Gerhards, Lisa ORCID: 0000-0002-6215-0229 (2023). Schnelles automatisiertes Benennen als Prädiktor von Leseflüssigkeit: Empirische Untersuchungen der kaskadierten Verarbeitung. PhD thesis, Universität zu Köln.

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Abstract

Die Fähigkeit, visuell dargebotene Stimuli einer bestimmten Kategorie, z.B. Objekte, schnell automatisiert zu benennen (Rapid Automatized Naming, RAN), ist ein Prädiktor für die Leseflüssigkeit. Die Leistung in seriellen RAN-Aufgaben (gleichzeitige Darbietung der Stimuli) korreliert stärker mit der Leseflüssigkeit als die Leistung in diskreten RAN-Aufgaben (aufeinanderfolgende Darbietung der Stimuli), was als Serial Superiority Effect (SSE) bezeichnet wird. Das serielle Format zeigt kürzere Benennungszeiten als das diskrete Format (Serial Advantage Effect, SAE). Als Erklärung wird eine kaskadierte Verarbeitung aufeinanderfolgender Stimuli angenommen, wobei sprachliche und unterschiedliche kognitive Verarbeitungsprozesse relevant sein könnten. Ziel der Dissertation ist es, weitere Evidenz für die Annahme der kaskadierten Verarbeitung als Erklärung für den SSE zu liefern und den Unterschied in der Verarbeitung von seriellem und diskretem RAN zu erklären. Hierzu wurden Daten von 66 Studierenden erhoben. Während in Studie 1 unterschiedlich starke sprachliche Effekte (Wortfrequenz und Wortlänge) für serielles vs. diskretes RAN überprüft werden, wird in Studie 2 der Einfluss des phonologischen Kurzzeitgedächtnisses (PSTM) auf serielles vs. diskretes RAN und die Leseflüssigkeit untersucht. Die Ergebnisse bestätigen den SSE und den SAE. Für serielles RAN zeigt sich ein Wortfrequenzeffekt, aber kein Wortlängeneffekt, während sich für diskretes RAN das umgekehrte Muster zeigt. Mittels eines Strukturgleichungsmodells wurden signifikante direkte Effekte von PSTM-Leistungen, sowohl auf Leistungen in seriellen RAN-Aufgaben als auch auf die Leseflüssigkeit gefunden, nicht aber auf Leistungen in diskreten RAN-Aufgaben. Ebenso erklären serielle RAN-Leistungen, nicht aber diskrete RAN-Leistungen, Varianz in der Leseflüssigkeit. Die Dissertation liefert für den deutschsprachigen Raum weitere Evidenz für die Annahme der kaskadierten Verarbeitung als Erklärung für den SSE und zeigt, dass diskrete RAN-Leistungen keinen Erklärungsbeitrag liefern.

Item Type: Thesis (PhD thesis)
Creators:
CreatorsEmailORCIDORCID Put Code
Gerhards, Lisalisa.gerhards@uni-koeln.deorcid.org/0000-0002-6215-0229UNSPECIFIED
Contributors:
ContributionNameEmail
CensorUNSPECIFIEDUNSPECIFIED
URN: urn:nbn:de:hbz:38-721160
Date: 2023
Language: Multiple languages
Faculty: Faculty of Human Sciences
Divisions: Faculty of Human Sciences > Department Heilpädagogik und Rehabilitation
Subjects: Psychology
Education
Language, Linguistics
Uncontrolled Keywords:
KeywordsLanguage
Schnelles automatisiertes BenennenGerman
LeseflüssigkeitGerman
Phonologisches KurzzeitgedächtnisGerman
Kaskadierte VerarbeitungGerman
WortfrequenzGerman
WortlängeGerman
rapid automatized namingEnglish
reading fluencyEnglish
phonological short-term memoryEnglish
cascaded processingEnglish
word frequencyEnglish
word lengthEnglish
Date of oral exam: 7 December 2023
Referee:
NameAcademic Title
Schabmann, AlfredProf. Dr.
Stenneken, PriscaProf. Dr.
Refereed: Yes
URI: http://kups.ub.uni-koeln.de/id/eprint/72116

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