Neu, Franziska Sophie (2024). Der Einfluss von maternaler Adipositas und Gestationsdiabetes auf systemische Inflammation und plazentare Proteine in Zell-Zell-Verbindungen. Eine klinisch-experimentelle Untersuchung an humanen Blut- und Plazentaproben. PhD thesis, Universität zu Köln.
PDF
DOktorarbeit .pdf Download (4MB) |
Abstract
Mit weltweit seit Jahren steigenden Prävalenzen von Übergewicht in sämtlichen Altersstufen nimmt folglich auch die Zahl an Frauen im gebärfähigen Alter mit einem erhöhten BMI kontinuierlich zu und Übergewicht und Adipositas in der Schwangerschaft werden zu einem weit verbreiteten Problem. Betroffene Frauen und deren ungeborene Kinder sind einem erhöhten Risiko für geburtshilfliche Komplikationen ausgesetzt. Im Vergleich zu normalgewichtigen Schwangeren entwickeln sie häufiger einen Gestationsdiabetes (GDM) und eine schwangerschaftsassoziierte Hypertonie bis hin zur Präeklampsie. Bei Vorliegen eines GDM werden die Kinder häufig makrosom und müssen per Kaiserschnitt entbunden werden, um keine Geburtsverletzungen zu erleiden. Auch Tot- und Frühgeburten treten bei einem erhöhten maternalen BMI mit größerer Wahrscheinlichkeit auf. Die Plazenta dient der Versorgung des heranwachsenden Kindes mit Sauerstoff und Nährstoffen, gleichzeitig sollen schädliche Faktoren möglichst nicht in den fetalen Kreislauf gelangen. Für diese Aufgaben ist eine funktionierende Plazentaschranke essentiell. Die Entstehung von Komplikationen in der Schwangerschaft wie ein GDM oder eine Präeklampsie werden mit einer plazentaren Dysfunktion in Verbindung gebracht. Bei maternalem Übergewicht und Vorliegen eines GDM kann es zu einem verstärkten inflammatorschen Milieu kommen, sowohl im maternalen Kreislauf, als auch in der Plazenta selbst, welches beispielsweise die Zell-Zell-Kontakte (Adherens Junctions, AJ) der an der Plazentaschranke beteiligten Zellen beeinträchtigen kann. An AJ beteiligte Proteine sind je nach Zelltyp verschiedene Transmembranproteine wie Cadherine und CD31 (Cluster of differention 31), sowie beta-Catenin, welches die Cadherine mit dem Zytoskelett verbindet. Für einige dieser Proteine konnte bei maternalem Übergewicht bereits eine verringerte Proteinmenge in der Plazenta nachgewiesen werden. Das Ziel der vorliegenden Arbeit war, den Effekt von maternalem Übergewicht und GDM auf ausgewählte Proteine, die an Zell-Zell-Verbindungen innerhalb der Plazenta und somit dem Aufbau der Plazentaschranke beteiligt sind, genauer zu entschlüsseln. Auch der mögliche Einfluss des proinflammatorischen Milieus auf die Proteinmengen von Transmembranproteinen und �-Catenin wurde untersucht. Dafür wurden in humanen Plazentaproben von Frauen mit Normalgewicht, Übergewicht und Adipositas mit und ohne GDM, welche nach elektiven Kaiserschnittgeburten entnommen wurden, die Proteinmengen von Epithelial Cadherin (E-Cadherin), Placental Cadherin (P-Cadherin), Vascular-Endothelial Cadherin (VE-Cadherin), CD31 und beta-Catenin bestimmt. Außerdem wurden die inflammatorischen Marker C-reaktives Protein (CRP) und Interleukin-6 (IL-6) in fetalem und maternalem Plasma gemessen. Wir konnten feststellen, dass bei alleinigem maternalen Übergewicht signifikant mehr ECadherin in villösen Abschnitten der Plazenten nachzuweisen war als in Plazenten normalgewichtiger Frauen. Dagegen war bei zusätzlichem Vorliegen eines GDM bei maternalem Übergewicht signifikant weniger E-Cadherin in den villösen Abschnitten der Plazenten im Vergleich zu den Plazenten von sowohl normalgewichtigen als auch übergewichtigen und adipösen Frauen ohne GDM zu finden. Eine Beeinträchtigung der plazentaren Barrierefunktion durch die detektierten Veränderungen ist denkbar, bedarf aber weiterer Untersuchungen. Die anderen untersuchten Proteine zeigten keine signifikanten Unterschiede in den Gruppenvergleichen. Eine Korrelation zeigte sich zwischen der plazentaren Proteinmenge von VE-Cadherin beziehungsweise �-Catenin und der Menge an IL-6 im fetalen Plasma: Je höher die nachgewiesen Proteinmenge in den villösen Abschnitten der Plazenten, desto weniger IL-6 war im fetalen Kreislauf vorhanden. So schützt die Plazenta das ungeborene Kind möglicherweise vor schädlichen Einflüssen.
Item Type: | Thesis (PhD thesis) | ||||||||||||
Creators: |
|
||||||||||||
URN: | urn:nbn:de:hbz:38-732670 | ||||||||||||
Date: | 2024 | ||||||||||||
Language: | German | ||||||||||||
Faculty: | Faculty of Medicine | ||||||||||||
Divisions: | Faculty of Medicine > Kinder- und Jugendmedizin > Klinik und Poliklinik für Kinder- und Jugendmedizin | ||||||||||||
Subjects: | Medical sciences Medicine | ||||||||||||
Uncontrolled Keywords: |
|
||||||||||||
Date of oral exam: | 27 February 2024 | ||||||||||||
Referee: |
|
||||||||||||
Refereed: | Yes | ||||||||||||
URI: | http://kups.ub.uni-koeln.de/id/eprint/73267 |
Downloads
Downloads per month over past year
Export
Actions (login required)
View Item |