Al-Wandi, Mohammed Saber Ibrahim ORCID: 0009-0001-9046-9042 (2023). Langzeitevaluation der Implementierung des Safewards-Modells – Ergebnisse einer Follow-Up-Erhebung unter Patient*innen und Mitarbeitenden der Akutpsychiatrie. PhD thesis, Universität zu Köln.

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Abstract

Das Safewards-Modell wurde zwischen 2016 und 2018 direkt vor (t0) und nach (t1) dessen Implementierung auf zwei geschützten Stationen in einer Klinik für Psychiatrie, Psychotherapie und Psychosomatik mit sektorbezogener Aufnahmeverpflichtung evaluiert. In der vorliegenden Arbeit werden die Ergebnisse der Follow-Up-Erhebung berichtet, die 15 Monate nach Implementierungsende (t2) durchgeführt wurden. Hierfür wurden Mitarbeitende und Patient*innen beider Stationen mittels des anonymisierten Fragebogens Essen Climate Evaluations Schema (EssenCES-D) schriftlich zum Stationsklima befragt. Mitarbeitende wurden zudem mittels der Globaleinschätzung von Neuberger und Allerbeck zu ihrer Arbeitszufriedenheit befragt. Des Weiteren wurde anhand von klinikinternen Routinedaten die Anzahl aller freiheitsentziehenden Maßnahmen eruiert. Zudem wurde die Umsetzung des Safewards-Modells sowohl auf objektiver als auch auf subjektiver Ebene erhoben. Die subjektive Umsetzung der einzelnen Safewards-Interventionen erfolgte mit Hilfe eines selbstentwickelten Fragebogens; objektiv konnte die Umsetzungstreue dieser Interventionen mittels der Organisation Fidelity Checklist bestimmt werden. Das Stationsklima wurde zum Erhebungszeitpunkt t2 sowohl seitens der Patient*innen als auch Mitarbeitenden fast durchgehend besser bewertet als zum Zeitpunkt t0. Die Arbeitszufriedenheit war zu beiden Messzeitpunkten (t0 und t2) überdurchschnittlich, verbesserte sich jedoch im Vergleich zum Zeitpunkt direkt nach der Implementierung (t1) nicht signifikant. Zum Zeitpunkt t2 war im Vergleich zu t0 auf einer Station eine signifikante Reduktion der freiheitsentziehenden Maßnahmen beobachtet worden, während diese auf der anderen Station leicht zunahmen. Die objektiv eingeschätzte Umsetzungstreue und der subjektiv erhobene Umsetzungsgrad waren zum Erhebungszeitpunkt t2 hoch. Zusammenfassend lässt sich ableiten, dass durch die Implementierung der Interventionen des Safewards-Modells in der Akutpsychiatrie auch längerfristig Verbesserungen des Stationsklimas und der Arbeitszufriedenheit erzielt werden können. Das Safewards-Modell scheint ebenfalls dazu geeignet zu sein, die Anwendung freiheitsentziehender Maßnahmen zu reduzieren. Zur Gewährleistung langfristiger Effekte scheinen regelmäßige Evaluationen und Aufarbeitungen der Ergebnisse mit den Mitarbeitenden von großer Bedeutung zu sein. Zur Etablierung der einzelnen Interventionen im Arbeitsalltag stellen Fortbildungen und Einarbeitungsveranstaltungen wichtige und gute Maßnahmen dar.

Item Type: Thesis (PhD thesis)
Creators:
CreatorsEmailORCIDORCID Put Code
Al-Wandi, Mohammed Saber Ibrahimwandimohammed@gmail.comorcid.org/0009-0001-9046-9042UNSPECIFIED
URN: urn:nbn:de:hbz:38-749076
Date: 2023
Language: German
Faculty: Faculty of Medicine
Divisions: Faculty of Medicine > Psychiatrie und Psychotherapie > Klinik und Poliklinik für Psychiatrie und Psychotherapie
Subjects: Medical sciences Medicine
Uncontrolled Keywords:
KeywordsLanguage
SafewardsGerman
EvaluationGerman
StationsklimaGerman
ArbeitszufriedenheitGerman
freiheitseinschränkende MaßnahmenGerman
Date of oral exam: 11 December 2024
Referee:
NameAcademic Title
Bechdolf, Andreas ViktorProfessor Dr. med.
Gouzoulis-Mayfrank, EuphrosyneProfessorin Dr. med.
Refereed: Yes
URI: http://kups.ub.uni-koeln.de/id/eprint/74907

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