Palmieri, Chiara ORCID: 0000-0002-9320-1826
(2021).
Perianal-fistelassoziiertes Karzinom bei Morbus Crohn:
eine multizentrische retrospektive Fallkontrollstudie.
PhD thesis, Universität zu Köln.
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Abstract
Perianale fistelassoziierte Karzinome sind eine seltene, aber schwerwiegende Komplikation bei Patienten mit Morbus Crohn. Es fehlt an einheitlichen Leitlinien für die Diagnose,
Behandlung und Nachsorge dieser Untergruppe von Patienten. Außerdem ist es nicht klar, welche Patienten gefährdet sind und für welche ein Screening-Programm sinnvoll wäre.
Ziel dieser Studie ist, die Population der Patienten mit perianalen fistelassoziierten Karzinomen
bei Morbus Crohn herauszuarbeiten sowie die Risikofaktoren, die Diagnose, den Verlauf und die Prognose zu analysieren. Diese multizentrische retrospektive Fall-Kontroll-Studie wurde
an vier deutschen Krankenhäusern durchgeführt. Die Analyse umfasste vierzig Patienten mit nachgewiesenem Malignom in Verbindung mit perianalen Fisteln bei Morbus Crohn und vierzig Kontrollen mit fistulierendem Morbus Crohn ohne Nachweis eines anorektalen Karzinoms. Univariate sowie multivariate statistische Analysen wurden durchgeführt, um Risikofaktoren
für die Krebsentwicklung zu identifizieren und um das Überleben zu beschreiben.
Histologisch ergab sich ein Adenokarzinom bei 33/40 Patienten und ein Plattenepithelkarzinom bei 7/40 Patienten. Die klinischen Risikofaktoren für die Entwicklung eines fistelassoziierten Karzinoms waren: transsphinktäre Fisteltyp (OR=3,37, 95%CI: 1,07- 10,61), postoperativ persistierende Fistel (OR=4,00, 95%CI: 1,48-10,79) komplexe Fisteln (OR=7,21, 95%CI: 1,48-25,07) chronische Fistelaktivität (OR=3,44, 95%CI 1,31-9,06). Signifikante multivariate Hazard Ratios für die Gesamtmortalität und das progressionsfreie Überleben wurden für den histologischen Krebstyp, die metastasierte Erkrankung und die R1- Resektion gezeigt. Das Gesamtüberleben betrug 45.1 ± 28.6 Monate und die 5-Jahres- Überlebensrate lag bei 65%. Zusammenfassend lässt sich sagen, dass eine frühe Diagnose für einen günstigen Krankheitsverlauf entscheidend ist, während die Behandlung der chronischen Fistelaktivität der Schlüssel zur Verhinderung von Malignität sein kann. Eine spezialisierte multimodale Therapie ist für die erfolgreiche Behandlung von perianalen fistelassoziierten Malignomen von größter Bedeutung.
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