Simkovic, Matus (2015). Mechanismen der Wahrnehmung zielgerichteter Bewegung. PhD thesis, Universität zu Köln.

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Abstract

In der vorliegenden Arbeit werden zwei Studien zur Wahrnehmung zielgerichteter Bewegung vorgestellt. Dabei steht die Frage im Mittelpunkt, welche Bewegungsmerkmale die Wahrnehmung zielgerichteter Bewegung vermitteln und welche kognitiven Mechanismen diese Wahrnehmung unterstützen. In der ersten Studie wurde untersucht, wie Erwachsene die Verfolgungsbewegung zweier filmisch dargebotener geometrischer Figuren entdecken. Die Verfolgung zweier Akteure (Beute und Jäger) wurde zeitgleich mit einer zufälligen Bewegung von zwölf Distraktoren auf einem Bildschirm präsentiert. Mittels Eyetracking wurden die Augenbewegungen der Versuchspersonen erfasst. Das Blickverhalten wurde in Sakkaden, Fixationen, glatte Augenbewegungen sowie in Phasen der Blickverfolgung und der Exploration unterteilt. Es wurde analysiert, welche Stimulusmerkmale diese Ereignisse begleiten. Insbesondere wurde darauf geachtet, welche Bewegungsmerkmale für die Entdeckung der Verfolgung wichtig waren. Es konnte gezeigt werden, dass die Beute und der Jäger entweder getrennt oder als Gruppe verfolgt wurden. Die Versuchspersonen wechselten zwischen diesen beiden Verfolgungsstrategien. Wenn die beiden Stimuli als Gruppe verfolgt wurden, fing der Blick bei der Beute an und wechselte dann allmählich zum Jäger über. Dieser Wechsel wurde durch eine Verlangsamung der Blickverfolgung erreicht. Die Sakkaden fokussierten saliente Gebiete mit hoher Dichte der Akteure. Die Versuchspersonen stuften die Bewegung zweier Stimuli, die sich hintereinander im Abstand von 3,5 bis 3,8 Grad des Gesichtswinkels in die gleiche Richtung bewegten, als Verfolgung ein. Die Merkmale der Bewegung, die als Verfolgung eingestuft wurde, entsprachen den Merkmalen der vom Versuchsleiter gewählten Stimuli. Die Versuchspersonen lernten die Stimulusmerkmale während der ersten Trials anhand einer Rückmeldung über ihre Erfolgsrate kennen. Die Befunde werden im Zusammenhang mit den Annahmen früherer Forschung zur Domänenspezifität der Mechanismen der Wahrnehmung zielgerichteter Bewegung diskutiert. Im Zentrum der zweiten Studie stand die Wahrnehmung zielgerichteter Bewegung bei Säuglingen. Um Säuglinge zu motivieren nach einer Verfolgung zu suchen, wurde das Verfolgungsereignis zeitgleich mit einer Belohnung präsentiert. Wenn die Säuglinge für kurze Zeit die Verfolgung fokussierten begannen die Beute und der Jäger violett zu flimmern. Das Flimmern sollte die Säuglinge motivieren, die Verfolgung zu suchen. Die Ergebnisse zeigen, dass die Säuglinge, nachdem die Verfolgung zeitgleich mit dem Flimmern gezeigt wurde, nicht länger auf eine nicht-flimmernde Verfolgung schauten als eine Vergleichsgruppe von Säuglingen, die vor der nicht-flimmernden Verfolgung keine flimmernde Verfolgung sahen. Bei einem Vergleich des Blickverhaltens der Säuglinge mit einer parallel untersuchten Erwachsenenstichprobe sowie mit einer Kontrollberechnung, in welcher zufälliges Blickverhalten simuliert wurde zeigte sich, dass die Säuglinge ihren Blick auf Gebiete mit hoher visueller Salienz richteten. Auch diese Befunde werden in Hinsicht auf die Domänenspezifität der Wahrnehmung zielgerichteter Bewegung diskutiert.

Item Type: Thesis (PhD thesis)
Creators:
CreatorsEmailORCIDORCID Put Code
Simkovic, Matusmatus.simkovic@uni-koeln.deUNSPECIFIEDUNSPECIFIED
URN: urn:nbn:de:hbz:38-64601
Date: 2015
Language: German
Faculty: Faculty of Human Sciences
Divisions: Faculty of Human Sciences > Department Psychologie
Subjects: Psychology
Uncontrolled Keywords:
KeywordsLanguage
zielgerichtete Bewegung, Verfolgung, MusteranalysenGerman
Date of oral exam: 18 November 2015
Referee:
NameAcademic Title
Träuble, BirgitProf. Dr.
Stahl, ChristophProf. Dr.
Refereed: Yes
URI: http://kups.ub.uni-koeln.de/id/eprint/6460

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