Universität zu Köln

Ailinger, Alex (2022). Pseudo-Journale in der Medizin: E-Mailanalyse von Zustellungszeitpunkt, Inhalt und dem Zusammenhang mit der Publikationsleistung des Empfängers. PhD thesis, Universität zu Köln.

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Abstract

Einleitung und Fragestellung: Die Methode des Open Access Publishing wird in den letzten Jahren zunehmend von sogenannten Pseudo-Journalen (Predatory Journals) als Geschäftsmodell missbraucht (Shen und Björk 2015). Pseudo-Journale erheben Veröffentlichungsgebühren, aber halten die versprochenen wissenschaftliche Standards im Publikationsprozess nicht ein (Cobey et al. 2018; Bohannon 2013). Pseudo-Journale kontaktieren Autoren, die als Kunden gewonnen werden sollen, meist per E-Mail (Laine und Winker 2017). In dieser Studie wurden E-Mails von Pseudo-Journalen analysiert, um die Akquise der publizierenden Wissenschaftler durch Pseudo-Journale besser zu verstehen und die Identifizierung von Pseudo-Journalen zukünftig zu erleichtern. Material und Methoden: Fünf wissenschaftlich tätige Ärzte der Universität zu Köln sammelten über einen dreimonatigen Zeitraum n=1643 E-Mails von möglichen Pseudo-Journalen. Es wurde die Frequenz sowie der Zustellungszeitpunkt der E-Mails untersucht. Außerdem wurden inhaltliche Aspekte, wie das gestellte Angebot und die Anforderungen an die Wissenschaftler erfasst. Qualitätsmerkmale des Peer Reviews und des Einreichungsprozesses wurden ebenfalls berücksichtigt. Die Anzahl der E-Mails jedes Teilnehmers wurde mit verschiedenen Parametern seiner wissenschaftlichen Aktivität verglichen. Ergebnis: Von den n=1643 E-Mails wurde der Großteil (57,7%) während üblicher Arbeitszeiten versendet (8 Uhr bis 16 Uhr). Aufforderungen zur Einreichung einer Publikation waren mit 68,8% am häufigsten. Die angegebene Dauer des Peer Reviews war mit einem Median von 21 Tagen sehr kurz. Die meisten Journale (83,0%) passten hinsichtlich ihrer Fachrichtung nicht zur Fachrichtung des Adressaten. Erhobene Publikationsgebühren waren meist rabattiert (81,2%). Es zeigte sich eine signifikante positive Korrelation (r=0,93; p=0,011) zwischen der Anzahl der erhaltenen E-Mails und dem Publikationsaktiviätsindex, der als Anzahl an Publikationen pro Monat definiert wurde. Schlussfolgerung: In dieser Studie konnte gezeigt werden, dass E-Mails möglicher Pseudo-Journale gemeinsame Merkmale aufweisen, die zur Verbesserung von Spamfiltern eingesetzt werden könnten. Außerdem stützt diese Studie die Vermutung, dass mit der Publikationsleistung eines Wissenschaftlers die Kontaktierungsfrequenz durch Pseudo-Journale steigt. Quellen: Bohannon J. Who’s afraid of peer review? Science 2013; 342: 60–65. https://doi.org/10.1126/science.342.6154.60. Cobey KD, Lalu MM, Skidmore B, Ahmadzai N, Grudniewicz A, Moher D. What is a predatory journal? A scoping review [version 2; referees: 3 approved]. F1000Research 2018; 7: 1001. https://doi.org/10.12688/f1000research.15256.1. Laine C, Winker MA. Identifying predatory or pseudo-journals. Biochem Med (Zagreb) 2017; 27: 285–91. https://doi.org/10.11613/BM.2017.031. Shen C, Björk B-C. ‘Predatory’ open access: a longitudinal study of article volumes and market characteristics. BioMed Central Medicine 2015; 13: 230. https://doi.org/10.1186/s12916-015-0469-2.

Item Type:	Thesis (PhD thesis)
Creators:	Creators Email ORCID ORCID Put Code Ailinger, Alex alex.ailinger@gmx.de UNSPECIFIED UNSPECIFIED
URN:	urn:nbn:de:hbz:38-654758
Date:	2 September 2022
Language:	German
Faculty:	Faculty of Medicine
Divisions:	Faculty of Medicine > Anästhesiologie und Operative Intensivmedizin > Klinik für Anästhesiologie und Operative Intensivmedizin
Subjects:	Medical sciences Medicine
Uncontrolled Keywords:	Keywords Language Pseudo-Journale German Predatory-Journals English Raubverlage German
Date of oral exam:	9 February 2023
Referee:	Name Academic Title Hinkelbein, Jochen Professor Dr. med. Rebholz-Schuhmann, Dietrich Universitätsprofessor Dr. med.
Refereed:	Yes
URI:	http://kups.ub.uni-koeln.de/id/eprint/65475