Holl, Johannes
(2025).
Therapieverlauf und -eskalation bei stationären COVID-19 Patienten.
PhD thesis, Universität zu Köln.
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Abstract
Die Coronavirus-Krankheit 2019, aus dem Englischen coronavirus disease 2019 (COVID-19), war die größte globale Gesundheitskatastrophe des 21. Jahrhunderts. In der Pathogenese spielte die Infektion mit dem severe acute respiratory coronavirus type 2 (SARS-CoV-2) die entscheidende Rolle. Als infektiöse Systemerkrankung befiel es verschiedene Organsysteme. Im Vordergrund stand die Beteiligung der Lunge. Das klinische Spektrum der Erkrankung war sehr variabel. Einige Patienten blieben asymptomatisch. Andere verstarben frühzeitig an respiratorischem Versagen. Das nicht-pharmakologische Vorgehen war seit Beginn der Pandemie umstritten und uneinheitlich. Insbesondere während der ersten Welle wurde die frühzeitige Intubation beworben, um selbstinduzierte Lungenschäden zu verhindern und medizinisches Personal vor aerosoler Übertragung zu schützen. Im weiteren Verlauf erfreuten sich nicht-invasive Therapiemodalitäten zunehmender Beliebtheit. In einer retrospektiven Analyse wurden im Zeitraum März 2020 bis Dezember 2021 die Patienten untersucht, die im Rahmen einer SARS-CoV-2 Infektion im Krankenhaus Bethanien stationär behandelt wurden. Die Patienten wurden entsprechend der jeweils eingesetzten Maximaltherapie in Gruppen eingeteilt – von konventioneller Sauerstofftherapie über nicht-invasive Ventilation (NIV) bis hin zur Intubation und mechanischen Beatmung mit und ohne extrakorporale Membranoxygenierung (ECMO). Die Patienten, die zunächst Sauerstoff, später high flow nasal cannula (HFNC) und schlussendlich NIV erhielten, wurden schließlich der NIV-Gruppe zugeordnet. Der Fokus lag auf der Analyse der zeitlichen Entwicklung der jeweils eingesetzten Maximaltherapie und deren Eskalation. Es wurden Reallife-Daten im großen Kollektiv in einem deutschen Ballungsgebiet gesammelt und ausgewertet. Die Strategie für die nicht-pharmakologischen Therapien war individuell, blieb aber während des gesamten Untersuchungszeitraums konstant. Die niederschwelligen Therapien mit Sauerstoff als Basistherapie nahmen den größten Raum ein. Der Großteil der Patienten konnte so versorgt werden. Über ein Viertel der Patienten (n=284) erhielt keine Therapie und wurde aus Beobachtungsgründen stationär aufgenommen. In seltenen Fällen musste die Therapie stufenweise eskaliert werden. 183 Patienten mussten intensivmedizinisch behandelt werden, von denen 106 (13 %) verstarben. Knapp drei Viertel (74 %) von den 68 Patienten, die intubiert wurden oder eine ECMO erhielten, starben (n=48). Die Patienten, die einen schweren Verlauf erlitten, hatten die höchste Wahrscheinlichkeit zu versterben. Aufbauend darauf wurden die Patientencharakteristika und klinischen Merkmale bezogen auf diesen individualisierten Ansatz der apparativen Therapien analysiert, um bei der klinischen Einschätzung für einen schweren Krankheitsverlauf zu helfen. Verstorbene waren älter, litten häufiger an Begleiterkrankungen und benötigten vermehrt Sauerstoff.
Item Type: | Thesis (PhD thesis) | ||||||||
Creators: |
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URN: | urn:nbn:de:hbz:38-780948 | ||||||||
Date: | 2025 | ||||||||
Language: | German | ||||||||
Faculty: | Faculty of Medicine | ||||||||
Divisions: | Externe Einrichtungen | ||||||||
Subjects: | Medical sciences Medicine | ||||||||
Uncontrolled Keywords: |
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Date of oral exam: | 26 February 2025 | ||||||||
Referee: |
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Refereed: | Yes | ||||||||
URI: | http://kups.ub.uni-koeln.de/id/eprint/78094 |
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