Miller, Alex ORCID: 0000-0001-9078-6438 (2019). Social Jetlag – Eine Herausforderung für die Inklusion. Masters thesis, Universität zu Köln.
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Abstract
Wenn das Wort ‚Inklusion‘ fällt, fällt der Gedanke oft auf den rollstuhlfahrenden Menschen. Dass es sich dabei um ein stark begrenztes Verständnis handelt, dürfte offensichtlich sein. Jedoch ist an diese negative Definition der Inklusion – sie betrifft nicht nur rollstuhlfahrende Menschen – eine positive Definition zu hängen, um die Diskussion für die Schule und die gesamte Gesellschaft fruchtbar machen zu können. Die positive Definition des Inklusionsbegriffes anzugeben gestaltet sich weit komplexer und wirft etliche Fragen auf: Wen betrifft Inklusion? Welche Phänomene fallen aus dem Bedeutungsrahmen der Inklusion und welche werden davon aus welchen Gründen abgedeckt? Wer soll inkludiert werden und wie kann und soll dies funktionieren? Diskussionen, die um solche und ähnliche Fragen kreisen, spielen in den Bildungswissenschaften derzeit eine wichtige Rolle, steht Deutschland doch spätestens seit der Ratifzierung der UN-Behindertenrechtskonvention im Jahre 20091 unter dem Druck, Inklusion Realität werden zu lassen. Die vorliegende Arbeit versteht sich als dem Prozess der Bedeutungsfindung der Inklusion zugehörig und nimmt dabei eine Gruppe von Menschen in den Fokus, die bislang eine verschwindend kleine Rolle bzw. keine Rolle in diesem Prozess einnahmen. Es geht um alle diejenigen Menschen, die unter dem sog. sozialen Jetlag leiden. Als Produkt der Nichtübereinstimmung von innerer Uhr und äußeren Zeitgebern wie dem Licht-Dunkel-Wechsel oder den sozialen Anforderungen, führt der soziale Jetlag zu chronischem Schlafmangel, was neben Leistungsdefiziten auch physische wie psychische Gesundheitsschäden zur Konsequenz haben kann. Das Problem des sozialen Jetlags in der Schule begrenzt sich jedoch nicht auf Langzeitprobleme wie den chronischen Schlafmangel und daraus erwachsende Konsequenzen. Welche besonderen Probleme im Bereich Schule durch eine Missachtung grundlegender biologischer Rythmen von Schüler*innen entstehen, ist Hauptbestandteil der vorliegenden Arbeit. Im Folgenden geht es darum, zu bestimmen, wie und ob ein Inklusionsbegriff definiert werden kann, der das Phänomen des sozialen Jetlags und davon Betroffene nicht ausschließt. Welche Form der Benachteiligung erfordert besondere Berücksichtigung? Oder anders gefragt: Welche Lernenden müssen wie gefördert werden? Dazu werden vorerst der Begriff der Inklusion, sowie elementare Leitideen erläutert und definiert. Im Anschluss daran wird nach einer Kurzbeschreibung der Chronobiologie der Begriff des sozialen Jetlags erklärt, sowie für das Verständnis des Phänomens essentielle Begriffe. Der Einfluss des sozialen Jetlags u.a. auf die Schulleistung von Schüler*innen wird anhand von empirischen Studien diskutiert. Dieser Teil bildet neben seiner Relevanz für die Diskussion um den Platz des sozialen Jetlags in der Inklusion auch den Bezugsrahmen des qualitativ-empirischen Teils der vorliegenden Arbeit, welcher im zweiten Teil präsentiert wird und fließt als Phase der Problemanalyse in die Leitfadenerstellung ein.2 Die Befragung Betroffener vor Ort ist nicht nur im Sinne der Erforschung des sozialen Jetlags sinnvoll. Auch im Sinne eines Inklusionsbegriffes, der, wie bei Reich, ein lokales Einbinden von Menschen in den Inklusionsprozess fordert, ist der Anschluss der qualitativen Studie sinnvoll und nötig. Dafür wird zunächst die Fragestellung erläutert, die auf das subjektive Erleben eines mehr oder weniger vorhandenen sozialen Jetlags abzielt. Im Anschluss daran werden die ausgewählten qualitativen Methoden in Bezug auf Stichprobenwahl, Erhebung und Auswertung beschrieben und begründet. Der Prozess der Datenerhebung wird reflektiert und problematisiert. Der Präsentation der Ergebnisse folgt eine Diskussion dieser, an die sich wiederum die Einordnung in die vorher beschriebene Theorie anschließt. In den Schlussbemerkungen sollen unter Bezugnahme auf die Resultate der gesamten vorliegenden Arbeit Implikationen für den Ist-Zustand besprochen werden. Welche weiteren Arbeiten könnten einen Anschluss an diese Arbeit darstellen? Und welches übergeordnete Ziel verfolgt ein solches Unterfangen?
Item Type: | Thesis (Masters thesis) | ||||||||
Creators: |
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URN: | urn:nbn:de:hbz:38-538032 | ||||||||
Date: | 16 July 2019 | ||||||||
Language: | German | ||||||||
Faculty: | Faculty of Human Sciences | ||||||||
Divisions: | Faculty of Human Sciences > Department Erziehungs- und Sozialwissenschaften | ||||||||
Subjects: | Social sciences Education Life sciences |
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Uncontrolled Keywords: |
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Date of oral exam: | 2019 | ||||||||
Referee: |
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Refereed: | Yes | ||||||||
URI: | http://kups.ub.uni-koeln.de/id/eprint/53803 |
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