Klein, Jessica Andrea (2023). Frühpostoperative chirurgische Ergebnisse bei Patient:innen mit Bentall- versus David/Yacoub-Operation und Ersatz- beziehungsweise Raffung der Aorta Ascendens. PhD thesis, Universität zu Köln.
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Abstract
Das Aneurysma der Aorta ascendens ist eine mit steigendem Alter immer häufiger verbreitete Entität. Unerkannt kann es zu einer tödlich verlaufenden Ruptur oder Dissektion der Aorta führen, die unbehandelt mit einer Mortalitätsrate von bis zu 50 % innerhalb der ersten 48 Stunden nach Symptombeginn assoziiert ist. Die häufigsten Ursachen des Aneurysmas sind die Atherosklerose gepaart mit der arteriellen Hypertonie, Bindegewebserkrankungen, kongenitale Störungen der Aortenklappe oder autoimmune bzw. infektiöse Vaskulitiden. In der Literatur beschäftigen sich viele Studien mit den Spätkomplikationen und entsprechenden Therapien der Ruptur und der Dissektion der Aorta. Ein Mangel besteht jedoch in der Auswertung und dem Vergleich der Aorta ascendens Eingriffe aufgrund einer pathologischen Aortendilatation im Sinne einer Aortenektasie oder eines Aorta ascendens Aneurysmas und deren frühpostoperativen Komplikationen. Ziel dieser vorliegenden Studie war, die perioperative Morbidität und Krankenhausmortalität dieser Patient:innen herauszuarbeiten und die Ergebnisse der verschiedenen Aorta ascendens Eingriffe miteinander zu vergleichen. Dabei sollten die frühoperative Krankenhausmortalität als primärer Endpunkt und häufige postoperative Komplikationen als sekundäre Endpunkte herausgearbeitet werden und gegebenenfalls zur gezielteren präoperative Risikostratifizierung für zukünftige operative Eingriffe an der Aorta ascendens dienen. Hierzu wurden die retrospektiven Daten von 335 Patient:innen, die sich im Zeitraum von Januar 2009 bis Dezember 2014 in der Klinik für Herz- und Thoraxchirurgie des Universitätsklinikums Köln einem Eingriff der Aorta ascendens unterzogen, analysiert. Die unterschiedlichen Operationsverfahren bildeten die vier Gruppen des Patient:innenkollektivs. Die Einteilung war wie folgt: Gruppe 1: (suprakoronarer) Aorta ascendens Ersatz – 122 Patient:innen Gruppe 2: Aortenraffung – 93 Patient:innen Gruppe 3: Operation nach David/Yacoub – 51 Patient:innen Gruppe 4: Operation nach Bentall – 69 Patient:innen Die Ergebnisse wurden nach primären und sekundären Endpunkten miteinander verglichen. Die primären Endpunkte waren die Krankenhausmortalität und die Todesursache. Sekundäre Endpunkte waren die Beatmungszeit und die Tracheotomie, das Auftreten von Vorhofflimmern, eine postoperative Reanimation, ein Low-cardiac-output-Syndrom, eine IABP- oder ECMO-Behandlung, unerwünschte kardiozerebrale Ereignisse wie ein neu aufgetretener Apoplex oder Myokardinfarkt, eine relevante postoperative Nachblutung, eine Niereninsuffizienz mit nachfolgender Hämodialyse und gastrointestinale Komplikationen. Nachweisen ließ sich eine Gesamtmortalität von 3,9 %. Im Vergleich der Gruppen sind 1,6 % aus Gruppe 1, 2,2 % aus Gruppe 2, 5,9 % aus Gruppe 3 und 8,7 % aus Gruppe 4 verstorben. Für Patient:innen aus Gruppe 4 konnte mit 8,7 % eine im Vergleich höhere Mortalität als in Gruppe 1 (2,2 %) nachgewiesen werden (p = 0.027). In die Gruppe der Bentall-Operationen gingen signifikant mehr Patient:innen mit präoperativer Endokarditis (10,1 %; p = 0.05) und Redo-Operationen (19,1 %; p = 0.039) ein, wobei es sich in beiden Fällen um ausgeprägte Risikofaktoren handelt, und prognostisch mit einem schlechterem perioperativem Ergebnis und einer höheren Mortalität vergesellschaftet ist. Operationen nach David/Yacoub oder Bentall benötigten signifikant längere Operationszeiten (Operationslänge, kardiopulmonale Bypasszeit, Klemmzeit, Reperfusionzeit), was durch eine höhere Komplexität der Eingriffe erklärbar ist (p < 0.001). Deutlich wurde auch, dass Patient:innen aus Gruppe 4 am längsten nachbeatmet werden mussten (p = 0.028). Unter den sekundären Endpunkten konnte nachgewiesen werden, dass der Bentall-Eingriff mit einer relevanten postoperativen Nachblutung (p = 0.01) und einer Rethorakotomie wegen Nachblutung (p = 0.014) sowie der erforderlichen erhöhten Gabe von Blutprodukten (EK, FFP, TK) (p < 0.01) assoziiert ist. Patient:innen aus Gruppe 1 konnten mit einer höheren Inzidenz an postoperativem Vorhofflimmern assoziiert werden als Patient:innen aus Gruppe 4 (p = 0.046). Es ließen sich keine Unterschiede zwischen den sekundären Endpunkten einer Tracheotomie, einer postoperativen Reanimation, eines Myokardinfarktes, eines Low-cardiac-output-Syndroms, einer IABP- oder ECMO-Behandlung, eines Apoplexes oder gastrointestinaler Komplikationen nachweisen (p > 0.05).
Item Type: | Thesis (PhD thesis) | ||||||||
Creators: |
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URN: | urn:nbn:de:hbz:38-704992 | ||||||||
Date: | 2023 | ||||||||
Language: | German | ||||||||
Faculty: | Faculty of Medicine | ||||||||
Divisions: | Faculty of Medicine > Chirurgie > Klinik und Poliklinik für Herz- und Thoraxchirurgie | ||||||||
Subjects: | Medical sciences Medicine | ||||||||
Uncontrolled Keywords: |
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Date of oral exam: | 31 May 2023 | ||||||||
Referee: |
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Refereed: | Yes | ||||||||
URI: | http://kups.ub.uni-koeln.de/id/eprint/70499 |
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