Sauerbrei, Lina (2024). Auswirkungen hydrostatischer Druckveränderungen auf Augenprothesen aus Glas. PhD thesis, Universität zu Köln.

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Abstract

Die Ergebnisse dieser Arbeit zeigen, dass hohe Umgebungsdrücke doppelwandige Prothesen aus Kryolith-Glas zum Brechen bringen können. Entscheidend für die Haltbarkeit scheint nicht, wie vorab vermutet, der Abnutzungsgrad der Prothesen zu sein, sondern der Druck, dem die Prothesen ausgesetzt sind. Die bereits ein Jahr getragenen Prothesen zerbrachen in dieser Studie nicht häufiger, als die neu hergestellten Glasaugen. Ob, mit dem Auge nicht sichtbare, Oberflächenveränderungen die Stabilität der Prothesen beeinflussen ist unklar. Grundsätzlich wird sicherheitshalber empfohlen die Prothesen jährlich zu wechseln. Je nach individuellem Gebrauch und Pflege kann eine Prothese nach diesem Zeitraum selbstverständlich mehr oder weniger Gebrauchsspuren aufweisen. Die Empfehlung die Prothese nach einem Jahr zu tauschen dient als Richtwert, um ein sicheres Tragen zu gewährleisten. Ebenso sollten beim Tauchen selbst sicherheitshalber keine doppelwandigen Glasprothesen getragen werden und beispielsweise auf widerstandsfähige Prothesen aus PMMA zurückgegriffen werden. Zwar wird in der Literatur bisher selten über Defekte von doppelwandigen Glasprothesen beim Tauchen berichtet, allerdings gibt es einige Fallberichte über Vorfälle dieser Art und daher sollten Prothesenträger über diese Gefahr aufgeklärt werden. Augenprothesen werden individuell und manuell gefertigt, daher unterscheiden sich die Volumina der verschiedenen Prothesen. Somit kann keine allgemeine Aussage über die Druckverhältnisse innerhalb einer doppelwandigen Prothese getroffen werden. Zudem hat diese Studie gezeigt, dass es nicht möglich ist, vorherzusagen, bei welchem Druck eine Prothese einen Defekt erleidet. Einige Prothesen explodieren schneller als andere. Ein genauer Druck- bzw. Tiefenwert, bei dem 100 Prozent der Prothesen platzen, konnte nicht herausgestellt werden. Vielmehr ist ein Druckbereich als kritischer Bereich zu nennen. In dieser Studie lag dieser zwischen 3,7 und 32,3 bar. Das entspricht Tauchtiefen von etwa 38 bis 329 Metern. Es ist fraglich, wie realistisch es ist, dass beim Hobbytauchen diese Tiefen erreicht werden. Die Ergebnisse dieser Studie haben eine klinische Relevanz, da es bisher keine allgemein gültigen Empfehlungen bezüglich des Tragens von doppelwandigen Kryolith-Glasprothesen bei hohen Umgebungsdrücken gibt. Um die Patientengruppe nach Verlust des Auges sicher mit einer Glasprothese versorgen zu können, sind Erkenntnisse hinsichtlich etwaiger Gefahren beim Tragen der Prothesen unabdingbar. Zum Patientenschutz sollten daher Empfehlungen hinsichtlich der Haltbarkeit von doppelwandigen Glasprothesen, bei hydrostatischen Veränderungen, von Augenärzten und Okularisten ausgesprochen werden.

Item Type: Thesis (PhD thesis)
Creators:
CreatorsEmailORCIDORCID Put Code
Sauerbrei, Linalinasauerbrei@gmail.comUNSPECIFIEDUNSPECIFIED
URN: urn:nbn:de:hbz:38-746345
Date: 2024
Language: German
Faculty: Faculty of Medicine
Divisions: Faculty of Medicine > Augenheilkunde
Subjects: Medical sciences Medicine
Uncontrolled Keywords:
KeywordsLanguage
Glasprothesen; Augenprothesen; Kryolith-Glas; hydrostatische Druckveränderungen;German
Date of oral exam: 28 October 2024
Referee:
NameAcademic Title
Heindl, Ludwig M.Universitätsprofessor Dr. med. Dr. phil.
Hörster, RobertPrivatdozent Dr. med.
Refereed: Yes
URI: http://kups.ub.uni-koeln.de/id/eprint/74634

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