Hardung, Leon (2023). Frakturen der Metatarsale Fünf Basis - Validierung eines neuen Klassifikationssystems. PhD thesis, Universität zu Köln.

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Abstract

Einleitung Frakturen des fünften Mittelfußknochens (MFK-V) gehören zu den häufigsten knöchernen Verletzungen des Fußskeletts. In der Literatur werden verschiedene Klassifikationen zur Einteilung der MFK-V Basisfrakturen vorgestellt. Die bisher bekannteste und am häufigsten verwendete Klassifikation ist eine Dreizonenklassifikation von Lawrence und Botte (L&B) aus dem Jahr 1993. In aktuellen Publikationen wird basierend auf systematischen Literaturrecherchen die Auffassung vertreten, dass eine Dreizonenklassifikation hinsichtlich Therapie und Prognose nicht sinnvoll sei. Demnach können die Zone 1 und 2 unabhängig von der Anzahl an Fragmenten, dem Ausmaß der Dislokation oder einem intraartikulärer Frakturverlauf, konservativ mittels frühfunktioneller Vollbelastung behandelt werden und als epimetaphysäre Frakturen zusammengefasst werden. Zone-3-Brüche werden als metadiaphysäre Fraktur bezeichnet. In diesen Fällen erscheint die intramedulläre Schraubenosteosynthese der frühfunktionellen Behandlung überlegen. Das Ziel der hier vorliegenden Arbeit ist es, die neue Zweizonenklassifikation mit der bis jetzt am häufigsten verwendeten Dreizonenklassifikation zu vergleichen. Es wird geprüft, ob die Zweizonenklassifikation der herkömmlichen Dreizonenklassifikation im Hinblick auf eine übereinstimmende Zuordnung mittels Intrarater-Reliabilität und Interrater-Reliabilität überlegen ist. Des Weiteren wird untersucht, ob sich aus der neuen Zweizonenklassifikation eine klare Operationsindikation für die Frakturen der Basis des fünften Mittelfußknochens definieren lässt. Material und Methoden Für die Datenerhebung der retrospektiven Studie wurden alle Patienten* erfasst, die in der Klinik für Unfallchirurgie und Wiederherstellungschirurgie des Eduardus-Krankenhauses Köln, in dem Zeitraum vom 01.01.2012 bis zum 31.01.2020, aufgrund einer Fraktur des Mittelfußknochens behandelt wurden. Die Röntgenbilder, der 206 in Orbis identifizierten Fälle, wurden klassifiziert, wobei zwischen Basis-, Schaft- und Kopffraktur differenziert wurde. Die Basisfrakturen wurden durch mehrere Untersucher in die alte Dreizonenklassifikation sowie in die neue Zweizonenklassifikation eingeteilt um anschließend die Intra- und Interrater- Reliabiltät berechnen zu können. Ergebnisse Von 206 MFK-V-Frakturen waren 145 (70,4%) in der Basis gelegen. Innerhalb der Basis waren die Brüche insbesondere in den proximal gelegenen Zonen lokalisiert. Die alte Dreizonenklassifikation ergab eine Häufigkeitsverteilung der Frakturen in absoluten Zahlen von 91 (44,2%) für Zone 1, 31 (15%) für Zone 2, 23 (11,2%) für Zone 3, 54 (26,2%) für Schaftfrakturen und 7 (3,4%) für Kopffrakturen. Für die Dreizonenklassifikation konnte ein Cohens Kappa (Intrarater-Reliabilität) von 0,842 sowie ein Fleiss‘ Kappa (Interrater-Reliabilität) von 0,484 bestimmt werden. Die neue Zweizonenklassifikation erhielt einen Cohens Kappa (Intrarater-Reliabilität) von 0,909 und einen Fleiss‘ Kappa (Interrater-Reliabilität) von 0,614. Diskussion Den Ergebnissen ist zu entnehmen, dass die Inter- und Intrarater-Reliabilität für die Zweizonenklassifikation größer ausfiel als die der Dreizonenklassifikation. Man kann argumentieren, dass die relative Wahrscheinlichkeit Übereinstimmung zu finden, bei weniger Zonen höher ist. Allerdings war bis dato die Klassifikation von Lawrence und Botte (L&B) deutlich etabliert gewesen. Wenn man die Konfidenzintervalle der Cohens Kappa Werte für die Drei- (0,842 (95% KI: 0,697 – 0,987)) und Zweizonenklassifikation (0,909 (95% KI: 0,787 – 1,0)) vergleicht, fällt auf, dass sich diese überschneiden und somit ein signifikanter Unterschied der Intrarater- Reliabilität für die Drei- und Zweizonenklassifikation ausgeschlossen werden muss. Trotz einem nicht signifikanten Unterschied der Inter- und Intrarater-Reliabilität zwischen der Drei- und Zweizonenklassifikation, konnte gezeigt werden, dass die neue Einteilung sehr hohe Kappa-Werte erzielte. Es wird ersichtlich, dass auf lange Sicht eine Zweizoneneinteilung sicherlich erstrebenswert ist, um im besten Fall einfach zwischen konservativer und operativer Therapie zu unterscheiden. Die Voraussetzung dafür ist allerdings eine eindeutige Definition einer Grenze zwischen konservativer und operativer Therapie. Solange noch nicht abschließend geklärt ist, welche Therapiewege für Frakturen auf Höhe der Artikulation am besten sind, ist eine Dreizoneneinteilung für die weitere Diskussion sinnvoll. Eine Dreizonenklassifikation, bei der die Grenzen anatomisch festgelegt sind, erbringt den Vorteil einer besseren Vergleichbarkeit von Studien. Falls die Zweizonenklassifikation verwendet wird, sollte sich bis zur Klärung der genauen anatomischen Trennung, am Ende der Artikulation orientiert werden. Von eindeutig im Röntgenbild erkennbaren Strukturen, wie dem Anfang oder dem Ende der Artikulation, können dann Zentimeterangaben gemacht werden, um eine mögliche Grenze von konservativer und operativer Therapie mit folgenden Studien zu bestimmen. Bis dahin könnte die Verwendung einer noch deskriptiveren Klassifikation zu weniger Missverständnissen in der Literatur führen. Ein Beispiel für eine Zonenbenennung, die zu größeren Übereinstimmungen führen könnte, wäre die Einteilung: Proximal der (of) Artikulation (PoA), Level der(of) Artikulation (LoA) und Distal der (of) Artikulation (DoA).

Item Type: Thesis (PhD thesis)
Creators:
CreatorsEmailORCIDORCID Put Code
Hardung, Leonleon@hardung-koeln.deUNSPECIFIEDUNSPECIFIED
Contributors:
ContributionNameEmail
CensorJubel, Axela.jubel@t-online.de
URN: urn:nbn:de:hbz:38-652958
Date: 30 March 2023
Language: German
Faculty: Faculty of Medicine
Divisions: Faculty of Medicine > Chirurgie
Subjects: Medical sciences Medicine
Uncontrolled Keywords:
KeywordsLanguage
Metatarsale fünf FrakturUNSPECIFIED
BasisUNSPECIFIED
Validierung eines neuen KlassifikationssystemsUNSPECIFIED
Date of oral exam: 23 January 2023
Referee:
NameAcademic Title
Jubel, AxelProfessor
Krug, K. B.Professorin
Refereed: Yes
URI: http://kups.ub.uni-koeln.de/id/eprint/65295

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