Liu, Xia ORCID: 0009-0001-0238-9369
(2025).
Mozart-Rezeption in China vom frühen 20. Jahrhundert bis 1949.
PhD thesis, Universität zu Köln.
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Abstract
Die vorliegende Dissertation untersucht die Rezeption Mozarts in China vom Beginn des 20. Jahrhunderts bis 1949 auf der Grundlage einer empirischen Analyse. Zunächst werden statistische Erhebungen aus vier Datenbanken ausgewertet, um die quantitativen Entwicklungen nachzuzeichnen. Auf dieser Basis wird der Forschungszeitraum in drei Phasen unterteilt: die Anfänge bis 1936, die Zeit des Zweiten Sino-Japanischen Krieges (1937–1946) und die Phase des Chinesischen Bürgerkriegs (1946–1949). Die Rezeptionsgeschichte Mozarts in China setzte mit der Präsenz westlicher Einwanderer in der ausländischen Konzessionen Shanghais. Mit der Zeit verlagerte sich die Vermittlung von europäischen Musikern hin zu chinesischen Künstlern und Intellektuellen. Während des Zweiten Sino-Japanischen Krieges erfolgte eine geografische Expansion von den östlichen Metropolen in westliche Binnenstädte wie Chongqing. Die Rezeption fand schließlich mit dem Rückzug ausländischer Einwanderer während des Chinesischen Bürgerkriegs und der Gründung der Volksrepublik China ihr Ende. Ein besonderer Fokus liegt auf den Institutionen und Persönlichkeiten, die in China zur Verbreitung von Mozarts Musik beitrugen, sowie auf der Rezeption innerhalb verschiedener sozialer Schichten. Wichtige Akteure waren das Shanghai Municipal Orchestra, die Nationale Musikhochschule Shanghai sowie christliche Schulen und Hochschulen. Zudem spielten jüdische und russische Emigranten sowie die japanische Besatzungszeit eine besondere Rolle. Die politische Instabilität der Epoche spiegelte sich auch in der Wahrnehmung Mozarts wider. In einer Zeit, in der Nationalismus in China eine zentrale Rolle spielte, wurde Mozart nicht nur als musikalisches Genie, sondern auch als nationaler Patriot interpretiert. Während des Zweiten Weltkriegs führte der Zustrom jüdischer Flüchtlinge und die antifaschistische Haltung der Alliierten dazu, dass Mozarts Musik als Ausdruck von Hoffnung und Widerstand gegen das NS-Regime wahrgenommen wurde. Diese Arbeit leistet einen Beitrag zur Erforschung globaler Rezeptionsprozesse westlicher Kunstmusik und bietet neue Perspektiven auf die Verflechtungen von Musik, Politik und kultureller Identität in China während der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts.
Item Type: | Thesis (PhD thesis) | ||||||||
Creators: |
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URN: | urn:nbn:de:hbz:38-754230 | ||||||||
Date: | 24 March 2025 | ||||||||
Language: | German | ||||||||
Faculty: | Faculty of Arts and Humanities | ||||||||
Divisions: | Faculty of Arts and Humanities > Fächergruppe 1: Kunstgeschichte, Musikwissenschaft, Medienkultur und Theater, Linguistik, IDH > Musikwissenschaftliches Institut | ||||||||
Subjects: | Political science Music Geography and history |
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Uncontrolled Keywords: |
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Date of oral exam: | 17 April 2024 | ||||||||
Referee: |
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Refereed: | Yes | ||||||||
URI: | http://kups.ub.uni-koeln.de/id/eprint/75423 |
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