Koleczko, Sophia (2023). Treibermutationen im Plattenepithelkarzinom der Lunge. PhD thesis, Universität zu Köln.
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Abstract
Lungenkrebs ist die häufigste Krebstodesursache weltweit. Die Symptome der Erkrankung sind eher unspezifisch und treten meist erst sehr spät auf, weswegen der größte Teil der Patienten erst im metastasierten Stadium diagnostiziert wird. Eine kurative Therapie in Form einer Operation oder einer „definitiven“ Radiochemotherapie ist dann nicht mehr möglich. Im fortgeschrittenen oder metastasierten Stadium wird eine systemische Therapie verabreicht. Diese systemische Therapie beschränkte sich viele Jahrzehnte auf eine platinbasierte Chemotherapie mit nur geringen Ansprechraten, kurzem Überleben und verhältnismäßig hoher Toxizität. Die Immuntherapie und die zielgerichtete Therapie haben die Behandlung von Lungenkrebs hinsichtlich Therapiemöglichkeiten, Toxizität und Überleben in den letzten Jahren revolutioniert. Die zielgerichtete Therapie ist bisher nur einer relativ kleinen Gruppe von Patienten, bei denen eine Treibermutation vorliegt, vorenthalten. Aufgrund der niedrigeren Frequenz von Treibermutationen beim Plattenepithelkarzinom der Lunge haben diese Patienten bisher nicht gleichermaßen von den neuen Entwicklungen profitieren können wie Patienten mit Adenokarzinom. Grund ist, dass Patienten mit Plattenepithelkarzinom deutlich weniger häufig auf Treibermutationen getestet werden. Ziel dieser Arbeit war es, anhand einer großen Kohorte die Häufigkeit der zielgerichtet therapierbaren Treibermutationen im Plattenepithelkarzinom zu identifizieren. Die Prävalenz von Treibermutationen ist wie erwartet nicht so hoch wie beim Adenokarzinom. Nichtsdestotrotz gibt es auch hier einen beträchtlichen Anteil an Patienten, die von zielgerichteter Therapie profitieren könnten. So summierten sich EGFR-Mutationen (1,2%), MET-Mutationen (0,9%), KRAS G12C-Mutationen (0,9%) und BRAF-Mutationen (1,3%) auf 4,3%. Untersucht man die Subgruppe der Nieraucher, ergeben sich sogar 20%. Die 16 EGFR-mutierten Patienten wurden genauer hinsichtlich Therapie und Gesamtüberleben analysiert. Ein Patient mit typischer Mutation erhielt einen EGFR-TKI. Von den Patienten mit atypischen Mutationen erhielten lediglich vier Patienten einen EGFR-TKI. Eine Überlebensanalyse zeigte einen Überlebensvorteil von fast 33 Monaten für die Patienten, die mit EGFR-TKI behandelt wurden im Vergleich zu denen, die keinen EGFR-TKI erhielten. Einschränkungen dieser Arbeit liegen vor allem in der kleinen Anzahl untersuchter Gene, den retrospektiv erhobenen Daten und der kleinen Anzahl untersuchter Patienten bezogen auf die Translokationen in ALK, MET und ROS1. Nichtsdestotrotz liegt hier nach unserem Kenntnisstand die größte Kohorte an Plattenepithelkarzinomen der Lunge vor, die auf Treibermutationen mittels NGS in einem „Real-World-Setting“ ohne weitere Präselektion getestet wurden. Es wurde gezeigt, dass bei einem nicht unerheblichen Teil von Patienten eine Treibermutation vorliegt und beispielhaft an EGFR-Mutationen, dass diese Patienten auch von einer zielgerichteten Therapie profitieren. Eine flächendeckende Testung von Patienten mit Plattenepithelkarzinom ist deshalb essentiell, um alle möglichen Therapieoptionen auszuschöpfen.
Item Type: | Thesis (PhD thesis) | ||||||||
Creators: |
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URN: | urn:nbn:de:hbz:38-656506 | ||||||||
Date: | 2023 | ||||||||
Language: | German | ||||||||
Faculty: | Faculty of Medicine | ||||||||
Divisions: | Faculty of Medicine > Innere Medizin > Klinik I für Innere Medizin - Hämatologie und Onkologie | ||||||||
Subjects: | Medical sciences Medicine | ||||||||
Uncontrolled Keywords: |
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Date of oral exam: | 14 February 2023 | ||||||||
Referee: |
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Refereed: | Yes | ||||||||
URI: | http://kups.ub.uni-koeln.de/id/eprint/65650 |
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