Heimann, Julius ORCID: 0009-0001-0476-437X (2024). Einflussfaktoren auf die Validität des Belastungs-Elektrokardiogramms in der Diagnostik des chronischen Koronarsyndroms. PhD thesis, Universität zu Köln.

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Abstract

Das Belastungs-Elektrokardiogramm (Belastungs-EKG) stellt ein häufig eingesetztes Verfahren zur Diagnostik der Koronaren Herzkrankheit (KHK) dar. Seine Sensitivität und Spezifität scheinen anderen nichtinvasiven Verfahren jedoch unterlegen zu sein. Für eine valide Interpretation der Ergometrie ist eine ausreichende Ausbelastung von entscheidender Bedeutung. Diese wird traditionell über das Erreichen von 85 % der altersabhängigen maximalen Herzfrequenz definiert. Es gibt jedoch zunehmend Hinweise darauf, dass die Herzfrequenz ein unzureichendes Maß für eine adäquate Ausbelastung ist. Als zusätzliches Kriterium wurde daher die erreichte Leistung auf dem Ergometer vorgeschlagen. Ein Ziel dieser Arbeit war es daher, den Einfluss der Ergometer-Leistung auf die Sensitivität und Spezifität des Belastungs-EKGs zu untersuchen. Des Weiteren wurden Sensitivität und Spezifität nichtinvasiver Testverfahren bislang über den Vergleich mit einem anatomischen Referenzstandard ermittelt. Funktionelle Referenzstandards führen jedoch teilweise zu veränderten Ergebnissen für Sensitivität und Spezifität. Für das Belastungs-EKG fehlt es bislang an solchen über funktionelle Referenzstandards ermittelten Werten. Ein weiteres Ziel dieser Arbeit war es daher, die Auswirkung des gewählten Referenzstandards auf die Sensitivität und Spezifität des Belastungs-EKGs zu untersuchen. Hierzu wurden 147 Patienten ohne bekannte koronare Herzkrankheit im Alter von 42-85 Jahren, die sich innerhalb von 90 Tagen einem Belastungs-EKG mit anschließender Koronarangiographie unterzogen, retrospektiv ausgewertet. Das Vorliegen einer koronaren Herzkrankheit wurde sowohl anatomisch (Gefäß zu ≥ 50 % stenosiert) als auch funktionell (Indikation zur Revaskularisation gegeben) definiert, um die diagnostische Aussagekraft des Belastungs-EKG zu bewerten. Es wurden zudem Untergruppen gebildet, um die Sensitivität und Spezifität bei verschiedenen Belastungsgraden zu vergleichen. In dieser Arbeit zeigte sich eine statistisch nicht signifikante Zunahme der Sensitivität von 60,9 % auf 66,7 %, wenn für eine ausreichende Ausbelastung neben 85 % der altersentsprechenden maximalen Herzfrequenz auch das Erreichen von mindestens 75 % der ergometrischen Solleistung notwendig war. Bei Anwendung noch strengerer Ausbelastungskriterien (85 % der maximalen Herzfrequenz und 100 % der Sollleistung) stieg die Sensitivität, wenngleich statistisch ebenfalls nicht signifikant, auf 75,0 %. Für das untersuchte Patientenkollektiv ergab sich eine Sensitivität von 66,7 % für die Erkennung von interventionsbedürftigen Stenosen. Demgegenüber stand eine Sensitivität in Höhe von 51,7 % bei Verwendung des anatomischen Referenzstandards (≥ 50 % Koronarstenose) (p=0,302).

Item Type: Thesis (PhD thesis)
Creators:
CreatorsEmailORCIDORCID Put Code
Heimann, Juliusheimann.julius@outlook.deorcid.org/0009-0001-0476-437XUNSPECIFIED
URN: urn:nbn:de:hbz:38-736748
Date: 2024
Language: German
Faculty: Faculty of Medicine
Divisions: Externe Einrichtungen
Subjects: Medical sciences Medicine
Uncontrolled Keywords:
KeywordsLanguage
Koronare HerzkrankheitGerman
Belastungs-EKGGerman
SensitivitätGerman
SpezifitätGerman
Chronisches KoronarsyndromGerman
Nichtinvasive DiagnostikGerman
Date of oral exam: 19 August 2024
Referee:
NameAcademic Title
Joisten, ChristineProf. Dr. med. Dr. Sportwiss.
Sultan, ArianProf. Dr. med.
Refereed: Yes
URI: http://kups.ub.uni-koeln.de/id/eprint/73674

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