Caspers, Svenja Inga Verena (2012). Kognitive Verarbeitung wertbasierter Entscheidungen bei Führungskräften - eine neuropsychoökonomische Studie. PhD thesis, Universität zu Köln.
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Abstract
Die vorliegende Arbeit beschäftigt sich mit möglichen neurobiologischen Korrelaten wertbasierter Entscheidungen bei Führungskräften. Eine breite Theoriebasis zu Führungs- und Entscheidungsverhalten in Verbindung mit den Wertemustern einer Person deutete auf unterschiedliche kognitive Verarbeitungsmuster von Führungskräften im Vergleich zu Nicht-Führungskräften hin. In einem interdisziplinären Ansatz wurden in dieser Arbeit erstmals spezifische betriebswirtschaftliche Fragestellungen der Führungsforschung mit neurowissenschaftlichen Methoden untersucht. In einem ersten Experiment wurden mit Hilfe der funktionellen Magnetresonanztomographie (fMRT) mögliche unterschiedliche neurobiologische Korrelate wertbasierter Entscheidungen in Abhängigkeit vom dominierenden Wertemuster einer Person untersucht. Es zeigte sich, dass zwei Komponenten wertbasierter Verarbeitung in Abhängigkeit vom dominierenden Werteprofil einer Person unterschiedlich rekrutiert wurden: Personen mit überwiegend individualistischem Wertemuster zeigten eine stärkere Aktivierung der emotionalen Verarbeitungskomponente (Aktivierung in der Amygdala, dem Mandelkern des Gehirns), während kollektivistisch geprägte Personen eher Hirnregionen der rationalen Verarbeitungskomponente nutzten (Stirn- und Scheitellappen). In einem zweiten Experiment wurde das gleiche Experiment zu wertbasierter Entscheidungsfindung von Führungskräften und Nicht-Führungskräften durchgeführt, bei dem die Führungskräfte ganz überwiegend individualistische Wertemuster zeigten. Bei diesen Personen konnten Unterschiede in der kognitiven Verarbeitungsstrategie im Vergleich zu individualistischen Nicht-Führungskräften gefunden werden: Während die Nicht-Führungskräfte eine stärkere Aktivierung in verschiedenen Hirnrindenregionen zur Aufnahme und Verarbeitung der dargebotenen Stimuli und rationalen Entscheidungsfindung zeigten, dominierte bei den Führungskräften eine Aktivierung im Bereich der Stammganglien (Kopf des Nucleus caudatus (Schweifkern)), die mit kategoriellem Lernen und schnellem Online-Updating von Informationen zur Entscheidungsfindung in Verbindung gebracht wurde. Diese Ergebnisse deuteten somit darauf hin, dass Führungskräfte eine andere Art von Verarbeitung in einer einfachen, repetitiven Entscheidungssituation, wie sie im vorliegenden Paradigma verwendet wurde, nutzten als Nicht-Führungskräfte. Somit konnten neurowissenschaftliche Hinweise für die empirisch ermittelten und theoretisch vermuteten Unterschiede im Entscheidungsverhalten zwischen Führungskräften und Nicht-Führungskräften ermittelt werden.
Item Type: | Thesis (PhD thesis) | ||||||||
Creators: |
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URN: | urn:nbn:de:hbz:38-45177 | ||||||||
Date: | 3 February 2012 | ||||||||
Language: | German | ||||||||
Faculty: | Faculty of Management, Economy and Social Sciences | ||||||||
Divisions: | Faculty of Management, Economics and Social Sciences > Social Sciences > Sociology and Social Psychology > Department of Economic and Social Psychology | ||||||||
Subjects: | Psychology Social sciences Economics |
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Uncontrolled Keywords: |
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Date of oral exam: | 18 January 2012 | ||||||||
Referee: |
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Refereed: | Yes | ||||||||
URI: | http://kups.ub.uni-koeln.de/id/eprint/4517 |
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