Strobel, Lena
(2022).
Geschlechtsspezifische Unterschiede bei der Tiefen Hirnstimulation zur Behandlung von der Parkinson-Krankheit
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Gender gap in deep brain stimulation for Parkinson’s disease.
PhD thesis, Universität zu Köln.
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Abstract
Geschlechtsspezifische Unterschiede sind bei vielen Krankheiten bekannt, werden jedoch bis heute zu wenig in der klinischen Behandlung berücksichtigt. Die Parkinson-Krankheit (PK) ist die zweithäufigste neurodegenerative Erkrankung und ist durch das Auftreten typischer Kardinalsymptome wie Bradykinese, Rigor, Ruhetremor und posturale Instabilität gekennzeichnet. In fortgeschrittenen Krankheitsstadien stellt die Tiefe Hirnstimulation (THS) im Nucleus subthalamicus (STN) ein etabliertes Therapieverfahren dar, das die Lebensqualität und die motorischen sowie nicht-motorischen Symptome (NMS) der Patient*innen mit Parkinson verbessert. Auch bei der Behandlung von Patient*innen mit der THS konnte in früheren Studien eine geschlechtsspezifische Versorgungslücke im Vergleich zur Prävalenz der PK beobachtet werden. In der vorliegenden Arbeit wurden in einer Querschnittskohorte mit 316 Parkinsonpatient*innen der Uniklinik Köln die Geschlechterverhältnisse bei den verschiedenen Schritten, die von der Indikationsprüfung bis zur Elektrodenimplantation durchlaufen werden, geprüft. Außerdem wurden in einer prospektiven, multizentrischen Kohorte Geschlechterunterschiede hinsichtlich der Entwicklung motorischer und nicht-motorischer Symptome sowie der Lebensqualität sechs Monate nach der Operation untersucht. Die Ergebnisse dieser Arbeit zeigen, dass Parkinsonpatientinnen bereits bei der Indikationsprüfung unterrepräsentiert sind. Im Vergleich zu männlichen Parkinsonpatienten wird bei ihnen häufiger eine positive Indikation für die THS gestellt, dennoch werden signifikant weniger Frauen operiert. Weibliche Patientinnen sind zum Zeitpunkt der Operation länger erkrankt und weisen häufiger Dyskinesien auf. Es konnte zudem gezeigt werden, dass sich weibliche und männliche Patient*innen nach der Operation gleichermaßen bezüglich der motorischen und nicht-motorischen Symptome sowie der Lebensqualität verbessern. Die Gründe für die beobachtete geschlechtsspezifische Versorgungslücke scheinen demnach nicht die klinischen Effekte der Behandlung zu sein, sondern sind auf nicht-klinische Faktoren zurückzuführen. Deshalb sollte in Zukunft mehr Aufmerksamkeit auf den Entscheidungsprozess der Patient*innen und die Auswahlverfahren der überweisenden Ärzt*innen gerichtet werden. Da sich bei der genaueren Betrachtung einzelner NMS unterschiedliche geschlechtsspezifische Wirkungsprofile der THS zeigen, ist eine ganzheitliche klinische Untersuchung motorischer und nicht-motorischer Symptome vor der Implantation notwendig. Das zukünftige Ziel sollte sein, über die Integration aller klinischen und nicht-klinischen Faktoren eine personalisierte Behandlung zu ermöglichen, die auf die individuellen Bedürfnisse der Patient*innen abgestimmt ist.
Item Type: | Thesis (PhD thesis) | ||||||||
Creators: |
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URN: | urn:nbn:de:hbz:38-749371 | ||||||||
DOI: | 10.1038/s41531-022-00305-y | ||||||||
Date: | 20 April 2022 | ||||||||
Place of Publication: | Npj parkinson's disease | ||||||||
Language: | German | ||||||||
Faculty: | Faculty of Medicine | ||||||||
Divisions: | Faculty of Medicine > Neurologie > Klinik und Poliklinik für Neurologie | ||||||||
Subjects: | Medical sciences Medicine | ||||||||
Uncontrolled Keywords: |
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Date of oral exam: | 14 October 2024 | ||||||||
Referee: |
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Refereed: | Yes | ||||||||
URI: | http://kups.ub.uni-koeln.de/id/eprint/74937 |
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