Acero Moreno, Daniel Julian (2022). Über den Zusammenhang zwischen kardiovaskulärer Fitness, neurokognitiven Funktionen und Affekt bei Diabetes mellitus-Typ 2 Patienten mittleren Lebensalters. PhD thesis, Universität zu Köln.
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Abstract
Diese Arbeit sollte den Zusammenhang zwischen kardiopulmonaler Fitness und Kognition sowie Affekt bei Typ-2-Diabetikern genauer untersuchen. Es stellten sich für die Experimente, die im Rahmen der Studie CODEX durchgeführt wurden, insgesamt 73 Probanden zur Verfügung. Diese 73 Probanden waren im Alter von 40 bis 70 Jahren. Die Diabetikergruppe bestand aus 14 weiblichen und 32 männlichen Probanden, die Kontrollgruppe aus 15 weiblichen und 12 männlichen Probanden. Alle partizipierenden Probanden erhielten bei Teilnahme eine Anamneseerhebung und körperliche Untersuchung, eine Blutuntersuchung auf Glukose und HbA1c, EKG in Ruhe und Spiroergometrie mit Laktatdiagnostik auf dem Fahrradergometer. Es wurde mittels VLMT (Verbaler Lern- und Merkfähigkeitstest) die kognitive Funktion, im Speziellen die Gedächtnisleistung geprüft. Zusätzlich wurde die Bestimmung der affektiven Funktionen mittels psychologischer Fragebögen wie PANAS, STAI und BDI durchgeführt. Am Untersuchungstag 1 wurde der kardiopulmonale Leistungstest am Fahrradergometer nach dem WHO-Schema durchgeführt mit der Bestimmung der Laktatleistungskurve und der respiratorischen Gasanalyse. Zuvor erfolgte eine venöse Blutprobe im Ruhezustand zur Bestimmung des Glukosestoffwechsels (Glukose und HbA1c). Zusätzlich flossen die belastungsspezifischen Parameter Blutdruck, Herzfrequenz und das subjektive Belastungsempfinden nach Borg (1974) in die Ergebnisse der Untersuchung ein. Am zweiten Untersuchungstag wurde der kognitive Zustand mittels VLMT untersucht. Des Weiteren wurde am zweiten Untersuchungstag der affektive Zustand mittels einer psychologischen Testbatterie untersucht, sowie der GPAQ-Fragebogen zur Erfassung der subjektiv eingeschätzten körperlichen Aktivität erhoben. Anhand der Ergebnisse der Spiroergometrie erfolgte eine Randomisierung der Diabetikergruppe in eine trainierte und weniger trainierte Gruppe nach dem Fitnessindikator Leistung bei der Laktatschwelle (4mmol/L Schwelle bzw. V̇O₂4La mmol/L) für die jeweiligen Geschlechtergruppen. Hieraus entstand eine gemischt weibliche und männliche T2DMLF- Gruppe (T2DM low Fitness) sowie eine gemischt weibliche und männliche T2DMHF-Gruppe (T2DM high Fitness). Die Probanden ohne Diabetes stellten die Kontrollgruppe dar. Die wesentlichen Befunde aus dem Vergleich der 3 Gruppen (T2DMLF, T2DMHF, Kontrolle) sind folgende: 10 1.Im Gesamtkollektiv der Studie wurden positive Korrelationen zwischen V̇O₂peak undProzentrang (p = 0,048) bzw. T-Wert (p = 0,021) für die Konsolidierung des zuLernenden ins Langzeitgedächtnis beim VLMT gefunden. 2.In der vorliegenden Arbeit konnte ein signifikanter Unterschied bezüglich derLangzeitkomponenten des Gedächtnisses (Konsolidierung, Abrufleistung nachzeitlicher Verzögerung und Wiedererkennensleistung) zwischen T2DMHF-Patientenund T2DMLF-Patienten gezeigt werden (p = 0,01, p = 0,048, p = 0,02). Diabetikermit einer hohen körperlichen Leistungsfähigkeit hatten im Gedächtnistest einebessere Leistung als Diabetiker mit niedriger Fitness und als die Kontrollpersonen. 3.Generell zeigten die Ergebnisse eine signifikante negative Korrelation zwischen demAlter des Gesamtkollektivs und der Konsolidierung (T-Wert Dg5 – Dg7, p = 0,01;Prozentrang Dg5 – Dg7, p = 0,02) und eine hochsignifikante negative Korrelation mitdem Prozentrang (p = 0,004) der Abrufleistung nach zeitlicher Verzögerung (PRDg7). Bei T2DM-Probanden war die hochsignifikante negative Korrelation zwischenAlter und der Abrufleistung nach zeitlicher Verzögerung (PR Dg7) deutlichausgeprägter (p<0,001). Zusätzlich gab es hochsignifikante negative Korrelationenbei der Lernleistung (PR ΣDg 1-Dg 5, p < 0,01) und der Wiedererkennung (PR WF, p< 0,001; T- Wert WF p < 0,001), die die Rolle von Typ-2-Diabetes mellitus alsbestimmenden Faktor bei Gedächtnisstörungen belegen. 4.Die Werte der selbst berichteten körperlichen Aktivität GPAQ korreliertenhochsignifikant mit dem Fitnesszustand im T2DM-Kollektiv (p = 0,009). 5.Die hier vorgelegte Studie zeigte bei den körperlich untrainierten Patienten(T2DMLF) signifikant höhere HbA1c-Werte als bei den trainierten Patienten(T2DMHF) (p< 0,01). Die T2DMLF-Gruppe erzielt wie oben beschrieben schlechtereVLMT-Ergebnisse. Der Zusammenhang zwischen HbA1c-Wert, körperlicher Fitnessund Gedächtnisleistung wird damit bestätigt. 6.Es gab in den untersuchten Gruppen keine signifikativen Unterschiede bezüglich derPrävalenz von Angststörung und depressiver Symptomatik. Aus den Befunden wird geschlossen, dass körperliche Aktivität kognitive Funktionen beeinflusst. Die Ergebnisse zeigen, dass bei T2DM-Patienten regelmäßige körperliche Aktivität eine Präventionsmaßnahme gegen durch die Erkrankung verursachte Gedächtnisstörungen sein kann. Unter Berücksichtigung der Erkenntnis, dass sich Gedächtnisfunktionen im Wesentlichen im Hippocampus abspielen, könnte in dieser Hirnregion bei untrainierten Typ-2-Diabetikern eine strukturelle Schädigung und Minderperfusion vorliegen. Mittels bildgebender Untersuchungen, wie MRT könnten diese strukturellen
Item Type: | Thesis (PhD thesis) | ||||||||
Creators: |
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URN: | urn:nbn:de:hbz:38-632567 | ||||||||
Date: | 3 June 2022 | ||||||||
Language: | German | ||||||||
Faculty: | Faculty of Medicine | ||||||||
Divisions: | Weitere Institute, Arbeits- und Forschungsgruppen > Other Central Institutions | ||||||||
Subjects: | Medical sciences Medicine Athletic and outdoor sports and games |
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Uncontrolled Keywords: |
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Date of oral exam: | 3 June 2022 | ||||||||
Referee: |
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Refereed: | Yes | ||||||||
URI: | http://kups.ub.uni-koeln.de/id/eprint/63256 |
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