Hülle, Daniela (2011). Lumineszenzdatierung von Sedimenten zur Rekonstruktion der jungquartären Landschaftsentwicklung in der Mongolei. PhD thesis, Universität zu Köln.

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Abstract

Das Ziel der vorliegenden Arbeit ist es, durch die Datierung mittels optisch stimulierter Lumineszenz einen Beitrag zur Rekonstruktion der Umweltgeschichte in der zentralen und südlichen Mongolei zu leisten. Aufgrund der mangelnden Verfügbarkeit geeigneter Archive (Pollenanalysen, 14C-Datierung) ist der Kenntnisstand zu den Umweltbedingungen während des Spätpleistozäns und Holozäns in diesem Gebiet bisher unzureichend. Auch die Literaturangaben über das Paläoklima in den umliegenden Regionen sind sowohl zeitlich als auch räumlich lückenhaft und widersprüchlich. Bei der vorliegenden Untersuchung wurde ein makroskopischer Ansatz gewählt, um einen grundlegenden Kenntnisstand durch die Entschlüsselung von Paläoumweltinformationen aus sedimentären Geo-Archiven zu erzielen. Untersucht wurden vier Teilarbeitsgebiete, die jeweils eine möglichst in sich „geschlossene“ Klima- und Entwicklungsgeschichte aufweisen. Hierbei handelt es sich um ein endorheisches Becken (Tal der Gobi-Seen), zwei Dünenfelder (Mongol Els, Khongoryn Els) und eine punktuell stark anthropogen geprägte Region (Kharkhorin). In jedem dieser Arbeitsgebiete wurden sechs bis sieben Profile beprobt, um verifizierbare Aussagen durch Vergleich der Daten treffen zu können. Im Rahmen der Untersuchung sind drei wesentliche Bereiche bearbeitet worden: a) Die Ermittlung eines geeigneten Messverfahrens innerhalb des Methodenspektrums der optisch stimulierten Lumineszenz b) Die Verknüpfung punktueller IRSL-Alter zu einer Rekonstruktion der Landschaftsgeschichte im Teilarbeitsgebiet c) Die Ausgliederung von überregionalen Phasen geomorphodynamischer Aktivität, aus denen sich durch Korrelation mit in der Literatur beschriebenen Proxies Rückschlüsse auf eine klimatische Steuerung ziehen lassen Im ersten Schritt ging es primär darum, geeignete Messparameter innerhalb des Methodenspektrums der optisch stimulierten Lumineszenz zu entwickeln, welches zu präzisen und richtigen Altersdaten mongolischer Sedimente führt. Im Zuge dieser Untersuchungen wurde festgestellt, dass eine Datierung von Quarzen im Arbeitsgebiet südliche Mongolei nicht aussichtsreich ist. Verschiedene Methoden konnten eine Kontamination der Quarze mit Plagioklasen nachweisen. Dieses Problem konnte weder durch alternative Aufbereitungstechniken noch durch messmethodische Ansätze gelöst werden. In der Folge wurde für alle Proben die Fraktion der Kali-Feldspäte separiert und datiert. Es wurde ein Messprozedere auf Basis des SAR-Protokolls erarbeitet, welches es ermöglicht, eine Äquivalenzdosis mit hoher Reproduzierbarkeit zu ermitteln. Allerdings sind bei der Generierung von Altersdaten mehrere Problembereiche zu berücksichtigen gewesen. Zum Einen wurde gegen Ende der vorliegenden Arbeit „optical cross-talk“ (Bray et al. 2002), also eine nicht vorgesehene Ausleuchtung benachbarter Messpositionen im Zuge der optischen Stimulation des Lumineszenzsignals, festgestellt. Durch systematische Untersuchungen konnte das Problem quantifiziert und ein entsprechendes – tentatives – Korrekturverfahren entwickelt werden. Zum Anderen stellt bei der Datierung von Feldspäten das Problem des „anomalous fading“ eine gewisse Unsicherheit der Altersbestimmung dar. Der damit verbundene Signalverlust wurde unter Laborbedingungen ermittelt und auf geologische Zeiträume extrapoliert (Huntley & Lamothe 2001). Für die Proben in einem Altersbereich >30 ka wurde das Post-IR-IR290°C-Protokoll (Thiel et al. 2011) getestet, welches auf der Stimulation eines „stabileren“ IRSL-Signals mittels hoher Messtemperatur basiert. Die verfügbaren Qualitätskriterien zeigen positive Ergebnisse, was unter methodischen Gesichtspunkten die Anwendbarkeit dieses Protokolls für mongolische Feldspäte belegt. Die damit ermittelten prä-eemzeitlichen und eemzeitlichen Alter sind zudem auch landschaftsgeschichtlich relevant, da ohne die Datierung die unterschiedlichen Reliefgenerationen (>100 ka und <10 ka) nicht erkannt worden wären. Unvollständige Bleichung wurde nur für wenige der untersuchten Proben