoexfoliationsglaukom und Pigmentdispersionsglaukom eingeschlossen. Eine kombinierte Kataraktoperation erfolgte in 58,33 % der Fälle in der iStent Gruppe und 82,61 % der Fälle in der Kahook-Gruppe. Eine zusätzliche Trabekelaspiration wurde deutlich häufiger in der Kahook-Gruppe durchgeführt (48,45 % gegenüber 4,17 %). Beide Behandlungsgruppen erreichten über den gesamten Nachbeobachtungszeitpunkt hinweg eine signifikante Reduktion des Augeninnendrucks. Nach ≥ 18 Monaten lag diese bei durchschnittlich 3,54 mmHg beim iStent inject® W und 3,78 mmHg beim Kahook Dual Blade®. In der Kahook-Gruppe konnte bei Kombination mit einer Kataraktoperation zusätzlich eine Reduktion der drucksenkenden Medikation festgestellt werden, wohingegen diese in der iStent-Gruppe nicht nachweisbar war. Als alleiniger Eingriff war die Drucksenkung in der iStent-Gruppe konsistenter, jedoch konnte in beiden Gruppen keine Reduktion der drucksenkenden Medikation erreicht werden. Eine zusätzliche Trabekelaspiration zeigte in der Kahook-Gruppe keine weitere Drucksenkung. Ein höherer präoperativer IOD war hingegen mit einer stärkeren Drucksenkung assoziiert. Eine Analyse für das Pseudoexfoliationsglaukom konnte für die Kahook-Gruppe eine konsistentere Drucksenkung nachweisen. Auch hier zeigte nur die Kahook-Gruppe eine Reduktion der drucksenkenden Medikation. Komplikationen waren vor allem ein postoperatives Hyphäma, wobei dies am ersten postoperativen Tag häufiger in der iStent-Gruppe auftrat, sowie postoperative Hypertonien (IOD > 21 mmHg), welche häufiger in der Kahook-Gruppe auftraten. Postoperative Hypotonien (IOD ≤ 5 mmHg) waren insgesamt sehr selten. Zwischen beiden Gruppen zeigte sich kein Unterschied im qualified success und complete success. Zudem war die Rate glaukomchirurgischer Folgeeingriffe insgesamt niedrig. Diagnostische Parameter, wie der Visus und die pRNFL-Dicke, blieben weitgehend stabil. In der Kahook-Gruppe zeigte sich jedoch eine Verschlechterung der mittleren Defekttiefe, was auf eine potenzielle Krankheitsprogression hinweisen könnte. Insgesamt erweisen sich beide Verfahren als effektiv und sicher. In Kombination mit einer Kataraktoperation erreicht der Kahook Dual Blade® zusätzlich eine Reduktion der drucksenkenden Medikation, was die Tropfenlast verringern und die Lebensqualität verbessern könnte. Bei alleiniger Operation bietet hingegen der iStent inject® W eine konsistentere Drucksenkung. Die Wahl des jeweils geeigneten Verfahrens sollte sich zudem an individuellen und klinischen Faktoren sowie der Erfahrung des Operateurs orientieren.
| Item Type: | Thesis (PhD thesis) |
| Creators: | Creators Email ORCID ORCID Put Code |
| URN: | urn:nbn:de:hbz:38-791195 |
| Date: | 2025 |
| Language: | German |
| Faculty: | Faculty of Medicine |
| Divisions: | Faculty of Medicine > Augenheilkunde > Klinik und Poliklinik für Allgemeine Augenheilkunde |
| Subjects: | Medical sciences Medicine |
| Uncontrolled Keywords: | Keywords Language Minimalinvasive Glaukomchirurgie German iStent inject® W German Kahook Dual Blade® German |
| Date of oral exam: | 22 September 2025 |
| Referee: | Name Academic Title Prokosch, Verena Universitätsprofessorin Dr. med. Schick, Tina Privatdozentin Dr. med. |
| Refereed: | Yes |
| URI: | http://kups.ub.uni-koeln.de/id/eprint/79119 |
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https://orcid.org/0009-0003-6945-5898