Windheuser, Tarek Maximilian (2023). Der Einfluss der präoperativen zentralen Hornhautdicke auf die postoperativen Änderungen der zentralen Hornhautdicke, des Visus und der Endothelzelldichte nach Descemet Membrane Endothelial Keratoplasty (DMEK). PhD thesis, Universität zu Köln.

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Abstract

Einleitung: Die Descemet Membrane Endothelial Keratoplasty (DMEK) ist der Goldstandard für die operative Behandlung der fortgeschrittenen Fuchs-Endotheldystrophie (FED). DMEK bezeichnet eine Art der Keratoplastik, bei der das erkrankte Hornhautendothel mit dazugehöriger Descemet’scher Membran durch die gleichen Anteile einer gesunden Spenderhornhaut ersetzt werden. Die Vorteile dieser lamellären Technik im Vergleich zur perforierenden Transplantation sind vor allem die deutlich kürzere Heilungsphase und die postoperativ bessere Sehschärfe. Die Hornhautdicke von Patienten mit Hornhautendothelerkrankungen (v.a. Fuchs-Endotheldystrophie) ist ein Maß für die Schwere der Erkrankung. Eine dickere Hornhaut ist in aller Regel deutlich getrübter, was die Implantation der Spenderschicht während einer DMEK erschwert. Es ist bislang unklar, welchen Einfluss die präoperative zentrale Hornhautdicke (CCT) auf das Ergebnis der DMEK bei Augen mit FED hat. In dieser Single-Center-Studie wurde der longitudinale Einfluss der präoperativen zentralen Hornhautdicke auf die postoperativen Änderungen der zentralen Hornhautdicke, des Visus und der Endothelzelldichte nach DMEK untersucht. Methodik: Analysiert wurden alle zwischen 07/2011 und 12/2018 durchgeführten DMEKs aus unserer prospektiven DMEK-Datenbank „REDCAP“. Alle DMEK-Augen mit einer FED wurden eingeschlossen (n=1465). Als Ausschlusskriterien galten Augen mit extrakornealen, visuslimitierenden Erkrankungen, mit Ausnahme von Augen mit Makuladegeneration, die nur von der Visusanalyse ausgeschlossen wurden. Erfasst wurden die prä- und postoperative Endothelzelldichte (endothelial cell density - ECC) des Transplantats, die zentrale Hornhautdicke (central corneal thickness - CCT) und die bestkorrigierte Sehschärfe (best-spectacle corrected visual acuity – BSCVA als logMAR). Zum Vergleich der Patienten anhand der Hornhautdicke wurden präoperativ und im Verlauf von 3, 6, 12, 24 und 36 Monaten postoperativ die Zielparameter erfasst und mit Hilfe von Mehrebenenmodellen mit SPSS ausgewertet. Ein p-Wert ≥ .05 galt als signifikant. Ergebnisse: Je höher in der Gesamtkohorte die Hornhautdicke präoperativ war, desto höher war der post-operative logMAR Visus (p < .001). Der Einfluss der präoperativen Hornhautdicke auf den logMAR Visus zu den einzelnen Zeitpunkten war zur Baseline und nach 3 Monaten postinterventionell höchst signifikant (p < .001), sowie hochsignifikant nach 6,12 und 24 Monaten (p < .01). Nach 36 Monaten konnte kein signifikanter Einfluss der präoperativen Hornhautdicke auf den Visusverlauf nach DMEK mehr gezeigt werden. Rechnerisch bedeutete dies, dass der logMAR Visus pro 1 μm höherer CCT präoperativ um 0.0007 stieg. Mit jedem Anstieg der CCT präoperativ um eine Einheit (μm) nahm die Hornhautdicke postoperativ in der Gesamtkohorte um 0.178 μm (p < .001), bei einer pseudophaken DMEK um 0.14 μm (p < .001) und bei Triple-DMEK Patienten um 0.20 μm (p < .001) zu. Bei der kleinen Gruppe an Patienten nach phaker DMEK wurde in dieser Beziehung kein Signifikanzniveau erreicht (p = .155). Außerdem ließ sich ableiten, dass mit zunehmender präoperativer CCT im Verlauf eine geringere ECC nach DMEK innerhalb der ersten 6 Monate erreicht wurde (p = .005). Der Endothelzellverlust zeigte sich unmittelbar postoperativ am Stärksten und stieg anschließend nur noch leicht (-27% nach 3 Monaten, -2% nach 6 und 12 Monaten, sowie -5% zwischen 24 und 36 Monaten postoperativ). Schlussfolgerungen: Eine höhere präoperative CCT war mit einer höheren postoperativen CCT, niedrigerer ECD und schlechterem Visus nach DMEK assoziiert. Eine langfristige Quellung der Hornhaut von über 143 μm über den Ausgangswert der patientenindividuellen Hornhautdicke im Normalzustand sollte vermieden werden, da ansonsten eine relevante Verschlechterung der Ergebnisse vermutet werden kann. Patienten mit FED können demnach von einer frühzeitigen Indikationsstellung zur pseudophaken DMEK oder Triple-DMEK profitieren, da dies mit einer schnelleren visuellen Rehabilitation einhergehen kann.

Item Type: Thesis (PhD thesis)
Creators:
CreatorsEmailORCIDORCID Put Code
Windheuser, Tarek MaximilianTarek.Windheuser@hotmail.comUNSPECIFIEDUNSPECIFIED
URN: urn:nbn:de:hbz:38-718051
Date: 2023
Language: German
Faculty: Faculty of Medicine
Divisions: Faculty of Medicine > Augenheilkunde > Klinik und Poliklinik für Allgemeine Augenheilkunde
Subjects: Medical sciences Medicine
Uncontrolled Keywords:
KeywordsLanguage
DMEKGerman
HornhautdickeGerman
FEDGerman
Date of oral exam: 2 November 2023
Referee:
NameAcademic Title
Bachmann, BjörnUniversitätsprofessor Dr. med.
Widder, RandolfProfessor Dr. med.
Refereed: Yes
URI: http://kups.ub.uni-koeln.de/id/eprint/71805

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