Dins, Timo ORCID: 0000-0003-2758-5275 (2020). Teilhabe, Bedarfe und Bedürfnisse. Untersuchung eines Spannungsfeldes. In: 55. Jahrestagung der Sektion Sonderpädagogik der DGfE, 9. - 11. September 2020, Universität zu Köln, Virtuell. Speech.
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Bei der Feststellung von Teilhabeleistungsansprüchen sind die Rehabilitationsträger nicht erst seit Inkrafttreten der UN-BRK gefordert, an der individuellen Lebenswelt der Antragstellenden anzusetzen, um aus den Erkenntnissen über dessen/deren Bedürfnisse und Anforderungen in einem anschließenden Schritt (erfassbare) Bedarfe abzuleiten. Die verschiedenen Feststellungsinstrumente setzen also die Bereitschaft aller Beteiligten voraus, sich den lebensweltlichen Situationen der potentiellen Leistungsberechtigten anzunähern (vgl. Engel & Beck, 2018). Bei einer großen Anzahl von Leistungsberechtigten wird jedoch genau dieser Prozess des Verstehens und Verständigens als herausfordernd empfunden, nicht nur wenn geäußerte Bedürfnisse unverhältnismäßig oder aufgrund ungewohnter bzw. unbekannter Ausdrucksformen nicht nachvollziehbar erscheinen, sondern auch wenn die Antragstellenden selbst keine Auskunft über ihre Bedürfnisse in diesem Rahmen geben können oder wollen. Mit seinem Erkenntnisinteresse an der Lebenswelt und den Teilhabemöglichkeiten von Menschen mit schwerer geistiger Behinderung betritt der geplante Beitrag ein Forschungsfeld, dessen Bearbeitung zunächst randständige jedoch zunehmend auch breitere Aufmerksamkeit durch die Teilhabeforschung erfährt (vgl. exemplarisch: Seifert, 1997; Kersting et al., 2019). Der Beitrag möchte diesen Diskurs beleben, indem er das konzeptionelle Spannungsfeld zwischen den Begriffen Teilhabe, Bedarf und Bedürfnis ausleuchtet und der Frage nachgegangen wird, inwiefern die normativen Grundannahmen relevanter Bezugstheorien und -konzepte (u.a. ICF und Maslow) Gefahr laufen, lebensweltliche Bedürfnislagen aus dem Blick zu verlieren oder diese gar zu überlagern. Schließlich wird der Bedürfnisbegriff theoretisch geschärft und es wird resümierend dafür plädiert, diesen (und damit einhergehend: subjektive Perspektiven) stärker in den Vordergrund konzeptioneller Überlegungen zum Teilhabebegriff zu rücken.
Item Type: | Conference or Workshop Item (Speech) | ||||||||
Translated title: |
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Creators: |
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Corporate Creators: | Deutsche Gesellschaft für Erziehungswissenschaft (DGfE) | ||||||||
URN: | urn:nbn:de:hbz:38-543602 | ||||||||
Date: | 10 September 2020 | ||||||||
Language: | German | ||||||||
Faculty: | Faculty of Human Sciences | ||||||||
Divisions: | Faculty of Human Sciences > Department Heilpädagogik und Rehabilitation | ||||||||
Subjects: | Social sciences Education |
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Related URLs: | |||||||||
Event Type: | Conference | ||||||||
Refereed: | Yes | ||||||||
URI: | http://kups.ub.uni-koeln.de/id/eprint/54360 |
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