Peter, Kathrin (2021). Auswirkung von Einzelzimmer-Kontaktisolierung auf die nosokomiale Infektion mit und Transmission von multiresistenten Escherichia coli auf hämatologischen und onkologischen Stationen. PhD thesis, Universität zu Köln.

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Abstract

Die Kolonisation und Infektion mit mulriresistenten Escherichia coli (F3GCR-EC) stellt für vulnerable Patientengruppen, wie Patienten mit hämatoonkologischen und onkologischen Grunderkrankungen, eine ernstzunehmende gesundheitliche Bedrohung dar. In diesen Hochrisikogruppen empfehlen deutsche Richtlinien bisher für die Träger dieser Erreger die Kontaktisolierung im Einzelzimmer. Diese Empfehlung sorgt auf Grund unzureichender Evidenz für kontroverse Diskussionen. Es gilt, die potenziell negativen Auswirkungen einer Einzelzimmerkontaktisolierung auf das Wohlbefinden des Patienten zu berücksichtigen und zu prüfen, ob demgegenüber der Einsatz dieser Maßnahme in jedem Fall gerechtfertigt ist. Das Ziel dieser prospektiven multizentrischen Studie war es, den Nutzen der bisher empfohlenen Kontaktisolierungsmaßnahmen zum Infektionsschutz gegenüber F3GCR-EC zu bewerten. Hierzu wurden der nosokomiale Erwerb, die Transmissions-, Kolonisations- und Infektionsraten mit F3GCR-EC innerhalb eines Hochrisiko-Settings und unter Einbeziehung molekulargenetischer Analysen erfasst. Über einen Zeitraum von 12 Monaten wurden alle Patienten der hämato-onkologischen Stationen von insgesamt vier deutschen Universitätskliniken miteingeschlossen. Zwei der vier Kliniken mit Single room Contact Precautions (SCP-Standorte) führten eine Einzelzimmerkontaktisolierung durch, wenn ein Patient positiv für F3GCR-EC getestet wurde. Die anderen beiden Kliniken, als No Contact Precautions - Standorte (NCP-Standorte) bezeichnet, verfolgten in diesem Fall weiterhin ausschließlich Standardhygienemaßnahmen. Die Patienten wurden bei Aufnahme und in regelmäßigen Abständen auf das Vorhandensein von F3GCR-EC gescreent. Die erhaltenen Isolate wurden anschließend mit Hilfe von Whole genome sequencing (WGS) und Coregenome multi-locus sequence typing (cgMLST) hinsichtlich ihrer molekulargenetischen Verwandtschaft analysiert. Potenzielle Einflussfaktoren wurden durch Regressionsanalysen bewertet. Insgesamt wurden 1.586 Patienten an SCP-Standorten und 1.386 Patienten an NCPStandorten in die Studie eingeschlossen. Der nosokomiale Erwerb von F3GCR-EC wurde bei 1,01% (16/1586) der Patienten an SCP-Standorten und bei 1,59% (22/1386) der Patienten an NCP-Standorten beobachtet (p=0,191). Diese Differenz befand sich innerhalb der Nicht-Unterlegenheit-Grenze von 5%. Durch das Einbeziehen von Stations- und Zimmerbelegungsdaten sowie den Ergebnissen des cgMLST konnten in drei Fällen an NCP-Standorten (0,22%) und ebenfalls in drei Fällen an SCP-Standorten (0,19%) direkte Transmissionen zwischen Patienten bestätigt werden. Die Ergebnisse dieser Studie zeigen, dass die Einzelzimmerkontaktisolierung keinen klinisch relevanten Einfluss auf den nosokomialen Erwerb und die direkte Transmission von F3GCREC zwischen Patienten in Hochrisikogruppen hat.

Item Type: Thesis (PhD thesis)
Creators:
CreatorsEmailORCIDORCID Put Code
Peter, Kathrinkathrin18491@web.deUNSPECIFIEDUNSPECIFIED
URN: urn:nbn:de:hbz:38-647192
Date: December 2021
Language: German
Faculty: Faculty of Medicine
Divisions: Faculty of Medicine > Innere Medizin > Klinik I für Innere Medizin - Hämatologie und Onkologie
Subjects: Medical sciences Medicine
Uncontrolled Keywords:
KeywordsLanguage
KontaktisolierungGerman
Multiresistente Escherichia coliGerman
Nosokomiale TransmissionGerman
InfektionspräventionGerman
Date of oral exam: 15 November 2022
Referee:
NameAcademic Title
Vehreschild, Maria Johanna Gobertina TetuanuiUniversitätsprofessorin Dr. med.
Jung, NormaProfessorin Dr. med.
Refereed: Yes
URI: http://kups.ub.uni-koeln.de/id/eprint/64719

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