Minnemann, Julia Katharina (2025). Chirurgische Therapie bei viszeraler Oligometastasierung des malignen Melanoms. PhD thesis, Universität zu Köln.
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Abstract
Das maligne Melanom gehört zu den häufigsten Krebserkrankungen in Deutschland. Seine Inzidenz steigt seit Jahren an. Die Prognose hängt maßgeblich von dem Stadium zum Zeitpunkt der Diagnose ab. Vor allem viszerale Metastasen gehen mit einer schlechten Prognose einher. In dieser Arbeit wurden Patienten, die bei Diagnosestellung eines malignen Melanoms Stadium IV viszerale Metastasen aufwiesen, untersucht. Dabei bezog sich die Studie nur auf Patienten mit malignen Melanomen kutanen Ursprungs. Bei der Oligometastasierung handelt es sich um einen auf wenige Organe oder Metastasen (meistens ≤ 5 Metastasen) begrenzten Zustand, bei dem lokale Therapieverfahren zu einer verbesserten Prognose führen. Bei einigen Tumorentitäten, wie beispielsweise dem kolorektalen Karzinom, hat dieses Konzept daher bereits Einzug in der Standardtherapie gefunden. Beim malignen Melanom wird die Unterscheidung in Oligometastasierung und andere Metastasierungsmuster noch nicht regelhaft angewandt. Unsere Daten legen nahe, dass eine Etablierung und Anwendung des Konzeptes der Oligometastasierung beim malignen Melanom sinnvoll sein kann. So besteht bei Patienten, bei denen eine Oligometastasierung vorlag, ein verbessertes Gesamt- und progressionsfreies Überleben. Die Therapieoptionen im metastasierten Stadium sind limitiert. Modernere Therapieformen wie die Immun- oder Signaltransduktionstherapie zeigen einen positiven Einfluss auf das Überleben der Patienten. Aufgrund ihres Allgemeinzustandes oder des Mutationsstatus ist die Anwendung dieser Therapieform bei einigen Patienten jedoch nicht möglich. Chemo- oder Strahlentherapien können im palliativen Setting eingesetzt werden, führen jedoch hauptsächlich zu einer Symptomkontrolle und nicht zu einem verlängertem Gesamtüberleben. Daher sind weitere Therapieansätze beim malignen Melanom äußerst wichtig. Eine operative Resektion von Fernmetastasen ist eine seltene Therapieoption. In unserer Studie konnte nachgewiesen werden, dass eine Resektion viszeraler Metastasen mit einem signifikant verbesserten Gesamt- und progressionsfreien Überleben einher geht. Untersucht wurden Patienten mit Operationen an Metastasen der Leber, Nebenniere, Magen, Jejunum, Kolon, Milz und Pankreas. Es wurden zum größten Teil nur singuläre Metastasen entfernt. Zudem bestand die Gruppe der operierten Patienten überwiegend aus oligometastasierten Patienten. Dennoch hatte das Vorliegen einer Oligometastasierung keinen signifikanten Einfluss auf das Überleben bei den operierten Patienten. Ob dies durch das kleine Patientenkollektiv bedingt war oder ob eine Oligometastasierung bei der operativen Versorgung viszeraler Metastasen des malignen Melanoms tatsächlich keine Auswirkungen hat, kann Gegenstand weiterer Untersuchungen sein. Eine neo- oder adjuvante Therapie ergab in unserer Arbeit keinen signifikanten Einfluss auf das Überleben der Patienten. Eine Unterscheidung zwischen den verschiedenen Therapiearten (Signaltransduktionsinhibitor, Immuncheckpointinhibitoren, Interferon oder Chemotherapeutika) war bei dem kleinen Patientenkollektiv nicht möglich. Der Einfluss fortgeschrittener systemischer Therapien in Kombination mit der Resektion einzelner Metastasen, die auf diese nicht angesprochen haben, könnte ebenfalls Gegenstand weiterer Studien sein. In dieser Arbeit wird deutlich, dass die Resektion viszeraler Metastasen beim malignen Melanom eine wichtige und effektive Therapieoption ist. Darüber hinaus führt eine Oligometastasierung verglichen mit einer diffusen Metastasierung zu einem besseren Überleben der Patienten. Daher halten wir eine Etablierung dieser Unterscheidung beim malignen Melanom für geboten.
Item Type: | Thesis (PhD thesis) | ||||||||
Creators: |
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URN: | urn:nbn:de:hbz:38-749194 | ||||||||
Date: | 2025 | ||||||||
Language: | German | ||||||||
Faculty: | Faculty of Medicine | ||||||||
Divisions: | Faculty of Medicine > Chirurgie > Klinik und Poliklinik für Allgemein-, Viszeral- und Tumorchirurgie | ||||||||
Subjects: | Medical sciences Medicine | ||||||||
Uncontrolled Keywords: |
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Date of oral exam: | 14 May 2024 | ||||||||
Referee: |
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Refereed: | Yes | ||||||||
URI: | http://kups.ub.uni-koeln.de/id/eprint/74919 |
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