Universität zu Köln

Kendzia, Michael Jan (2010). Konstituierung eines industriellen Arbeitsmarktes in Oberschlesien. PhD thesis, Universität zu Köln.

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Abstract

Wenngleich der Arbeitsmarkt eine herausragende Rolle innerhalb von Industriegesellschaften einnimmt, so behandelt die historische Arbeitsmarktforschung die Allokation der gesellschaftlichen Arbeit eher stiefmütterlich. An dieser Stelle setzt die vorliegende Untersuchung an, die sich mit der Herausbildung des modernen Allokationsmechanismus im oberschlesischen Industrierevier befasst. Die Analyse konzentriert sich auf den dort vorherrschenden Steinkohlenbergbau sowie die Eisenhütten- und Zinkindustrie. Hierzu dienen Forschungsergebnisse, die sich auf die Sichtung archivalischer Quellen im Geheimen Preußischen Staatsarchiv in Berlin-Dahlem, in den Staatsarchiven in Breslau und Kattowitz sowie deren Unterabteilungen in Gleiwitz und Pless stützen. Zu Beginn des Untersuchungszeitraums, der sich von 1780 bis 1840 erstreckt, gibt es nur vereinzelt Lohnarbeiter, die vollzeitbeschäftigt sind. Die Arbeitsverhältnisse sind in hohem Maße durch Fluktuation und Unstetigkeit geprägt. Häufig sind die frühen Industriearbeiter in Landwirtschaft und Industrie gleichzeitig tätig. Erst im Zuge institutioneller Veränderungen erfolgen Anpassungen im Beschäftigungssystem, die noch vor 1840 zur Konstituierung eines industriellen Arbeitsmarktes führen.