Translated abstract: |
Abstract | Language |
---|
Hintergrund: Die inhibitorische G-Protein-α-Untereinheit ist bei Herzinsuffizienz (HF) hochreguliert. In einer murinen dilatativen Kardiomyopathie, die durch Überexpression des β1-Adrenozeptors bei transgenen Mäusen (β1-tg) induziert wurde, haben wir gezeigt, dass ein Mangel an Gαi2 die kardiale Dysfunktion verschlimmert, während das Fehlen des eng verwandten Gαi3 den gegenteiligen Effekt hat. Die genauen Rollen dieser beiden Gi-Isoformen in versagenden Kardiomyozyten sind noch unbekannt. Da der L-Typ Ca2+-Strom (ICa,L) bei Herzinsuffizienz verändert ist, hatte diese Studie zum Ziel, den Effekt eines Mangels an einer der Gαi-Isoformen auf die Modulation des ventrikulären ICa,L bei β1-tg-Mäusen zu untersuchen.
Methoden: Der ventrikuläre ICa,L wurde mittels Whole-Cell-Patch-Clamp-Technik unter basalen Bedingungen oder nach Inkubation mit Isoproterenol (Iso) in Kardiomyozyten von männlichen β1-tg-Mäuse mit oder ohne spezifische Gαi-Expression gemessen. Das Fehlen von Gαi2 (β1-tg/Gαi2-/-) wurde im Alter von 4-5 Monaten untersucht, während das Fehlen von Gαi3 (β1-tg/Gαi3-/-) im Alter von 10-11 Monaten untersucht wurde.
Ergebnisse: Die basale Spitzen- ICa,L -Dichte war in β1-tg -Myozyten (-5,5±1,5 pA/pF) im Vergleich zu Wildtypen (-8,1±1,6 pA/pF) signifikant reduziert. In β1-tg/Gαi3-/- wurde ICa,L auf Wildtyp-Niveau erhöht (-7,5±1,6 pA/pF). Die Spannung der halbmaximalen ICaL-Aktivierung war in β1-tg -Myozyten im Vergleich zu Wildtypen positiv verschoben (V0.5: -7,7±2,8 mV vs. -11,3±2,5 mV, p=01), während sie in β1-tg/Gαi3-/- Myozyten nahezu normal war (-10,6±4,3 mV). Iso (1µM) erhöhte die ICa,L-Dichte in Wildtypen signifikant bis +169±65% (p<.001) und verursachte eine Linksverschiebung der Aktivierung (V0.5 auf -17,1±4,0 mV, p<.001). Beide Effekte wurden in β1-tg (133±34%, p<.01 und -9,7±4,6 mV, p=ns) und β1-tg/Gαi3-/- Myozyten (+127±48%, p=<.05 und -14,2±6,7 mV, p=ns) abgeschwächt. Bei jungen β1-tg Mäusen wurde eine ähnliche Reduktion der basalen ICa,L-Aktivität beobachtet, jedoch hatte ein zusätzliches Fehlen von Gαi2 keine Auswirkungen darauf. Allerdings gab es eine positive Verschiebung im Steigungs- und Inaktivierungsspannungsfaktor in β1-tg/Gαi2-/- Myozyten (kinact: -3,3±0,8 mV, V0.5_inact -21,4±1,7 mV) im Vergleich zu Wildtyp (-5,3±0,8 mV; -28,8±3,7mV, p<.001) und β1-tg (-5,1±1,1mV, -26,4±3,6 mV, p<.001). Die ICa,L Wiederherstellungskinetik war ebenfalls signifikant erhöht. Interessanterweise wurden die Iso-vermittelten stimulierenden Effekte bei β1-tg/Gαi2-/- Myozyten verstärkt (z.B. wurde die ICa,L Dichte auf +209±50%, p<.001 erhöht).
Schlussfolgerungen: Diese Ergebnisse legen eine isoformspezifische Modulation des ventrikulären ICa,L durch Gαi-Protein während des Fortschreitens der Kardiomyopathie nahe. Das Fehlen von Gαi3 ist kardioprotektiv, wahrscheinlich aufgrund der Wiederherstellung der basalen ICa,L-Funktion und der Abschwächung adrenerger stimulierender Effekte. Im Gegensatz dazu kann ein Mangel an Gαi2 nachteilig sein, da er weder den ICa,L wiederherstellt noch vor intensiver β-adrenerger Stimulation schützt. Er ist auch mit ungünstigen Veränderungen in der ICa,L-Inaktivierung und Recovery gating assoziiert. Pharmakologische Interventionen im Gi-abhängigen Signalweg zeigen Potenzial für die Entwicklung kardioprotektiver Therapeutika. | German |
|
References: |
Schröper, T., Mehrkens, D., Leiss, V., Tellkamp, F., Engelhardt, S., Herzig, S., Birnbaumer, L., Nürnberg, B., & Matthes, J. (2024). Protective effects of Gαi3 deficiency in a murine heart-failure model of β1-adrenoceptor overexpression. Naunyn-Schmiedeberg’s Archives of Pharmacology. https://doi.org/10.1007/s00210-023-02751-8
Keller, K., Maass, M., Dizayee, S., Leiss, V., Annala, S., Köth, J., Seemann, W. K., Müller-Ehmsen, J., Mohr, K., Nürnberg, B., Engelhardt, S., Herzig, S., Birnbaumer, L., & Matthes, J. (2015). Lack of Gαi2 leads to dilative cardiomyopathy and increased mortality in β1-adrenoceptor overexpressing mice. Cardiovascular Research, 108(3), 348–356. https://doi.org/10.1093/cvr/cvv235 |