Weber, Saskia (2022). Einfluss der aortalen Entry-Lokalisationen auf das Kurz- und Langzeitüberleben bei Patienten mit akuter Stanford-Dissektion Typ A. PhD thesis, Universität zu Köln.

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Abstract

Bei der akuten Aortendissektion Typ A handelt es sich um einen lebensbedrohlichen kardiovaskulären Notfall. Unbehandelt ist die akute Aortendissektion mit einer Mortalitätsrate von bis zu 50% in den ersten 48 Stunden nach Beginn der Symptome verbunden. Aufgrund dessen stellt derzeit allein die zeitnahe Operation die lebensrettende Therapie dar. Als Ursachen für die Entstehung einer solchen Dissektion stehen Bindegewebserkrankungen und ein erhöhter Wandstress, besonders in Form einer arteriellen Hypertonie, im Vordergrund. Zahlreiche Studien belegen, je distaler das primäre Entry in der Aorta lokalisiert ist, desto höher ist die Mortalität und desto schlechter ist das Langzeitüberleben der Patienten. In der Literatur mangelt es jedoch bisher noch an Daten, die die Auswirkungen der verschiedenen Entry-Lokalisationen auf den frühpostoperativen Verlauf und das Kurz- und Langzeitüberleben der Patienten untersuchen. Das Ziel der vorliegenden Studie war es somit, die Auswirkungen von drei verschiedenen Aorten- Entry-Lokalisationen auf das Früh- und Langzeit-Überleben von Patienten nach operativer Versorgung einer Typ A-Aortendissektion nach Stanford zu vergleichen. Dazu wurden die retrospektiven Daten von 240 Patienten, welche sich im Zeitraum von Januar 2006 bis April 2015 in der Klinik für Herz- und Thoraxchirurgie des Universitätsklinikums Köln aufgrund einer Typ A- Aortendissektion nach Stanford einer operativen Versorgung unterzogen, ausgewertet. Das Patientenkollektiv wurde dazu in drei Gruppen unterteilt je nach Lokalisation des primären Entry. Die Einteilung war wie folgt: Gruppe 1: primäres Entry in der Aorta ascendens: 164 Patienten Gruppe 2: primäres Entry im proximalen Aortenbogen: 45 Patienten Gruppe 3: primäres Entry im distalen Aortenbogen: 31 Patienten. Die Ergebnisse wurden im Hinblick auf das Kurz- und Langzeitüberleben der operierten Patienten sowie das Überleben ohne wesentliche postoperative zerebrovaskuläre Ereignisse miteinander verglichen. Nach 30 Tagen lebten noch 138 (84%) aller Patienten aus Gruppe 1, 39 (86,7%) der Patienten aus Gruppe 2 und 19 (61,3%) der Patienten aus Gruppe 3. Von den Patienten mit schwerwiegenden neurologischen Komplikationen waren die 30-Tages Überlebensraten wie folgt: Gruppe 1 82,32%, Gruppe 2 48,89% und Gruppe 3 29,03%. Die multivariate logistische Regressionsanalyse zeigte deutliche Unterschiede der 30-Tages-Mortalitäten abhängig von der Lokalisation des Entry, mit Steigerung der Mortalität je distaler das Entry und je umfangreicher die Operation. Umso deutlicher wurden diese Unterschiede, wenn die Patienten postoperativ schwere neurologische Schäden aufwiesen. Die 5-Jahres Mortalität war bezüglich der Ergebnisse vergleichbar mit steigender Inzidenz je distaler das Entry. Unter den Patienten mit neurologischen Komplikationen waren die 5-Jahres- Überlebensraten wie folgt: Gruppe 1 26,22%, Gruppe 2 15,56%, Gruppe 3 3,23%. 9 Im Gegensatz dazu gab es keine relevanten Unterschiede im Langzeit-Follow-up bei Patienten, die keine schwerwiegende neurologischen Komplikation erlitten hatten. Hier zeigte die Mantel-Cox Analyse vergleichbare Überleben mit einem p=0,780 und Überlebensraten in allen 3 Gruppen über 81%. Somit scheinen die neurologischen Komplikationen einen hohen Einfluss sowohl auf das Kurzzeit- als auf das Langzeit-Überleben zu haben, abhängig von der Lokalisation des Entry, während die Lokalisation des Entry bei fehlenden neurologischen Komplikationen nur im Kurzzeitüberleben signifikante Unterschiede hervorbringt. Ist die erste Phase überstanden, so haben Patienten unabhängig vom Ort der Entstehung der Dissektion, die gleiche Langzeit-Prognose mit Überlebensraten von über 81% nach 5-Jahren, insofern sie keiner schwerwiegenden neurologischen Komplikation im frühen peri- oder postoperativen Verlauf durchlaufen haben.

Item Type: Thesis (PhD thesis)
Creators:
CreatorsEmailORCIDORCID Put Code
Weber, Saskiaweber_saskia@web.deUNSPECIFIEDUNSPECIFIED
URN: urn:nbn:de:hbz:38-641341
Date: 2022
Language: German
Faculty: Faculty of Medicine
Divisions: Faculty of Medicine > Chirurgie > Klinik und Poliklinik für Herz- und Thoraxchirurgie
Subjects: Medical sciences Medicine
Uncontrolled Keywords:
KeywordsLanguage
AortendissektionUNSPECIFIED
Date of oral exam: 13 September 2022
Referee:
NameAcademic Title
Ahmad, WaelPrivatdozent
Liakopolous, OliverProfessor
Refereed: Yes
URI: http://kups.ub.uni-koeln.de/id/eprint/64134

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