Ermer, Oliver (2023). Einfluss des Mutationsstatus des BRAF-Gens auf die lokale Kontrolle bei zerebraler Metastasierung maligner Melanome nach stereotaktischer Bestrahlung. PhD thesis, Universität zu Köln.

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Abstract

Das maligne Melanom befindet sich unter den 5 häufigsten Krebserkrankungen Deutschlands und es ist einer der Tumorerkrankungen mit der höchsten Neigung zur zerebralen Metastasierung. Neben der Strahlentherapie, welche immer häufiger als stereotaktische/radiochirurgische Bestrahlung erfolgt, ist die medikamentöse Behandlung ein weiterer wichtiger Bestandteil der Therapie. Seit der Einführung bestimmter zielgerichteter, medikamentöser Therapien im Jahr 2010 wird standardmäßig der Mutationsstatus des malignen Melanoms untersucht, um wirkungsvollere Behandlungen anbieten zu können. Die vorliegende retrospektive, statistische Arbeit untersucht den Einfluss des BRAF-Mutationsstatus auf die lokale Kontrolle nach stereotaktischer Bestrahlung zerebraler Metastasen bei malignem Melanom. Bei der Datenaquise in der Klinik und Poliklinik für Radioonkologie, Cyberknife- und Strahlentherapie der Uniklinik Köln, im Zeitraum vom 01.01.2010 bis 31.12.2016, wurden bei 93 Patienten 86 BRAF-Wildtyp und 150 BRAF-mutierte Metastasen identifiziert. Um die Kohorten zu charakterisieren, wurden sie bezüglich Geschlechts, Alter, Mutationsstatus, Gesundheitszustand, medikamentöser und zusätzlicher Ganzhirnbestrahlung verglichen. Hier zeigte sich, dass das mediane Erkrankungsalter von BRAF mutierten Metastasen mit 51 Jahren signifikant geringer ist als das bei BRAF Wildtyp Metastasen mit 74 Jahren. Die Daten konnten keinen signifikanten Einfluss des Mutationsstatus auf die lokale Kontrolle nachweisen (p=0,579). Die lokale Kontrollrate liegt bei BRAF mutierten Metastasen bei knapp über 40% und bei BRAF-Wildtyp Metastasen bei ca. 50%. Dahingegen ist das Gesamtüberleben für BRAF-mutierte Metastasen mit median 13 Monaten signifikant länger als jenes von BRAF-Wildyp Metastasen mit 8 Monaten (p<0,001). Eine Erklärung hierfür bietet die medikamentöse Behandlung in Form der zielgerichteten Therapie. Die Ergebnisse reihen sich in die vorhandenen Publikationen zu diesem Thema ein. Eine mögliche bevorzugte stereotaktischer Bestrahlung bestimmter Patienten aufgrund des BRAF-Mutationsstatus des Primarius kann auf Grundlage dieser Arbeit nicht empfohlen werden. Mögliche weitere Untersuchungen könnten den Fokus auf andere Mutationen setzen, um hier einen potenziellen Einfluss nachzuweisen. Um diesen und andere bestimmende Einflussgrößen auf die lokale Kontrolle zu belegen sind randomisierte, prospektive Studien notwendig. Ziel sollte es sein die stereotaktische Bestrahlung zerebraler Metastasen bei malignem Melanom weiter zu verbessern und bei bestimmten Tumorcharakteristika anzuwenden.

Item Type: Thesis (PhD thesis)
Creators:
CreatorsEmailORCIDORCID Put Code
Ermer, OliverEcho04@gmx.deUNSPECIFIEDUNSPECIFIED
URN: urn:nbn:de:hbz:38-718045
Date: 2023
Language: German
Faculty: Faculty of Medicine
Divisions: Faculty of Medicine > Strahlentherapie > Klinik und Poliklinik für Strahlentherapie
Subjects: General statistics
Medical sciences Medicine
Uncontrolled Keywords:
KeywordsLanguage
BRAFGerman
Stereotaktische BestrahlungGerman
Lokale KontrolleGerman
Malignes MelanomGerman
Date of oral exam: 24 October 2023
Referee:
NameAcademic Title
Baues, C. M.Privatdozent Dr. med.
Mauch, C. M. J.Universitätsprofessorin Dr. med. Dr. rer. nat.
Refereed: Yes
URI: http://kups.ub.uni-koeln.de/id/eprint/71804

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