Verhältnis zwischen Müll, Kunst und Leben in der Kunst von Ilya Kabakov

Bachtadze, Natia (2008). Verhältnis zwischen Müll, Kunst und Leben in der Kunst von Ilya Kabakov. PhD thesis, Universität zu Köln. Open Access

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Abstract

Kabakovs Werkauffassung ist eine Inszenierung eigener erduldeter Widrigkeiten in der sowjetischen Wirklichkeit, die mahnend auf die Nachwelt gerichtet in seinen Installationen dargestellt wird. Für sein Gesamtwerk erfand er den charakteristischen Begriff der "Totalen Installation" und hob hervor, dass es sich dabei um eine spezifische Form des Zugangs zum Leben und zur Kunst handle, beherrscht von dem Thema, das Bild des "kleinen Mannes" als Denkmal zu schaffen. Das Denkmal als Kunstwerk bleibt ohne den Akt der Erinnerung leblos und leer. Darüber hinaus wird die Erinnerung für Kabakov geradezu eine Vorraussetzung für seine Kunstwerke, die ansonsten nichts weiter als Müllanhäufungen wären. Müll bzw. Abfall als aus ihrem einmal sinnvollen Zusammenhang herausgefallene Objekte sollen durch Erinnerungsarbeit wieder in ihren ursprünglichen Bezugrahmen als Stoff dafür eigesetzt werden, das Bild der eigenen Identität aus den gesammelten Erfahrungen und Beziehungen zu finden. Dadurch erreicht der Künstler eine sinnliche Präsenz der Erinnerung an das vergangene Leben, und sei es noch so niedrig und nichtig gleichsam keiner Erwähnung wert. Er bleibt aber nicht bei der Klage über unerfülltes Leben, sondern durch seine schöpferische Gestaltung wird es sinnerfüllt und somit seiner Nichtigkeit enthoben und zu einem Kunstwerk verewigt.

Item Type:

Thesis (PhD thesis)

Creators: