Universität zu Köln

Olender, Thomas ORCID: 0000-0002-0526-6428 (2024). Populäre Musik und ihre massenmedialen Aneignungsangebote. PhD thesis, Universität zu Köln.

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Abstract

Diese Dissertation untersucht massenmediale Aneignungsangebote der populären Musik und definiert diese als mediale Objekte, die sowohl Bezug zur Musik haben als auch Angebote der Massenkommunikation darstellen. Der Begriff der Massenkommunikation wird dabei nicht auf traditionelle Medien beschränkt, sondern schließt digitale und Onlinemedien ein. Dadurch entsteht eine breite Palette möglicher Untersuchungsgegenstände, darunter Tonträger, Notenblätter, Fernseh- und Radiosendungen, Zeitschriften, virtuelle Instrumente, Notenrollen, Apps, Musikalien, Bücher, VHS-Videos, DVDs, Streaming-Angebote, Blogs und Beiträge in sozialen Medien. Durch die Betrachtung dieser medialen Objekte als Aneignungsangebote wird die Perspektive fokussiert. Der Aneignungsbegriff wird auf die Aspekte der Aneignung als kreative Strategie und im Kontext informeller Lernangebote eingegrenzt. Der Schwerpunkt liegt somit auf massenmedial verbreiteten informellen Lernangeboten mit Bezug zu kreativen Strategien in der populären Musik. Die Methodik der Arbeit basiert auf einer theoretischen Erarbeitung der Begriffe „populäre Musik“, „(Massen)Medialität“ und „Aneignung“ sowie deren wechselseitiger Beziehung. Dadurch wird der Forschungsgegenstand theoretisch konzipiert und eine eigene Forschungsperspektive entwickelt. Auf die theoretische Auseinandersetzung folgen mediale und musikalische Analysen sowie Kontextualisierungen anhand von zwei Fallbeispielen. Das erste Fallbeispiel ist die Songwriting-Anleitung „How to Write a Popular Song“ von Charles K. Harris (1906). Das zweite Fallbeispiel ist das YouTube-Video „Kungs vs Cookin' On 3 Burners This Girl OFFICIAL GUITAR LESSON“ (2016) des Gitarristen Lance Ferguson. Die herausgearbeiteten zentralen Begriffe und Konzepte (Medialität, Massenmedien, Referenzialität, Rekursivität, Sound, Aneignung) werden mit den Analyseergebnissen der Fallbeispiele (Ästhetik, Originalität, Reminiszenz, Erfolg, Inszenierung, Qualität) in Bezug gesetzt. Diese Arbeit zeigt auf, dass massenmediale informelle Lernangebote der populären Musik eng mit künstlerisch-ästhetischen Medienobjekten verbunden sind. So wird die Frage „How to Write a Popular Song“ nicht nur häufig in Lehrbüchern seit 1906 behandelt, sondern auch in den frühesten Tonfilmen ab Ende der 1920er Jahre bis heute immer wieder aufgegriffen. Bereits in der ersten Songwriting-Anleitung von Charles K. Harris findet sich einer der ersten ernsthaften Definitionsversuche der populären Musik überhaupt. Die Inhalte der massenmedialen Aneignungsangebote sind selbstreferenziell und stehen in Bezug zu anderen Musikformen. Es werden etwa Fragen behandelt, ob der Ragtime zur populären Musik gehört, welche Rolle der Jazz spielt oder wie sich Kunstmusik und Volksmusik zur populären Musik verhalten. Die Ergebnisse der Dissertation weisen einen systematisch-historischen Kontinuitätszusammenhang auf, in den sich beide Fallbeispiele einordnen lassen. So wird in der Arbeit eine neue und differenzierte Perspektive auf die populäre Musik erarbeitet und dargestellt, die den umfassenden Einfluss massenmedialer Aneignungsangebote auf die Entwicklung und Rezeption dieser Musikform beleuchtet.

Item Type:	Thesis (PhD thesis)
Creators:	Creators Email ORCID ORCID Put Code Olender, Thomas thomas.olender@gmx.de orcid.org/0000-0002-0526-6428 UNSPECIFIED
URN:	urn:nbn:de:hbz:38-732305
Date:	2024
Language:	German
Faculty:	Faculty of Human Sciences
Divisions:	Faculty of Human Sciences > Fachgruppe Kunst und Musik
Subjects:	Music
Uncontrolled Keywords:	Keywords Language Populäre Musik; Medien; Massenmedien; Onlinemedien; soziale Medien; Aneignung; Ästhetik; YouTube; Musikanalyse; Remix; Kreativität; Medialität; Popmusikgeschichte; Songwriting; Musikproduktion; informelle Lernangebote; Sound; Tin Pan Alley; Jazz; Originalität; Musikrezeption German
Date of oral exam:	21 November 2023
Referee:	Name Academic Title Eichhorn, Andreas Prof. Dr. Hoffmann, Bernd PD Dr.
Refereed:	Yes
URI:	http://kups.ub.uni-koeln.de/id/eprint/73230