Ivanov, Ivaylo Hristov
(2025).
Zeitliche Entwicklung der Inzidenz der
Spondylodiszitis in Deutschland unter Berücksichtigung demografischer Faktoren.
PhD thesis, Universität zu Köln.
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Abstract
Die Spondylodiszitis ist eine entzündliche Erkrankung des Wirbelkörpers, welche im Gegensatz zu einer Spondylitis, auf angrenzende Bandscheiben übergeht. Epidemiologische Arbeiten berichten konsistent, dass die Rate der Neuerkrankungen der Spondylodiszitis stetig ansteigt. Die in der Literatur vielfach konstatierte Zunahme der Inzidenz der Spondylodiszitis motiviert die vorliegende Arbeit, die diese Zunahme und ihre Einflussfaktoren einer genaueren statistischen Auswertung unterwirft. Als Datengrundlage diente die fallpauschalenbezogene Krankenhausstatistik über den Zeitraum 2005 bis 2021, die eine Vollerhebung aller stationär behandelten Krankenhauspatienten in Deutschland darstellt, um eine belastbare Statistik zu berechnen. Mithilfe dieses Datensatzes konnte der Anstieg der Neuerkrankungen bis in das Jahr 2019 bestätigt werden. Dieser Trend wird jedoch im Jahr 2020 von geringeren Hospitalisierungen während der SARS-CoV-2-Pandemie unterbrochen. Es konnte gezeigt werden, dass der ansteigende Trend der Neuerkrankungen mit zunehmendem Anteil von Personen über 60 Jahren in der Bevölkerung korreliert. Die Aufschlüsselung des zeitlichen Verlaufs von Neuerkrankungen nach Altersgruppen zeigte jedoch in jeder einzelnen Alterskohorte über 60 bis einschließlich 65 Jahre selbst einen Anstieg der Diagnosen der Spondylodiszitis. Daher konnte die Zunahme des Anteils älterer Menschen in der Bevölkerung nicht ausschließlich den Anstieg der Inzidenz erklären. Eine ansteigende Hospitalisierungsrate konnte diesen Trend ebenso nicht erklären, da die Hospitalisierungsrate im betrachteten Zeitraum dieser Arbeit kaum ansteigt. Darüber hinaus konnte durch die Aufschlüsselung der Inzidenzrate nach Geschlecht ermittelt werden, dass unter männlichen Patienten systematisch höhere Inzidenzen auftreten. Ein systematischer Effekt der Herkunft der Patienten konnte nach Aufschlüsselung der Inzidenzraten nach den verschiedenen Bundesländern nicht ermittelt werden. 8 Nach dieser eingehenden deskriptiven Darstellung wurde der Zusammenhang zwischen Alter, Geschlecht und Inzidenz unter Zuhilfenahme eines linearen Regressionsmodells modelliert, welches an die Daten zur Inzidenz angepasst wurde, um die Höhe und Signifikanz der verschiedenen demografischen Einflüsse statistisch hinreichend genau zu schätzen. Die Verwendung dieses Modells erlaubte es, eine statistisch belastbare Altersschwelle von 55 Jahren zu identifizieren, oberhalb derer das Risiko an einer Spondylodiszitis zu erkranken im Vergleich zu allen jüngeren Kohorten signifikant erhöht ist. Durch Modellierung des Interaktionsfaktors von Alter und Geschlecht konnte festgestellt werden, dass das männliche Geschlecht lediglich in der Kohorte von Patienten über 60 Jahre zu einem zusätzlichen Risiko führt. Diese Schwellen können statistisch fundiert eine Hilfestellung bieten, die es erlaubt, die Wahrscheinlichkeit des Vorliegens einer Spondylodiszitis basierend auf Alter und Geschlecht im klinischen Alltag abzuschätzen. Neben den klinisch etablierten Methoden zur Diagnosestellung kann dies als zusätzliche Hilfe zur Einordnung des Vorliegens einer Spondylodiszitis dienen.
Item Type: | Thesis (PhD thesis) | ||||||||
Creators: |
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URN: | urn:nbn:de:hbz:38-782462 | ||||||||
Date: | 2025 | ||||||||
Language: | German | ||||||||
Faculty: | Faculty of Medicine | ||||||||
Divisions: | Faculty of Medicine > Chirurgie > Abteilung Unfallchirurgie (Klinik und Poliklinik für Orthopädie und Unfallchirurgie) | ||||||||
Subjects: | Medical sciences Medicine | ||||||||
Uncontrolled Keywords: |
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Date of oral exam: | 20 March 2025 | ||||||||
Referee: |
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Refereed: | Yes | ||||||||
URI: | http://kups.ub.uni-koeln.de/id/eprint/78246 |
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