Nikolic, Aleksandar (2024). Pharmakokinetische Berechnungen zum Cannabis-Konsumverhalten bei Straßenverkehrsteilnehmern. PhD thesis, Universität zu Köln.

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Abstract

In Anbetracht einer möglichen Legalisierung von Cannabis in der Zukunft, der Verbreitung und der unterschiedlichen evidenzbasierten Grenzwerte im Ausland wird der gegenwärtige Grenzwert kontrovers diskutiert. In dieser Dissertation soll mithilfe eines Datensatzes von positiven Cannabisfällen im Straßenverkehr geprüft werden, welchen Einfluss eine Anhebung des Grenzwertes auf eine mögliche Entlastung von Personen, besonders bei chronischen Konsumenten, und die Sicherheit des Straßenverkehrs hätte. Zudem werden soziodemographische Ergebnisse zu den Personen gewonnen. Schließlich sollen im Untersuchungsgut die angegebenen Konsumzeitpunkte der Straßenverkehrsteilnehmer analysiert und die Modelle von Huestis für die Berechnungen der Zeitangaben herangezogen werden. Für die Jahre 2019 und 2020 werden positive Cannabisfälle im Straßenverkehr aus dem Untersuchungsgut des Instituts für Rechtsmedizin der Uniklinik Köln herangezogen und ausgewertet. Für die Analyse einer Anhebung des Grenzwertes werden Fälle einbezogen, bei denen eine Ordnungswidrigkeit begangen wurde und bei denen die Personen nach ihrem Konsummuster differenziert wurden. Die Auswertung des Datensatzes der Jahre 2019 und 2020 zeigt, dass eine Anhebung des Grenzwertes nur einen geringfügigen Effekt auf die Entlastung von regelmäßigen Konsumenten hätte. Bei Anhebung des Grenzwertes auf 3,0 bzw. 10 ng/mL THC im Blutserum würden im Jahr 2019 2,6 % bzw. 36,3 % und im Jahr 2020 1 % bzw. 24,9 % der chronischen Konsumenten nicht sanktioniert. Hingegen könnten im Jahr 2019 54,6 % bzw. 90,1 % und im Jahr 2020 52,1 % bzw. 87,1 % der gelegentlichen Konsumenten ohne Sanktion am Straßenverkehr teilnehmen, was potenziell die Straßenverkehrssicherheit gefährden könnte. Für die soziodemographische Auswertung werden die Cannabis-positiven Fälle für das Jahr 2019 und 2020 nach Alter und Geschlecht eingeteilt. Hier kann in beiden Jahren eine klare Dominanz von Männern und jungen Erwachsenen in einem Alter zwischen 20 und 30 Jahren gezeigt werden. Im Jahr 2019 waren 93,5 % bzw. im Jahr 2020 93,9 % der Cannabis-positiven Straßenverkehrsteilnehmer männlich. Innerhalb der Altersgruppen zeigt sich ein Maximum bei den 20- bis 30-Jährigen mit 44,2 % im Jahr 2019 bzw. 37,1 % im Jahr 2020. Damit kann bestätigt werden, dass weiterhin mehr Männer aufgrund einer höheren Risikobereitschaft oder einer falschen drogeninduzierten Selbstwahrnehmung eher zu Drogen greifen und am Straßenverkehr teilnehmen. Diese Daten spiegeln außerdem wider, dass die Konsumprävalenz in jungen Jahren stark erhöht ist und mit dem Alter stetig abnimmt. Zur Berechnung der Konsumzeitpunkte der Straßenverkehrsteilnehmer werden die vorgestellten „Huestis-Formeln“ verwendet und zur Überprüfung der Zuverlässigkeit mit den von Straßenverkehrsteilnehmer angegebenen Konsumzeitpunkten verglichen. Bei der Überprüfungen der Modelle anhand ihrer Zuverlässigkeit zeigen die Resultate, dass die Modelle nur innerhalb eines Zeitraumes von bis zu acht Stunden zuverlässige Ergebnisse vorweisen können. Allerdings kann bei der Kombination der Modelle eine hohe Zuverlässigkeit festgestellt werden, sodass die kombinierte Berechnung zu empfehlen ist.

Item Type: Thesis (PhD thesis)
Creators:
CreatorsEmailORCIDORCID Put Code
Nikolic, AleksandarUNSPECIFIEDUNSPECIFIEDUNSPECIFIED
URN: urn:nbn:de:hbz:38-730496
Date: 2024
Language: German
Faculty: Faculty of Medicine
Divisions: Faculty of Medicine > Rechtsmedizin
Subjects: Medical sciences Medicine
Uncontrolled Keywords:
KeywordsLanguage
CannabisGerman
GrenzwerteGerman
StraßenverkehrGerman
PharmakokinetikGerman
PharmakodynamikGerman
Modelle nach HuestisGerman
KonsumzeitpunktGerman
OrdnungswidrigkeitenGerman
Konsumprävalenz von CannabisGerman
KonsummusterGerman
Soziodemographische DatenGerman
Date of oral exam: 26 April 2024
Referee:
NameAcademic Title
Andresen-Streichert, HilkePrivatdozentin Dr. rer. nat.
Erren, Thomas ChristophUniversitätsprofessor Dr. med.
Refereed: Yes
URI: http://kups.ub.uni-koeln.de/id/eprint/73049

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