Spemes, Carolin (2022). Eine computertomographisch basierte morphologische Analyse der Pedikel C3-C7 der zervikalen Wirbelsäule. PhD thesis, Universität zu Köln.

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Abstract

Die pedikelbasierte dorsale Instrumentierung gehört im Bereich der Halswirbelsäule zu den etablierten Operationsverfahren bei einer Vielzahl von Indikationen. Eine genaue Kenntnis der zervikalen Morphologie ist für die Operateure/-innen essentiell, um Pedikelschrauben präzise einbringen zu können und somit die Schädigung benachbarter neurovaskulärer Strukturen zu verhindern und das Risiko einer Fehllage zu minimieren. Das Ziel der vorliegenden Studie war es, eine für europäische Patienten/-innen repräsentative Analyse der Pedikelmorphologie durchzuführen und somit eine Grundlage für mögliche operative Einschränkungen der dorsalen Spondylodese zu schaffen. In einer retrospektiven Analyse durch jeweils zwei unabhängige Prüfer/-innen von Dünnschicht-Computertomographieaufnahmen (n=100) der Halswirbelsäule, mit einer axialen und sagittalen Schichtdicke von maximal 1mm, wurden anatomische Parameter der Wirbelkörper C3-C7 wie Pedikelbreite (PW), Pedikelhöhe (PH), Pedikelachsenlänge (PAL), der innere und äußere Pedikeldurchmesser (IPD/OPD), der sagittale (PSA) und transversale Pedikelwinkel (PTA) und die Kortikalisdicke an verschiedenen Lokalisationen untersucht. Es wurden 1000 Pedikel (C3-C7) von 52 männlichen und 48 weiblichen Patienten/-innen ausgemessen. Eingeschlossen wurden Patienten/-innen der Uniklinik Köln, die zwischen September 2015 und April 2016 eine Computertomographieaufnahme der Halswirbelsäule ohne Nachweis einer Pathologie der knöchernen Strukturen bekommen haben. Die Kortikalis der medialen Pedikelbegrenzung (1,51±0,5mm) war signifikant breiter als die der lateralen Pedikelbegrenzung (0,78±0,39mm). Der innere und der äußere Pedikeldurchmesser war bei den weiblichen Patientinnen geringer als bei den männlichen Patienten. Der transversale als auch der sagittale Pedikelwinkel zeigte als einziger Parameter keine geschlechtsspezifischen Unterschiede. Es zeigte sich eine signifikante Korrelation zwischen der Größe des/der Patienten/-in und dem inneren (p-Wert <0,01 – 0,04) und äußeren Pedikeldurchmesser (p-Wert <0,001 – 0,004). Die Interrater-Reliabilität wies für die Parameter Pedikelbreite, Pedikelhöhe und den inneren Pedikeldurchmesser sehr gute Korrelationen auf (0,84-0,86). Moderate Korrelationen fanden sich bei der Messung der Kortikalisdicke (0,44) und der maximalen Länge (0,54). Die Annahme eines zu geringen transversalen Pedikelwinkels aus Angst vor Verletzungen des Rückenmarks, in Verbindung mit einer schmalen lateralen Kortikalisbreite der Pedikel, erhöht die Wahrscheinlichkeit einer Schraubenfehllage durch eine laterale Perforation. Geschlecht und Patientengröße haben ebenfalls einen bedeutenden Einfluss auf die Morphologie. Insbesondere bei Frauen mit geringer Körpergröße ist das Einbringen von Pedikelschrauben durch den geringen Pedikeldurchmesser erschwert. Eine genaue Kenntnis dieser zervikalen Morphologie ist somit essentiell, um eine individualisierte und exakte Schraubenpositionierung ohne Schädigung benachbarter Strukturen zu gewährleisten.

Item Type: Thesis (PhD thesis)
Creators:
CreatorsEmailORCIDORCID Put Code
Spemes, CarolinUNSPECIFIEDUNSPECIFIEDUNSPECIFIED
URN: urn:nbn:de:hbz:38-637403
Date: 29 April 2022
Language: German
Faculty: Faculty of Medicine
Divisions: Faculty of Medicine > Chirurgie > Abteilung Unfallchirurgie (Klinik und Poliklinik für Orthopädie und Unfallchirurgie)
Subjects: Medical sciences Medicine
Uncontrolled Keywords:
KeywordsLanguage
PedikelUNSPECIFIED
zervikale WirbelsäuleUNSPECIFIED
Date of oral exam: 29 April 2022
Referee:
NameAcademic Title
Siewe, JanProfessor
Refereed: Yes
URI: http://kups.ub.uni-koeln.de/id/eprint/63740

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