Otten, Michael (2019). Risikotragfähigkeitsanalyse von Leasinggesellschaften unter Berücksichtigung der Substanzwertrechnung – Betrachtung und Analyse des Zeitraums von 2011 bis 2018. PhD thesis, Universität zu Köln.
|
PDF
DoktorarbeitMichaelOtten.pdf Download (3MB) | Preview |
Abstract
Das Risikomanagement von Leasinggesellschaften ist ein elementarer Bestandteil der strategischen Geschäftspolitik und soll durch eine umfassende Risikoanalyse der wesentlichen Risiken einen gezielten Beitrag zur Steuerung eines Instituts leisten. Dabei wird im Risikomanagement die Zielsetzung verfolgt, durch Risikoanalysen die Basis für risikobewusste Entscheidungen zu schaffen. Für Leasinggesellschaften lässt sich die Notwendigkeit eines Risikomanagements und die damit verbundene Risikosteuerung zwar intuitiv aus der Perspektive der internen Unternehmenssteuerung begründen, sie wird aber mittlerweile auch maßgeblich durch gesetzliche Vorgaben und Richtlinien formalisiert. Mit Inkrafttreten des Jahressteuergesetzes 2009 ist der Anwendungsbereich des § 19 Gewerbesteuer-Durchführungsverordnung auf Leasinggesellschaften, die das Finanzierungsleasinggeschäft betreiben, übertragen worden, auch mit der Konsequenz, dass diese Gesellschaften fortan nach dem Gesetz über das Kreditwesen als Finanzdienstleistungsinstitute eingestuft werden. Demzufolge fallen diese Leasinggesellschaften unter die Aufsicht der Bundesanstalt für Finanzaufsicht und sind somit verpflichtet, die aufgestellten Mindestanforderungen an das Risikomanagement (MaRisk) einzuhalten. Für den Fall, dass Leasinggesellschaften nicht als Tochter einer Bank in die konsolidierte Bankenaufsicht integriert sind, entfällt für diese die Beachtung der quantitativen Vorschriften der Säule 1 der Bankenaufsicht. Die Vorschriften der zweiten Säule der Bankenaufsicht, die qualitative Anforderungen an das Risikomanagement enthalten, sind hingegen vollumfänglich einzuhalten. In diesem Kontext liegt der Fokus auf der Risikotragfähigkeitsrechnung, in der auch Leasinggesellschaften sicherstellen und dokumentieren, dass genügend Risikodeckungspotential vorhanden ist, um etwaige Verluste aus Risikopositionen ausgleichen zu können. Um den aufsichtsrechtlichen Anforderungen nachzukommen, müssen die Quantifizierung, Beurteilung und Sicherstellung der Risi-kotragfähigkeit, sowohl in einem Gone Concern Ansatz (Liquidationsperspektive) als auch in einem Going Concern Ansatz (Fortführungsperspektive) nachgewiesen werden. Aus der asynchronen Verteilung der anfallenden Erträge und Aufwendungen von Leasinggesellschaften resultiert, dass die Erfolgs- und Vermögenslage mittels des handelsrechtlichen Jahresabschlusses die tatsächliche wirtschaftliche Situation einer Gesellschaft verzerrt darstellt. Durch die Substanzwertrechnung wird der handelsrechtliche Eigenkapitalausweis in eine Kapitalwertbetrachtung transformiert. Bilanzielles Eigenkapital zuzüglich Substanzwert ergeben das erweiterte betriebswirtschaftliche Eigenkapital als Barwert des kontrahierten Vertragsportfolios. An dieser Stelle gilt es zu eruieren, ob und wenn ja, inwiefern der Substanzwert als Bestandteil des Risikodeckungspotentials ansetzbar ist. Eine aufsichtskonforme und prüfungsfeste Umsetzung der MaRisk unter Berücksichtigung des Aspekts der Risikotragfähigkeit steht hierbei unmittelbar im Fokus. Zu diesem Zweck wird der allgemeine Prozess zur Sicherstellung der Risikotragfähigkeit aus dem Blickwinkel von Leasinggesellschaften aufgezeigt und mit weiteren Teilmodulen der MaRisk, in denen ein unmittelbarer Bezug zur Risikotragfähigkeit besteht, analysiert. Neben der qualitativen Analyse der Risikotragfähigkeitskonzeption in Verbindung mit den eingeforderten Zusatzkomponenten, die im Prozess zur Ermittlung und Sicherstellung der Risikotragfähigkeit zu berücksichtigen sind, erfolgt unter Einbeziehung der Substanzwertrechnung die Strukturierung eines ganzheitlichen Konzepts sowie deren Einordnung in die aufsichtsrechtliche Beurteilung.
Item Type: | Thesis (PhD thesis) | ||||||||
Creators: |
|
||||||||
URN: | urn:nbn:de:hbz:38-107291 | ||||||||
Date: | 2019 | ||||||||
Language: | German | ||||||||
Faculty: | Faculty of Management, Economy and Social Sciences | ||||||||
Divisions: | Ehemalige Fakultäten, Institute, Seminare > Faculty of Management, Economy and Social Sciences > no entry | ||||||||
Subjects: | Management and auxiliary services | ||||||||
Uncontrolled Keywords: |
|
||||||||
Date of oral exam: | 30 March 2020 | ||||||||
Referee: |
|
||||||||
Refereed: | Yes | ||||||||
URI: | http://kups.ub.uni-koeln.de/id/eprint/10729 |
Downloads
Downloads per month over past year
Export
Actions (login required)
View Item |