Johannsen, Jan-Ole (2024). Therapeutisches Drug Monitoring der Antihypertensiva Metoprolol, Amlodipin, Canrenon und Hydrochlorothiazid bei Patienten mit therapierefraktärer arterieller Hypertonie. PhD thesis, Universität zu Köln.

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  • Therapeutisches Drug Monitoring der Antihypertensiva Metoprolol, Amlodipin, Canrenon und Hydrochlorothiazid bei Patienten mit therapierefraktärer arterieller Hypertonie. (deposited 23 Jan 2025 08:02) [Currently Displayed]
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Abstract

Die arterielle Hypertonie beschreibt eine Erkrankung, bei der es zur chronischen Erhöhung des Blutdruckes im arteriellen Gefäßsystem mit systolischen Blutdruckwerten über 140 mmHg sowie diastolischen Werten über 90 mmHg kommt. Sie ist eine der häufigsten Erkrankungen weltweit, mit steigender Prävalenz bei alternder Bevölkerung und gilt als eine der Erkrankun- gen in Deutschland mit der höchsten Morbidität und Mortalität. Somit besteht eine dringende Notwendigkeit der optimalen Therapie. Neben diätetischen Ansätzen mit Lifestyleänderung und Sport, kommt der medikamentösen Therapie eine große Bedeutung zu. In vielen Fällen jedoch gestaltet sich trotz bestehender Mehrfachtherapie mit mehr als drei Wirkstoffen eine Einstellung des Blutdruckes schwierig, so dass von einer Therapieresistenz gesprochen wird. Die Folge ist neben einer Erweiterung der Therapie um Reservepräparate wie Spironolacton die Durchführung chirurgischer Interventio- nen mittels renale Sympathikusdenervation oder Barorezeptoraktivierungstherapie. Von der Therapieresistenz abzugrenzen ist ein pseudoresistener Hypertonus mit vermeidbar hohen Blutdruckwerten. Eine mangelnde Medikamentenadhärenz ist eine der Hauptursachen für eine Pseudotherapieresistenz. Ihre Prävalenz wird im Rahmen der antihypertensiven Therapie in verschiedenen Studien auf ca. 30-50% geschätzt. Es gibt verschiedene direkte und indirekte Methoden zur Überprüfung der Adhärenz. Indirekte Methoden gelten als leichter in der Anwendung und weniger zeitaufwendig, direkte Methoden hingegen als objektiv und präziser. Als eine der genauesten und verlässlichsten Methoden gilt die Messung von Medikamentenspiegeln im Blut. Die quantitative Bestimmung von Medika- mentenspiegeln mittels Flüssigkeitschromatographie mit gekoppelter Massenspektrometrie (LC-MS/MS) wird hierfür als Goldstandard gewertet. Das Ziel der vorliegenden Arbeit ist die Entwicklung einer robusten und sensitiven multi-ana- lytischen LC-MS/MS-Methode zur Bestimmung der Antihypertensiva Metoprolol, Amlodipin, Canrenon als Metabolit von Spironolacton sowie Hydrochlorothiazid in humanem Plasma, wel- che sich durch einfache Probenvorbereitung, kurze Analysezeiten und geringen Materialauf- wand für die Integration in den klinischen Alltag eignet. Besonderheiten der vorliegenden Me- thode beziehen sich auf die Identifikation von Ionensuppressionseffekten und deren Kompen- sation durch Verwendung unterschiedlicher isotopenmarkierter interner Standards sowie die Integration von Canrenon als Analyt. Die Methode konnte erfolgreich in den klinischen Alltag der Universitätskliniken Köln integriert werden. Es erfolgten 81 Messungen von Plasmakonzentrationen aus einer Patientengruppe mit schwer einstellbaren Blutdruckwerten. Anhand der erhobenen Werte konnte ein signifikan- ter Anteil der Patienten als non-adhärent identifiziert werden. Der Prozentsatz von Patienten 7 mit einem non-adhärenten Einnahmeverhalten lag bei 25% und korreliert weitestgehend mit in anderen Studien beschriebenen Ergebnissen. Um unnötige Eskalationen der medikamentösen Therapie sowie gegebenenfalls sogar opera- tive Interventionen zu vermeiden, kann die Durchführung von Medikamentenspiegelbestim- mungen zur Adhärenz-Kontrolle sinnvoll sein. Die erhobenen Daten liefern wichtige Hinweise zur Verbesserung der Therapieadhärenz und zur Optimierung der antihypertensiven Behand- lung. Erfolgt eine Besserung der Blutdruckwerte durch Steigerung der Adhärenz, können in- vasive Behandlungen, medikamentöse Therapieintensivierungen sowie zusätzliche Arztkon- takte und Krankenhausaufenthalte aufgrund kardiovaskulärer Komplikationen vermieden und Kosten eingespart werden Weitere Anwendungsmöglichkeiten der vorgestellten Methodik liegen in der Integration in künftige klinische Studien zur Identifizierung von therapeutischen Referenzbereichen für Anti- hypertensiva sowie in der Erweiterung der Methodik um zusätzliche Analyten für eine noch kosteneffektivere Nutzung des TDM.

Item Type: Thesis (PhD thesis)
Creators:
CreatorsEmailORCIDORCID Put Code
Johannsen, Jan-Olejanole.johannsen@googlemail.comUNSPECIFIEDUNSPECIFIED
Corporate Creators: Zentrum der Pharmakologie
URN: urn:nbn:de:hbz:38-749977
DOI: 10.1016/j.jpba.2018.11.002
Date: 2024
Publisher: Elsevier-Verlag
Place of Publication: Journal of Pharmaceutical and Biomedical Analysis
Language: German
Faculty: Faculty of Human Sciences
Divisions: Faculty of Medicine > Pharmakologie > Instítut für Pharmakologie
Subjects: Natural sciences and mathematics
Medical sciences Medicine
Uncontrolled Keywords:
KeywordsLanguage
Therapeutisches DrugmonitoringGerman
AntihypertensivaGerman
Therapieresistente arterielle HypertonieGerman
Date of oral exam: 8 October 2024
Referee:
NameAcademic Title
Fuhr, UweUniversitätsprofessor Dr. med.
Müller, CarstenProfessor Dr. med.
Refereed: Yes
URI: http://kups.ub.uni-koeln.de/id/eprint/74997

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