Enste, Katrin (2023). Auswirkungen von Chorsingen auf die Lungenfunktion, Lebensqualität und körperliche Belastbarkeit von COPD-Patienten. PhD thesis, Universität zu Köln.

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Abstract

Bei der chronisch obstruktiven Lungenerkrankung (COPD) handelt es sich um eine weit verbreitete, mit einem progredienten Lungenfunktionsverlust sowie einer krankheitsbedingten Abnahme körperlicher Aktivität und Lebensqualität einhergehende, primär auf eine Tabakrauchexposition zurückzuführende, chronische Erkrankung und die dritthäufigste Todesursache weltweit. Da derzeit keine kurative Therapie der COPD zur Verfügung steht, erfordert ein gutes Krankheitsmanagement ein multimodales Behandlungskonzept bestehend aus medikamentösen und nicht-medikamentösen Therapiemaßnahmen. Mehrere Studien haben in letzter Zeit auf positive Effekte aktiven Singens für Patienten mit COPD hingewiesen. Ziel dieser Arbeit war es, die direkten Auswirkungen einer regelmäßigen Chorteilnahme auf relevante Lungenfunktionsparameter, die körperliche Leistungsfähigkeit und das psychische Wohlbefinden von Menschen mit einer reduzierten Lungenfunktion zu untersuchen. Die prospektive klinische Studie wurden an 34 regelmäßig singenden Mitgliedern des Chores „Pneumissimo – Chor für Menschen mit eingeschränkter Lungenfunktion“ durchgeführt. Es wurden 20 COPD-Patienten und 14 Patienten mit weiteren Lungenerkrankungen in die Untersuchung eingeschlossen. Im Rahmen eines „pre vs. post Vergleichs“ wurden die erhobenen Ergebnisse aus der Lungenfunktionsdiagnostik, Sechs-Minuten-Gehtests (6-MWT) und dem Fragebogen COPD Assessment Test (CAT) vor und nach der 90-minütigen Chorprobe für beide Gruppen separat analysiert und statistisch ausgewertet. In der Datenanalyse der Lungenfunktionsparameter zeigte sich in der COPD-Gruppe eine statistisch signifikante mediane Reduktion des Residualvolumens (RV) um 8 % (p = 0,003), einem Volumen von 170 ml entsprechend. Die Parameter FEV1, FVC, TLC und RV%TLC wiesen im „pre vs. post Vergleich“ in beiden Gruppen nur minimale Veränderungen ohne statistische Signifikanz auf. Hinsichtlich der körperlichen Leistungsfähigkeit ergab sich im 6-MWT eine signifikante mediane Verbesserung von 18,5 Metern (p < 0,001) bei den COPDPatienten und von 11 Metern in der Vergleichsgruppe (p = 0,017). In der Auswertung des CAT Score fiel in beiden Gruppen eine mediane Verbesserung nach dem Singen von 1,5 Punkten auf, dieser Wert erreichte nur für die COPD-Probanden statistische Signifikanz (p = 0,005). Die Ergebnisse deuten darauf hin, dass bereits 90 Minuten Chorsingen das Potenzial haben, eine manifeste Lungenüberblähung und damit einhergehende, die Lebensqualität einschränkende Symptome sowie eine krankheitsbedingt reduzierte körperliche Leistungsfähigkeit bei COPD-Patienten zu verbessern. Chorsingen kann folglich als eine sehr einfache, komplementäre und effektive Therapiemaßnahme in Ergänzung zur bewährten inhalativen medikamentösen Therapie bzw. physiotherapeutischen Maßnahmen einer COPD bewertet werden.

Item Type: Thesis (PhD thesis)
Translated title:
TitleLanguage
UNSPECIFIEDGerman
Creators:
CreatorsEmailORCIDORCID Put Code
Enste, Katrink.enste@web.deUNSPECIFIEDUNSPECIFIED
URN: urn:nbn:de:hbz:38-654997
Date: 2023
Language: German
Faculty: Faculty of Human Sciences
Divisions: Faculty of Medicine > Innere Medizin > Klinik III für Innere Medizin - Kardiologie, Pneumologie, Angiologie und internistische Intensivmedizin
Subjects: Medical sciences Medicine
Music
Uncontrolled Keywords:
KeywordsLanguage
ChorsingenUNSPECIFIED
COPDUNSPECIFIED
Date of oral exam: 12 January 2023
Referee:
NameAcademic Title
Hekmat, KhosroProfessor Dr. med.
Frank, KonradPrivatdozent Dr. med.
Refereed: Yes
URI: http://kups.ub.uni-koeln.de/id/eprint/65499

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