Wloka, Kim Ramona (2023). Körperfettverteilung bei Kindern und Jugendlichen mit Zerebralparese. PhD thesis, Universität zu Köln.
PDF
DissertationsschriftWloka.pdf Download (6MB) |
Abstract
Die Bedeutung von Fettleibigkeit und den damit verbundenen Folgeerkrankungen nimmt für die Gesellschaft und das Gesundheitssystem immer weiter zu. Der BMI stellt für die Messung von Fettleibigkeit einen weitverbreiteten Marker dar, jedoch hat dieser keine Sensitivität für die Körperzusammensetzung und die Fettverteilung. Hieraus kann eine falsche Gewichtseinschätzung von Patienten erfolgen, deren Körperzusammensetzung nicht der Norm entspricht. Dies ist zum Beispiel bei Patienten mit Zerebralparese (CP) der Fall. Für die betroffenen Patienten ergeben sich hieraus gesundheitliche Nachteile, denn auch normalgewichtige CP-Patienten können durch eine niedrige Magermasse und somit vergleichsweise hohe Fettmasse ein erhöhtes gesundheitliches Risiko für kardiovaskuläre Erkrankungen aufweisen. Zudem zeigten sich in der Literatur widersprüchliche Ergebnisse bezüglich der Prävalenz von Übergewicht und Adipositas bei Menschen mit CP und es gibt Hinweise dafür, dass eine ungünstige Körperfettverteilung ebenfalls einen Risikofaktor für CVD darstellen kann. Da bereits durchgeführte Studien zeigten, dass möglicherweise ein erhöhtes Rumpf-zu-Bein Fettverhältnis bei Kindern mit CP vorliegt und bekannt ist, dass ein erhöhtes viszerales Fettgewebe ein kardiovaskuläres Risiko darstellt, wurde dies genauer untersucht. Das Ziel dieser Arbeit war es, das Rumpf-zu-Bein Fettverhältnis bei Kindern und Jugendlichen mit CP an einer großen Studiengruppe zu untersuchen. Die Hypothese lautete: Kinder und Jugendliche mit CP haben ein erhöhtes Rumpf-zu-Bein Fettverhältnis im Vergleich zur Allgemeinbevölkerung. Um dies zu untersuchen wurden die Daten von 1.855 Kindern und Jugendlichen (1.059 männlich, 796 weiblich) aus der National Health and Nutrition Examination Survey (NHANES) aus den Jahren 1999 bis 2004 als Grundlage für eigens erstellte Referenzperzentilen für das Rumpf-zu-Bein Fettverhältnis genutzt. Im Anschluss daran wurden hiermit die Messwerte von 431 DXA-Messungen von Kindern und Jugendlichen mit CP aus der UniReha der Uniklinik Köln mithilfe von z-Scores mit den Perzentilen verglichen. Auch der Fettmasse-Index (FMI) der CP-Patienten wurde anhand von bereits veröffentlichten Referenzperzentilen mit denen der Allgemeinbevölkerung verglichen. Der FMI hat im Vergleich zum BMI den Vorteil, dass ein veränderter Anteil der Magermasse am Körpergewicht den Wert nicht verfälscht, da in den FMI lediglich die Fettmasse einfließt. Die Hypothese hierzu lautete: Kinder und Jugendliche mit CP haben einen erhöhten FMI im Vergleich zur Allgemeinbevölkerung. Entgegen der Erwartungen für das Rumpf-zu-Bein Fettverhältnis lag der mittlere Z-Score für die Gesamtgruppe der CP-Patienten sowohl für die männlichen als auch für die weiblichen Probanden im negativen Bereich. Somit liegen die Werte unterhalb derer der Allgemeinbevölkerung. Auch für den FMI zeigten sich erniedrigte Werte anhand der Z-Scores. Die Hypothesen konnten somit nicht bestätigt, sondern widerlegt werden. Da es neben dem erhöhten viszeralen Fettgewebe und dem erhöhten Fettanteil weitere Risikofaktoren für kardiovaskuläre Erkrankungen gibt, sollten zukünftig diese für Patienten mit CP weiter untersucht werden.
Item Type: | Thesis (PhD thesis) | ||||||||
Creators: |
|
||||||||
URN: | urn:nbn:de:hbz:38-652784 | ||||||||
Date: | 2023 | ||||||||
Language: | German | ||||||||
Faculty: | Faculty of Medicine | ||||||||
Divisions: | Faculty of Medicine > Kinder- und Jugendmedizin > Klinik und Poliklinik für Kinder- und Jugendmedizin | ||||||||
Subjects: | Medical sciences Medicine | ||||||||
Uncontrolled Keywords: |
|
||||||||
Date of oral exam: | 9 February 2023 | ||||||||
Referee: |
|
||||||||
Refereed: | Yes | ||||||||
URI: | http://kups.ub.uni-koeln.de/id/eprint/65278 |
Downloads
Downloads per month over past year
Export
Actions (login required)
View Item |