Dern, Sebastian (2024). Transkraniell evozierte Hirnaktivität nach ischämischem Schlaganfall: Ein neues Werkzeug zur Vorhersage der motorischen Erholung. PhD thesis, Universität zu Köln.
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Abstract
ach einem Schlaganfall leiden viele Betroffene unter langfristigen motorischen Defiziten, welche mit hohen sozio-ökonomischen Kosten verbunden sind und die Lebensqualität erheblich einschränken. Eine Vorhersage des Potentials zur motorischen Erholung ist auf individueller Ebene jedoch bisher insbesondere bei motorisch schwer betroffenen Patientinnen und Patienten nicht zuverlässig möglich, da valide Surrogatmarker fehlen welche das individuelle Potenzial zur Funktionserholung widerspiegeln. Einen vielversprechenden Ansatz bietet die Kombination von transkranieller Magnetstimulation (TMS) und Elektroenzephalographie (EEG). Diese Methode ermöglicht es, lokale Stimulationseffekte sowie veränderte kortiko-kortikale und kortiko-subkortikale Netzwerkeffekte zu erfassen und somit Störungen des funktionellen neuronalen Netzwerkes nach einem Schlaganfall zu erheben, welche einen Zusammenhang mit der motorischen Erholung liefern könnten. Um dieses Potential zu untersuchen erhielten 25 Schlaganfallpatientinnen und -patienten in der Subakutphase eine TMS-Stimulation des ipsiläsionalen primär motorischen Kortex. Das evozierte Potential wurde zeitgleich mittels EEG abgeleitet. 15 altersgleiche Personen dienten dabei als Kontrollgruppe. Als Parameter der evozierten Aktivität wurde die Komplexität, die mittlere Feldstärke und die natürliche Frequenz bestimmt. Die motorische Funktion wurde sowohl in der Subakutphase als auch nach drei Monaten erhoben und die individuelle Erholung mit den erhobenen Parametern in Zusammenhang gebracht. Nach TMS-Stimulation zeigten sich Unterschiede in allen erhobenen Parametern, welche vor allem bei motorisch schwer Betroffenen beobachtet werden konnten. Zudem fand sich in einer Untergruppe der motorisch schwer Betroffenen lediglich eine simple, biphasische EEG- Antwort, wogegen die restlichen Betroffenen eine mit der Kontrollgruppe vergleichbare Morphologie des transkraniell evozierten Potentials aufwiesen. Vor allem die Komplexität korrelierte stark mit der motorischen Erholung nach drei Monaten und die erhobenen Parameter lieferten einen deutlichen Mehrwert in der Prädiktion der motorischen Erholung als bisherige Parameter des klinischen Status oder konventioneller TMS-Parameter. Der kombinierte Einsatz von TMS-EEG eignet sich zur Darstellung schlaganfallbedingter Veränderungen innerhalb des motorischen Netzwerkes und zur Prädiktion des individuellen Potentials zur motorischen Erholung in einem klinisch heterogenen Kollektiv. Dies umfasste insbesondere die Untergruppe motorisch schwer betroffener Patientinnen und Patienten, ohne motorisch evozierbares Potential, für welche eine Prädiktion bisher nur sehr eingeschränkt möglich war. TMS-EEG hat somit das Potential, einen vielversprechenden neurophysiologischen Marker zur Vorhersage der motorischen Erholung darzustellen und einen deutlichen Mehrwert zu bisherigen Methoden der Prädiktion und Steuerung der motorischen Erholung beizutragen.
Item Type: | Thesis (PhD thesis) | ||||||||||||
Creators: |
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URN: | urn:nbn:de:hbz:38-746319 | ||||||||||||
Date: | 2024 | ||||||||||||
Language: | German | ||||||||||||
Faculty: | Faculty of Medicine | ||||||||||||
Divisions: | Faculty of Medicine > Neurologie > Zentrum für Neurologie | ||||||||||||
Subjects: | Medical sciences Medicine | ||||||||||||
Uncontrolled Keywords: |
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Date of oral exam: | 20 September 2024 | ||||||||||||
Referee: |
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Refereed: | Yes | ||||||||||||
URI: | http://kups.ub.uni-koeln.de/id/eprint/74631 |
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