Dafinger, Claudia (2013). Molekulare Pathogenese des Joubert-Syndroms - Die Rolle des Proteins KIF7. PhD thesis, Universität zu Köln.
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Abstract
Das Joubert-Syndrom (JBTS) ist eine seltene meist autosomal-rezessive vererbte Entwicklungsstörung, die durch eine spezifische Gehirnfehlbildung und verschiedene weiteren Pathologien charakterisiert ist. Das JBTS kann durch Mutationen in mehr als 19 unterschiedlichen Genen verursacht werden, die alle an der Bildung oder Funktion von primären Zilien beteiligt sind. Primäre Zilien erfüllen wichtige Aufgaben bei der Entwicklung in Vertebraten. Mutationen, die dieses Organell betreffen, unterliegen einer großen Gruppe von Erkrankungen, die als Ziliopathien bezeichnet werden. In einer konsanguinen JBTS Familie konnte bei den betroffenen Familienmitgliedern mit Hilfe einer Genkopplungsanalyse eine homozygote 1 bp-Deletion in Exon 1 des Gens KIF7 identifiziert werden, die mit dem Phänotyp segregiert. Darüber hinaus konnten KIF7 Mutationen bei weiteren JBTS Patienten nachgewiesen werden. KIF7 gehört zu der Familie der Kinesin-Motorproteine und ist ein evolutionär konservierter, bekannter Regulator des Sonic Hedgehog Signaltransduktionswegs. Die vorliegende Arbeit zeigt, dass KIF7 in einem Proteinkomplex mit dem JBTS4 Protein NPHP1 vorliegt. Der knockdown von KIF7 in retinalen Pigmentepithelzellen (RPE-1) führt zu multiplen Veränderungen in der Zelle, wie einer geringeren Anzahl ziliierter Zellen und einer abnormal erhöhten Zentrosomenzahl. Des Weiteren zeigt sich eine Fragmentierung aller drei Kompartimente des Golgi Apparats, die durch die exogene Expression einer siRNA-insensitiven Form von KIF7 rückgängig gemacht werden kann. Zudem ist der knockdown von KIF7 mit Veränderungen der Zellform und des gerichteten Wachstums im Zellverband assoziiert. Passend hierzu fand sich KIF7 in einem Proteinkomplex mit dem Par-Polaritätskomplexprotein PAR3. Als mögliche Ursache der zellulären Phänotypen konnte bei einer KIF7-Dysfunktion eine verstärkte Stabilisierung und Acetylierung des zytoplasmatischen Mikrotubuli-Netzwerks nachgewiesen werden. Diese Veränderungen in der Stabilität der Mikrotubuli könnten als Krankheitsmechanismus zu Grunde liegen, der sowohl die ziliäre Funktion, als auch die Zellpolarität und den Zellzyklus beeinträchtigt.
Item Type: | Thesis (PhD thesis) | ||||||||
Translated abstract: |
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Creators: |
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URN: | urn:nbn:de:hbz:38-57154 | ||||||||
Date: | 2013 | ||||||||
Language: | German | ||||||||
Faculty: | Faculty of Mathematics and Natural Sciences | ||||||||
Divisions: | Zentrum für Molekulare Medizin | ||||||||
Subjects: | Natural sciences and mathematics Medical sciences Medicine |
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Uncontrolled Keywords: |
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Date of oral exam: | 8 October 2013 | ||||||||
Referee: |
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Refereed: | Yes | ||||||||
URI: | http://kups.ub.uni-koeln.de/id/eprint/5715 |
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