identifiziert. Um für die betroffenen Proben eine bestmögliche Annäherung an das wahre Sedimentationsalter zu ermöglichen, wurde für diese das Finite Mixture Model nach Galbraith & Green (1990) angewendet (statt des Central Age Models für alle anderen, gut gebleichten Proben). Die Dosisleistung wurde mittels Gamma-Spektrometrie ermittelt. Für einige Proben deuten die Ergebnisse ein radioaktives Ungleichgewicht in der Zerfallsreihe an, eine endgültige Einschätzung könnte nur durch den Vergleich mit Methoden, die die Bestimmung von 238U/234U erlauben, erfolgen. Die Abwägung verschiedener Szenarien der Entstehung eines solchen Ungleichgewichts zeigt jedoch, dass die daraus resultierende Unsicherheit der Altersbestimmung von untergeordneter Bedeutung ist. Trotz der beschriebenen Datierungsprobleme ist eine vergleichsweise hohe Präzision der Ergebnisse gegeben, die relativen Altersfehler liegen bei durchschnittlich 12 %. Ob die ermittelten Ergebnisse jedoch auch den tatsächlichen Zeitpunkt der Verlagerung korrekt widerspiegeln, kann ohne systematische Alterskontrolle nicht abschließend beantwortet werden. Jedoch stimmt das einzige 14C-Alter, welches als Alterskontrolle geeignet ist, mit der ermittelten IRSL-Chronostratigraphie überein. Auch die Tatsache, dass kaum Altersinversionen in den untersuchten Profilen vorkommen, kann als Beleg für die Zuverlässigkeit interpretiert werden. Die Proben, die innerhalb des IRSL-Methodenspektrum mit den Messverfahren SAR-IRSL50°C, Post-IR-IRSL290°C sowie Post-IR-YOSL260°C in Freiberg parallel datiert wurden, liefern ebenfalls übereinstimmende Ergebnisse. Eine Ableitung von geomorphologischen Prozessabfolgen innerhalb der Teilarbeitsgebiete aus den ermittelten Daten erscheint daher zum gegenwärtigen Stand gerechtfertigt – wenn auch unter dem Vorbehalt, dass zwar bestimmte Phasen der Aktivität ermittelt werden können, innerhalb dieser Phasen jedoch gewisse Altersunsicherheiten bestehen. Einige der Aspekte der Landschaftsentwicklung in den Teilarbeitsgebieten können wie folgt zusammengefasst werden: Im endorheischen Becken des Bayan Tochom (Arbeitsgebiet Khongoryn Els) konnte eine Genese der oberflächennahen, kolluvialen/alluvialen Schichten des Schwemmfächers am Übergang zu den Beckensedimenten während und nach dem LGM ermittelt werden. Die Alter der beprobten äolischen Sedimente im Beckenbereich sind jünger als etwa 3,2 ka. Zwischen den Dünen kommt es jedoch auch unter den rezent ariden Bedingungen zu einem episodischen Aufstau von Niederschlags- und Abflusswasser. Für den nordöstlichen Teil des Dünenfeldes Khongoryn Els wurde aus den IRSL-Altern im Profil US eine Prozessabfolge abgeleitet, die eine Entstehung der Wechsellagerung von äolischen Sanden und schluffreichen Sedimenten (durch Aufstau am Dünenfeld) innerhalb eines kurzen Zeitraums während des Spätglazials um 15 ka vermuten lässt. Nach dem Durchbruch des Dünenriegels ab etwa 12 ka erfolgte die Sedimentation der Hochflutlehme und fluvialer Sedimente im Profil KG auf der Nordseite des Dünenzuges. Im Früh- bis Mittelholozän um 8-7 ka war die unter rezenten Bedingungen trockenliegende Endpfanne des Flusses Khongoryn Gol am nordwestlichen Ende des Dünenfeldes Khongoryn Els wassergefüllt. Aus einem Dünenprofil konnten zudem aride Bedingungen seit mindestens 2 ka abgeleitet werden. Für das Becken des Oroog Nuur wurden ausschließlich holozäne Alter ermittelt, die eine Landschaftsentwicklung wie folgt vermuten lassen: Im mittleren Holozän um 7-6 ka lag der Seespiegel 23 m über dem heutigen Niveau (sofern tektonische Einflüsse unberücksichtigt bleiben), ab ca. 4,6 ka war der Wasserstand bereits mindestens um 13 m gefallen. Seit etwa 2 ka findet verstärkt äolische Sedimentation statt. Ähnlich wie im Becken des Bayan Tochom, konnten ton- und schluffhaltige Sedimente identifiziert werden, die im Gelände zunächst als „lakustrine“ Sedimente interpretiert worden waren. Die rezenten Alter dieser Sedimente belegen aber, dass sie durch spülaquatische Prozesse zwischen den Dünenkörpern entstanden sind. Die Datierung der Proben aus dem Strandwall in 20 m Höhe über dem Zentrum des heute ausgetrockneten Seebeckens des Adgin Tsagaan Nuur lässt eine dreiteilige Profilgenese vermuten: Das Alter der Probe ATSW-4 lässt eine Ablagerung