Al-Monajjed, Mike Kirim (2022). Prädiktion des Frakturrisikos bei Kindern mit Zerebralparese anhand von Knochenparametern. PhD thesis, Universität zu Köln.

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Abstract

Diese Arbeit analysierte die prädiktive Güte des FMBU-A in der Vorhersage pathologischer Frakturen von Kindern und Jugendlichen mit Zerebralparese. Letztere ist definiert als Gruppe an Störungen, die Bewegungs-, Haltungs- und motorische Funktionalitätsstörungen umfasst und eine Prävalenz von 2-3 pro 1.000 Lebendgeburten hat. Sie wird mittels GMFCS-Level (I-V) eingeteilt. Gemäß dem Utah-Paradigma wird eine funktionelle Muskel-Knochen-Einheit postuliert, die besagt, dass sich der Knochen hinsichtlich der auf ihn gerichteten Kraft durch Muskelzug und Erschütterung adaptiert und der Knochenaufbau sowie die Knochenmasse steigen. Wenn diese Kraft zu stark ist, frakturiert ein Knochen. Ist diese Kraft zu gering oder gegebenenfalls ganz ausbleibend, so überwiegt der Knochenabbau und die Knochenmasse sowie die Kno- chenfestigkeit sinken. Kinder und Jugendliche mit CP, besonders jene mit starken Ausprägungen (GMFCS IV-V), zeichnen sich durch enorme Knochen- und Muskeldefizite aus, was über die DXA-Parameter BMC, aBMD und LBM quantifiziert werden kann. Bei diesen Patient:innen besteht die Gefahr einer pathologischen Fraktur, das heißt, einer Fraktur in Folge eines Traumas, das bei gleich- altrigen knochengesunden Kindern und Jugendlichen sehr wahrscheinlich keine Fraktur zur Folge hätte. Zielsetzung der vorliegenden Dissertation war es, den nach der funktionellen Muskel-Kno- chen-Einheit benannten Algorithmus FMBU-A in seiner Güte zu untersuchen und Risikofakto- ren für pathologische Frakturen anhand eines Patientenkollektivs zu analysieren. Das Patien- tenkollektiv setzte sich zusammen aus 297 Teilnehmenden des Konzepts Auf die Beine. Diese bzw. ihre Erziehungsberechtigten wurden mittels Fragebogenstudie nach Frakturen und dazu führendem Trauma befragt. 178 Antworten, aus denen 15 Frakturen ermittelt wurden, darun- ter sechs pathologische, waren im Rücklauf gegeben. Der FMBU-A prädiktierte zwei von sechs pathologischen Frakturen anhand der DXA-ermittelten BMC-, aBMD- und LBM-Werte. Somit scheint der FMBU-A kein präzises Messwerkzeug zur Detektion pathologischer Frakturen bei CP zu sein. Als gemeinsames Merkmal der pathologisch frakturierten Studienteilnehmenden zeigte sich Untergewicht. Dieses wird jedoch häufig überschätzt, da sich Kinder und Jugendliche mit CP durch eine geringere Muskelmasse auszeichnen und somit mithilfe des BMI-Wertes falsch positiv gemessen werden. Der in der Literatur beschriebene Risikofaktor Epilepsie und konse- kutiv die Einnahme von Antikonvulsiva konnte im vorliegenden Patient:innenkollektiv nicht bestätigt werden. Die kleine Fallzahl bedingt durch die mäßige Rücklaufquote sowie das ret- rospektive Design der Studie führen zu einer eingeschränkten Interpretierbarkeit der erhobe- nen Daten. Der FMBU-A als diagnostisches Werkzeug kann damit nicht vollends beurteilt wer- den.

Item Type: Thesis (PhD thesis)
Creators:
CreatorsEmailORCIDORCID Put Code
Al-Monajjed, Mike Kirimmonajjed@gmail.comUNSPECIFIEDUNSPECIFIED
URN: urn:nbn:de:hbz:38-656239
Date: 2022
Language: German
Faculty: Faculty of Medicine
Divisions: Faculty of Medicine > Kinder- und Jugendmedizin > Klinik und Poliklinik für Kinder- und Jugendmedizin
Subjects: Medical sciences Medicine
Uncontrolled Keywords:
KeywordsLanguage
CP, cerebral palsy, low trauma fracture, DXA, LBM, BMD, BMC, aBMD, bone density, GMFCS, risk factor low trauma fractureEnglish
Zerebralparese, pathologische Fraktur, DXA ParameterGerman
Date of oral exam: 16 January 2023
Referee:
NameAcademic Title
Duran, IbrahimPD Dr. med.
Banaschak, SibylleProf. Dr. med.
Refereed: Yes
URI: http://kups.ub.uni-koeln.de/id/eprint/65623

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