Universität zu Köln

Schröder, Pia (2022). Computerisiertes Arbeitsgedächtnistraining bei Patientinnen und Patienten mit Morbus Parkinson ohne kognitive Beeinträchtigungen Effekte auf das Arbeitsgedächtnis und Prädiktion des Trainingsoutcomes. PhD thesis, Universität zu Köln.

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Abstract

Morbus Parkinson als zweithäufigste neurodegenerative Erkrankung ist sowohl durch motori-sche als auch vielfältige nicht-motorische Symptome wie kognitive Störungen charakterisiert. Eine der vulnerabelsten kognitiven Domänen stellt das Arbeitsgedächtnis dar, dessen Funkti-on in der kurzfristigen Speicherung und Manipulation von Informationen liegt. Nach Arbeits-gedächtnistrainings wurden mehrfach Leistungssteigerungen sowie erhöhte Dopaminspiegel in entsprechenden Hirnregionen beobachtet. Dies legt die Fragen nahe, ob ein Arbeitsge-dächtnistraining für Patientinnen und Patienten mit Morbus Parkinson positive Effekte bringt und ob bestimmte Charakteristika vorhersagen können, ob eine Person besonders von dem Training profitiert. Im Rahmen einer randomisierten, kontrollierten Studie wurde ein fünfwöchiges, adaptives, computerisiertes Arbeitsgedächtnistraining bei Probandinnen und Probanden mit Morbus Par-kinson ohne kognitive Beeinträchtigungen durchgeführt. Die Probandinnen und Probanden wurden randomisiert in die Interventionsgruppe oder in die passive Kontrollgruppe eingeteilt. Sie wurden zur Baseline, nach der Interventions- bzw. Wartephase, sowie nach weiteren 14 Wochen klinisch und neuropsychologisch untersucht. In dieser Arbeit wurden die Ergebnisse von sechs elaborierten Arbeitsgedächtnistests ausge-wertet, um kurz- und mittelfristige direkte Trainingseffekte auf das verbale und non-verbale Arbeitsgedächtnis zu untersuchen. Anschließend wurde mit den Daten der Interventionsgrup-pe eine Prädiktionsanalyse vorgenommen, um Aussagen über den Einfluss der Variablen Alter, Baselineniveau, Bildung, Krankheitsschwere im Sinne motorischer Beeinträchtigung sowie Menge der dopaminergen Medikation auf den Trainingserfolg treffen zu können. Die Trainingseffekte waren klein bis mittelgroß, nur teils signifikant und stärker im verbalen Ar-beitsgedächtnis zu beobachten. Es ließ sich ein Trend hin zu mittelfristigen Trainingseffekten erkennen. Bei den Prädiktionsanalysen konnte lediglich das Baselineniveau als zuverlässiger negativer Prädiktor identifiziert werden. Wir konnten zeigen, dass computerisiertes Arbeitsgedächtnistraining eine sinnvolle Interventi-on bei Patientinnen und Patienten mit Morbus Parkinson darstellt, insbesondere bei denjeni-gen, die ein niedriges Ausgangsniveau im Arbeitsgedächtnis zeigen. Die eher kleinen Trai-ningseffekte sowie die limitierte Evidenz für Prädiktoren des Ansprechens auf das Training könnten unter anderem durch die Homogenität des Probandenkollektivs, der Auswahl zu we-nig sensitiver Arbeitsgedächtnistests und einem zu kurzen Beobachtungszeitraum zur Detek-tion längerfristiger Trainingseffekte erklärt werden. Wir hoffen, den Weg für weiterführende Studien auf diesem Gebiet mit dem Einsatz sensitiver neuropsychologischer Tests und länge-ren Beobachtungszeiträumen sowie für eine Implementierung von Arbeitsgedächtnistrainings in den klinischen Alltag geebnet zu haben.

Item Type:	Thesis (PhD thesis)
Creators:	Creators Email ORCID ORCID Put Code Schröder, Pia piaschroeder94@web.de UNSPECIFIED UNSPECIFIED
URN:	urn:nbn:de:hbz:38-632104
Date:	2022
Language:	German
Faculty:	Faculty of Medicine
Divisions:	Faculty of Medicine > Medizinische Psychologie > Abteilung für Medizinische Psychologie
Subjects:	Psychology Medical sciences Medicine
Uncontrolled Keywords:	Keywords Language Arbeitsgedächtnistraining German Morbus Parkinson UNSPECIFIED
Date of oral exam:	9 June 2022
Referee:	Name Academic Title Kalbe, Elke Universitätsprofessorin Dr. rer. nat. Dafsari, Haidar Privatdozent Dr. med.
Refereed:	Yes
URI:	http://kups.ub.uni-koeln.de/id/eprint/63210