der vermutlich fluvialen Sedimente an der Basis vor 33 ka annehmen. Die Alter der beiden Proben am Top des Profils implizieren, dass um 12 ka die Entstehung des Strandwalls bereits mehr oder weniger abgeschlossen war. Die kieshaltige Schlufflage im Luv des Strandwalls hat ein OSL-Alter von 3,6 ka. Dieses Sediment wurde also nachträglich auf den Strandwall abgelagert. Innerhalb des Arbeitsgebietes „Mongol Els“ konnten sehr unterschiedliche Reliefgenerationen ausgegliedert werden. So lässt sich auc dem Alter eines äolischen Sediments am Top einer Düne (Profil ME-T) die Entstehung während des MIS 6 ableiten. Die darüber liegenden schluffreichen Sedimente mit Altern um 120 ka werden als Relikte eines eemzeitlichen Paläosees gedeutet. Die Alter der Sand- und Schlufflagen in einer Senke innerhalb des Dünenfeldes (Profil ME-S) implizieren eine mittelholozäne „Seephase“ um 5 ka. Die Sedimente im Überflutungsbereich an der Dünenfront repräsentieren episodische Überflutungen während einer grundsätzlich ariden Zeit innerhalb der letzten 1,4 ka. Während dieser Zeit sind auch die Dünen am Rande des Dünenfeldes entstanden. Die heterogenen Sedimente des Flusses Savhan Gol, der das Dünenfeld Mongol Els lateral umfließt, weisen Alter auf, die auf eine hohe Geomorphodynamik jeweils an der Wende vom MIS 7 zum MIS 6 und vom MIS 6 zum MIS 5 schließen lassen. Im Arbeitsgebiet „Orchon-Tal“ in der Nähe der historischen Hauptstadt Karakorum wurden spätglaziale Alter von sandigen und sandig-grusigen Sedimenten auf den Oberflächen der Terrassen und der Hänge ermittelt. Kurz danach setzt vermutlich eine kurze Bodenbildungsphase ein, die von der Überdeckung mit Sand um 8,4 ka unterbrochen wird. Eine weitere Bodenbildungsphase im frühen bis mittleren Holozän ist in zwei Profilen (HAR-I-a und HAR-II) zu vermuten. Im späten Holozän ist die geomorphologische Aktivität im Orchontal erhöht, sowohl auf den Terrassen als auch in den Rinnen werden verstärkt Sedimente – vermutlich sowohl äolisch als auch kolluvial-alluvial – abgelagert. Noch weiter beschleunigt wird die Remobilisierung von Sanden durch den Eingriff des Menschen, der insbesondere zur Zeit der Herrschaft Dschinghis Khans (~0,8 ka) deutlich ist. Ein wesentlicher Kritikpunkt an den dargestellten Ergebnissen ist es, dass diese sehr punktuell sind, was eine allgemeine Landschaftsrekonstruktion sowohl in den Teilarbeitsgebieten als auch im gesamten Arbeitsgebiet nur eingeschränkt möglich macht. Die erzielten Befunde müssten in weiteren Untersuchungen systematisch verifiziert werden. Zudem wäre ein breiteres Methodenspektrum zur Charakterisierung der Sedimente wünschenswert. Unter Berücksichtigung dieser einschränkenden Bedingungen wird die beschriebene Prozessdynamik zu einer flächenhaften Interpretation klimatischer Bedingungen verknüpft. Zu den Klimaphasen, die aus den Erkenntnissen in mehreren Profilen vergleichsweise reproduzierbar ermittelt werden konnten, gehören: a) Ein vergleichsweise trockenes Spätglazial (18 ka bis etwa 11/10 ka) mit episodischen Niederschlägen b) Ein Klimaoptimum während des mittleren Holozäns (8 ka bis etwa 5/4 ka) mit hohen Seespiegeln, wassergefüllten Senken sowie Bodenbildung im Orchon-Tal c) Ein Wandel zu trockeneren Bedingungen in der Zeit zwischen etwa 5 ka und 3 ka mit erhöhter kolluvialer Aktivität d) Aridisierung seit etwa 3 ka, die durch Dünenaktivität an mehreren Stellen nachgewiesen wurde e) Verstärkter anthropogener Einfluss im Arbeitsgebiet Orchon-Tal um ~0,8 ka

Item Type: Thesis (PhD thesis)
Translated title:
TitleLanguage
Reconstruction of late Pleistocene, Holocene and ongoing geomorphodynamics in dischargeless basins of the Gobi desert (southern Mongolia) by optically stimulated luminescenceEnglish
Translated abstract:
AbstractLanguage
