Kesler, Hanan (2024). Systematische Übersichtsarbeit: Less Invasive Surfactant Administration (LISA) im Vergleich zur Surfactant-Therapie mit einem Tubus zur Behandlung des Atemnotsyndroms beim Frühgeborenen. PhD thesis, Universität zu Köln.

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Abstract

Eine Frühgeburt vor Erreichen von 37 abgeschlossenen Schwangerschaftswochen hat zur Folge, dass sich die Organe des Säuglings nicht komplett ausbilden können 1. Betrifft dies die Lunge, die nicht genügend Surfactant produzieren kann, um die Oberflächenspannung der Alveolen herabzusetzen und somit ein Kollabieren der Lunge zu verhindern, entwickeln die Frühgeborenen ein Atemnotsyndrom, das infantile Respiratory Distress Syndrom 2. Eine längerfristige Beatmung als Therapie des Atemnotsyndroms kann eine Bronchopulmonale Dysplasie zur Folge haben und wird als eine unreife assoziierte Multisystemerkrankung der gestoppten bzw. verzögerten Lungenentwicklung definiert 3. Heutzutage wird Surfactant appliziert, um das Atemnotsyndrom zu behandeln und Mortalität sowie eventuelle pulmonale Beeinträchtigungen zu minimieren 4. Neben der Surfactant-Gabe über einen Tubus wird in Deutschland inzwischen Surfactant bei spontan atmenden Frühgeborenen über einen dünnen und weichen Katheter appliziert. Dieses Verfahren nennt sich LISA, less invasive surfactant administration 5 und hat den Vorteil, dass der Säugling weiter uneingeschränkt atmen kann und die Funktion des Kehlkopfes kaum eingeschränkt wird 5. Ziel dieser Arbeit ist die Klärung der Fragestellung, ob die Surfactant-Therapie LISA Bronchopulmonale Dysplasie und Mortalität im Vergleich zu einer Surfactant-Therapie mittels der Beatmungstypen INSURE und MV reduziert, die im Rahmen einer systematischen Übersichtsarbeit erfolgt. Eine systematische Übersichtsarbeit folgt einem festen Schema, um ein hohes Maß an Objektivität sicherzustellen 6–8. Nach Formulierung einer geeigneten Reviewfrage 9 werden Ein- und Ausschlusskriterien nach dem PICO-Schema definiert 9. In einem nächsten Schritt erfolgt die Literaturrecherche in PubMed und Cochrane Library, die herausgesuchten Studien werden dabei in zwei Abschnitten selektiert 9. Bei der darauffolgenden Auswertung wird ein Risk of Bias, ein Verzerrungspotential, ermittelt. Hierbei werden die Studien anhand von sieben Bias-Domänen in ein geringes, hohes und unklares Verzerrungspotential klassifiziert 10. Für die Metaanalyse im letzten Schritt werden der primäre Endpunkt und die sekundären Endpunkte in einem Forest-Plot dargestellt und ausgewertet 10. Bei der Literaturrecherche verblieben 19 Studien für die Auswertung. Fast alle Studien, abgesehen von einer, haben bei der Auswertung des Verzerrungspotentials ein unklares Risiko gezeigt bzw. einige Studien sogar überwiegend ein hohes Risiko, da diese nicht auf die verschiedenen Bias-Domänen eingegangen sind und die Informationen in der jeweiligen Studie gefehlt haben. Die Metaanalysen des primären Endpunktes und der sekundären Endpunkte ergaben in wenigen Studien signifikante Unterschiede zwischen beiden Gruppen nach der jeweiligen Surfactant-Gabe-Methodik. Bei Betrachtung des Gesamtergebnisses aller Analysen konnte eine Tendenz zugunsten LISA im Vergleich zum Tubus-Verfahren betrachtet werden. Diese Ergebnisse sollten kritisch betrachtet werden, da sie von unterschiedlichen Faktoren abhängig sind, wie die Durchführung der Studien, ihrer Qualität ebenso von Geburtsalter oder die fehlende bzw. mangelnde Entwicklung der einzelnen Organe zum Zeitpunkt der Geburt. Darauf sollte in zukünftigen Studien geachtet werden, um die Reviewfrage differenzierter beantworten zu können.

Item Type: Thesis (PhD thesis)
Creators:
CreatorsEmailORCIDORCID Put Code
Kesler, HananHanan.kesler@mail.deUNSPECIFIEDUNSPECIFIED
URN: urn:nbn:de:hbz:38-735838
Date: 2024
Language: German
Faculty: Faculty of Medicine
Divisions: Faculty of Medicine > Kinder- und Jugendmedizin > Klinik und Poliklinik für Kinder- und Jugendmedizin
Subjects: Medical sciences Medicine
Uncontrolled Keywords:
KeywordsLanguage
LISAUNSPECIFIED
Less Invasive Surfactant AdministrationUNSPECIFIED
SurfactantUNSPECIFIED
Respiratory distress syndromeUNSPECIFIED
Less InvasiveUNSPECIFIED
Thin catheterUNSPECIFIED
Date of oral exam: 29 July 2024
Referee:
NameAcademic Title
Peinemann, F.Professor Dr. med.
Höpker, K. A.Privatdozentin Dr. med.
Refereed: Yes
URI: http://kups.ub.uni-koeln.de/id/eprint/73583

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