Nosch, Julia Katharina (2024). Untersuchung des Tränenfilms und der Augenoberfläche nach Hughes-Plastik. PhD thesis, Universität zu Köln.
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Abstract
Das Trockene Auge ist eine weitverbreitete multifaktorielle Volkskrankheit, die bei erkrankten Patient*innen einen hohen Leidensdruck erzeugt. Die Hughes-Plastik ist eine bewährte Lappen-Operationstechnik, die zur Rekonstruktion bei großflächigen, meist tumorbedingten Defekten des Augenunterlids durchgeführt wird. Hierzu wird ein Teil des intakten Oberlids der Patient*innen verwendet. Das Ziel dieser Studie war die Auswirkungen der Hughes-Plastik auf den Tränenfilm und die Augenoberfläche des operierten Auges im Vergleich zum Kontrollauge zu objektivieren, mögliche Veränderungen der Meibom-Drüsen mittels der konfokalen in-vivo Mikroskopie zu analysieren sowie einen möglichen Zusammenhang zwischen den dabei festgestellten Veränderungen und dem Vorliegen der Symptomatik eines Trockenen Auges zu untersuchen. Hierzu führten wir bei 17 Hughes-Plastik-Patient*innen ein postoperatives Untersuchungsprotokoll durch und werteten die erhobenen Daten aus. Die Studie ergab eine statistisch signifikante Veränderung bei der Messung des Vorliegens der MatrixMetallo-Proteinase-9. Der Score der Lidabnormalitäten war am Hughes-Auge signifikant erhöht und es konnten signifikant mehr Augenoberflächenschädigungen mittels der Fluorescein-Färbung festgestellt werden. Aufgrund einer mangelnden Bildqualität bei Durchführung der Konfokal-Mikroskopie und fehlenden weiteren validen Daten bezogen auf die Meibom-Drüsen-Dichte kann ein kausaler Zusammenhang zwischen dem möglichen Verlust der Meibom-Drüsen durch die Operation und dem Auftreten eines Trockenen Auges durch die Studie nicht bestätigt werden. Ein ebenfalls signifikanter Unterschied wurde beim Vergleich der gemessenen Tränenfilmosmolarität festgestellt. Jedoch war diese am gesunden Auge erhöht. Diese widersprüchlichen Messungen erfordern weitere Validierungsverfahren dieser Messtechnik in weiteren Studien. Dennoch bestätigen die signifikanten Veränderungen der oben genannten Parameter eine Schädigung des Operationsauges im Vergleich zum Kontrollauge. Gerade die Messung der MMP-9 kann mittels moderner instrumenteller Messverfahren schnell und effizient in den Klinikalltag integriert werden. Die Ergebnisse der Studie führen außerdem zu einer Empfehlung für die Entwicklung eines klinisch anwendbaren Lidabnormalitäten-Screening-Scores. Es scheint sinnvoll, diese Untersuchungsmethoden weiter zu validieren und gegebenenfalls in ein postoperatives Untersuchungsprotokoll nach Hughes-Plastik mit aufzunehmen. Eine präzise und regelmäßige postoperative Nachsorge mit einem speziellen Fokus auf die Erkennung der Symptomatik eines Trockenen Auges sollte im Rahmen dieses postoperativen Untersuchungsprotokolls durchgeführt werden. Ebenso bedeutsam ist die umfassende Aufklärung der Patient*innen über das Risiko der Entstehung eines Trockenen Auges nach Hughes-Plastik.
Item Type: | Thesis (PhD thesis) | ||||||||
Creators: |
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URN: | urn:nbn:de:hbz:38-743308 | ||||||||
Date: | 2024 | ||||||||
Language: | German | ||||||||
Faculty: | Faculty of Medicine | ||||||||
Divisions: | Faculty of Medicine > Augenheilkunde > Klinik und Poliklinik für Allgemeine Augenheilkunde | ||||||||
Subjects: | Medical sciences Medicine | ||||||||
Uncontrolled Keywords: |
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Date of oral exam: | September 2024 | ||||||||
Referee: |
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Refereed: | Yes | ||||||||
URI: | http://kups.ub.uni-koeln.de/id/eprint/74330 |
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