Mongolia belongs to one of the driest regions in the world due to its pronounced continentality. Thus, its sparse water resources and fragile ecosystems make it vulnerable to climatic changes in the past and future. Nevertheless, compared with East and South Asia, the knowledge about Pleistocene, Late Glacial and Holocene climatic fluctuations in “central arid asia” (Chen et al., 2008) is still sparse and inconsistent. The aim of the present study is to deliver new data about past climate and landscape evolution in Mongolia by dating sediments with optically stimulated luminescence. A macroscopic approach was chosen to derive a general picture of the palaeo-environment from sedimentary geo-archives. Four study areas were investigated. Each of them represents an individual landscape unit with its own history, as it is an endorheic basin (Valley of the Gobi lakes), a dune field (Mongol Els, Khongoryn Els) and an area near a historical centre for which a high anthropogenic impact can be assumed (Orchon Valley near Kharkhorin). Six to seven profiles were sampled in each study area to compare the data for a comprehensive interpretation. In the first step, appropriate measurement parameters to derive reproducible ages had to be elaborated. In general, quartz is presently the mineral favoured for luminescence dating, as it is the most commonly occurring mineral in sediments, very resistant to weathering and exhibits a stable signal for dating. But in this study, OSL dating of the quartz fraction is complicated due to feldspar-contamination. A clear signal was observed for all samples when stimulated with IR although quartz should not be sensitive to these stimulation wavelengths. X-ray diffractometry, raster electron microscopy and tracer element spectroscopy on samples from the dune field Khongoryn Els indicate that plagioclase is adherent to the quartz grains. This is further supported by RFA analyses by Kozlovsky et al. (2006), which conclude that peralkaline and alkaline granites are the main contributors to the sediment production in Southern Mongolia. This feldspar-contamination could not be eliminated by sample preparation (additional etching, flotation etc.) or measurements techniques (“post-IR-OSL”, Banerjee et al. 2001; Pulsed OSL, Thomsen et al. 2008). Consequently, potassium-rich feldspars were used for dating in preference to quartz. The measurement parameters for De determination were determined based on the SAR protocols for K-rich feldspar extracts described by Wallinga et al. (2000). Based on the results of preheat tests, 270 °C for preheating of the regeneration dose as well as the test dose was chosen. Two major difficulties had to be overcome to derive usable age results: First, at the end of the study, „optical cross-talk“ was discovered to have occurred during the measurements. This term refers to the unwanted illumination of a sample during the automated measuring procedure: While measuring one aliquot in the TL/OSL Reader, the adjacent sample position is affected by the stimulation light to a certain degree. The problem was quantified by Bray et al. (2002) for quartz measurements, indicating that the effects can usually be disregarded if care is taken with the measurement sequence design. However, for our feldspar measurements the sequence has to be designed in a way that the effect of “optical cross talk” for each individual stimulation accumulates for the adjacent sample. Consequently, the measured natural IRSL-Signal is reduced to a degree that is dependent on the used measurement equipment and the sample. Age underestimations between 0 and 50 % were observed. We corrected for the effect of optical cross talk individually for every sample, based on measurements using a wider spacing of the aliquots in the reader. Secondly, for K-feldspars, a loss in the luminescence signal called anomalous fading has been a problem in many dating studies (Aitken 1985, Balescu et al. 2001; Huntley and Lamothe 2001; Lamothe and Auclair 1999, Wintle 1973). Fading rates were determined following Auclair et al. (2003). To calculate fading corrected De values the procedure proposed by Huntley and Lamothe (2001) was used. For samples with ages >100 ka, fading-correction is complicated, as the natural signal is outside the linear part of the growth curve. Thomsen et al. (2008), Buylaert et al. (2009), Thiel et al. (2011) and Stevens et al. (in press) showed that the post-IR IRSL signal using elevated stimulation temperatures has significant potential to derive a dating result that is far more independent from fading-correction than the conventional IRSL50°C-signal. Therefore, the protocol suggested by Thiel et al. (2011) was selected for “old” samples, using a stimulation temperature of 290 °C after preheating at 320 °C and an IR bleach at 50 °C. The general quality criteria indicate applicability of the protocol. To further evaluate the applicability of the protocol, the fading corrected results of the IRSL50°C-SAR and the post-IR-IR290°C-SAR protocols were compared for some samples in the age range 10-30 ka. In this age range, the results derived by the two methods agree within error limits. For some samples, incomplete bleaching could also be detected. Hence, for those samples, the equivalent dose was calculated with the finite mixture model (Galbraith & Green 1990) instead of the central age model used generally for the well-bleached samples. To calculate the exposition to radioactivity per time unit (dose rate), the concentration of uranium, thorium, and potassium was determined by laboratory high resolution gamma-spectrometry. For some of the samples, there is indication for radioactive disequilibria in the 238U-decay chain – a concluding evaluation would only be possible after determination of 238U/234U, which was not feasible in the present study. Nevertheless, the age uncertainties caused by radioactive disequilibria appear to be negligible compared to the methodical uncertainties cited above. In spite of the described methodical difficulties, with an average relative error of 12 %, the resulting ages are comparatively precise. Additionally, a certain confirmation for the reliability of the ages is provided by the following facts/arguments: a) The only 14C-age which is suitable as age control fits well to the IRSL-ages of the profile “ME-S”. b) The ages of almost all profiles show a reasonable chronostratigraphy without inversions. c) Results of K-feldspar samples that were measured with different methods (SAR-IRSL50°C, Post-IR-IRSL290°C , Post-IR-YOSL260°C in Freiberg) agree within error limits. The deduction of geomorphological processes from the derived IRSL-ages is thus feasible, keeping in mind that within the identified phases of activity the accuracy of ages is unassured. Some of the aspects of landscape reconstruction can be summarized as follows: In the endorheic basin of the lake Bayan Tochom (study area “Khongoryn Els”) an evolution of the surface of the alluvial fans reaching into the basin during LGM and later could be determined. The aeolian sediments within the basin are younger than ~3 ka. For this time period, increasing aridity is corroborated in the other study areas, too. Within the recently active dune fields, silty sediments could be identified that are remnants of interdune-ponds – contrary to the interpretation in the field, IRSL-dating could prove that they do not represent relicts of high lake levels of the Bayan Tochom. In the northeastern part of the study area “Khongoryn Els”, a 23 m high section of alternating dune sand and silty water-lain sediments was investigated (profile US). The data imply that the basal aeolian sediments were deposited 27 ka ago. Samples between 20 and 15 m depth could not be taken, but it is assumed that this part of the section represents an extremely arid time period with an intensive remobilisation of sand around LGM. The major part of the profile was accumulated in a rather short period around ~15 ka. The temporal differentiation implies that the stratification of aeolian and fluvial sediments is not caused by long term climatic variations. It rather represents arid conditions with episodical fluvial activity. At the transition from Pleistocene to Holocene, the dune field was probably intersected by the river Khongoryn Gol. At that time, sedimentation at the profile US ended, but fluvial and flood sediments were deposited at the northern side of the dune field (Profile KG). The ages of lacustrine sediments in the terminal playa of the river imply that around 8 to 7 ka, the basin was filled with water. A dune overlying the section US was deposited during the Late Holocene (< 1,5 ka) and reflects ongoing aridity in this region. In the lake basin of the Oroog Nuur all sediment profiles are of Holocene age. During the middle Holocene, around 7-6 ka, the lake level was 23 m above the present lake level, documented by IRSL-ages from sediments within and above a beach wall. At ~4,6 ka the water level must have been at least 13 m lower, as aeolian sediments were deposited at the 10 m-level at that time. Since 2 ka, aeolian sedimentation due to increased aridity was prevalent. Similar to the results in the Bayan Tochom basin, silty sediments of modern age, left by interdune-ponds, could be identified. Interpretation of the age results of a beach wall in the Adgin Tsagaan Nuur lake basin is not straightforwad: Coarse sediments at the base of the profile which are probably of fluvial origin were deposited 33 ka ago, samples on top of the profile implicate that the formation of the beach wall was more or less concluded cicra 12 ka. The investigations undertaken in the third study area at the eastern rim of the dune field Mongol Els have revealed a complex interaction of aeolian and fluvial/lacustrine morphodynamics during Late Pleistocene and Holocene. Lake formation was identified for early MIS 5 and for the middle Holocene. During the youngest Holocene humidity decreased. No more permanent ponding effect of the dunes was detectable. Only flooding by irregular high discharge of the rivers can be proved in the lowest part of the floodplain in the dune foreland. At two profiles that were exposed by the river Savhan Gol, post-IR-IR290°C-ages imply a high geomorphodynamic activity during the transitions from MIS 7 to MIS 6 and from MIS 6 to MIS 5. In the fourth study area, terrestrial records from a mountainous steppe region in the upper Orkhon Valley close to Kharkhorin and the ancient Mongolian capital Karakorum were investigated. The sedimentation of sandy sediments and gravel in this area started in the Late Glacial. During the Early Holocene, a phase of pedogenesis was identified, interrupted by the covering with sand. A further phase of soil development probably occured during early to middle Holocene. Geomorphological activity in the Orchon Valley is enhanced in the late Holocene. Increased sedimentation on terraces as well as on the slopes is probably of aeolian as well as colluvial-alluvial origin. Remobilisation of sands is further accelerated due to human impact, especially during the reign of Genghis Khan (~0,8 ka). A significant shortcoming of the results presented is their point-distribution. This only partly enables an overall landscape reconstruction in the study areas. Achieved results would have to be verified systematically in further research projects. Furthermore, a wider variety of methods such as micromorphology, grain size analysis or scanning electron microscopy would ideally be applied to characterise the sediments. Taking these constraining conditions into account, the described process dynamic is linked to a tentative area-wide palaeoclimate reconstruction. The climatic phases which can be relatively reproducibly determined include: a) A comparably dry late Glacial (18 ka until circa 11/10 ka) with episodic precipitation b) A climatic optimum during the middle Holocene (8 ka up to circa 5/4 ka) with high lake levels, water-filled depressions as well as soil formation in the Orchon Valley. c) A change to drier conditions in the time span between circa 5 ka and 3 ka with increased colluvial activity. d) Increased aridity since circa 3 ka reflected by dune activity at several study sites. e) Amplified anthropogenic influence in the working area of the Orchon valley around circa 0,8 ka.English
Creators:
CreatorsEmailORCIDORCID Put Code
Hülle, Danielahuelled@uni-koeln.deUNSPECIFIEDUNSPECIFIED
URN: urn:nbn:de:hbz:38-46355
Date: 2011
Language: German
Faculty: Faculty of Mathematics and Natural Sciences
Divisions: Faculty of Mathematics and Natural Sciences > Department of Geosciences > Geographisches Institut
Subjects: Natural sciences and mathematics
Earth sciences
Geography and travel
Uncontrolled Keywords:
KeywordsLanguage
Lumineszenzdatierung Mongolei Landschaftsrekonstruktion Paläoklima Zentralasien IRSL-Datierung OSL-Datierung GobiGerman
Luminescence dating Mongolia Landscape reconstruction Palaeoclimate Central Asia IRSL-Dating OSL-Dating GobiEnglish
Date of oral exam: 20 June 2011
Referee:
NameAcademic Title
Radtke, UlrichProf. Dr.
Grunert, JörgProf. Dr.
Refereed: Yes
URI: http://kups.ub.uni-koeln.de/id/eprint/4635

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