Kalenda, Louisa and Jäger, Wolfram
(2025).
Ergebnisse der operativen Behandlung der weiblichen Drang- und Mischinkontinenz in Abhängigkeit der präoperativen klinischen Symptomatik.
PhD thesis, Universität zu Köln.
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Abstract
Einführung: Bei einer CESA (Cervicosacropexie) bzw. VASA (Vaginosacropexie) handelt es sich um zwei Operationsverfahren zur Aufhängung des apikalen Endes der Vagina. In vorangegangenen Untersuchungen konnte gezeigt werden, dass drang- und mischinkontinente Patientinnen nach einer CESA- bzw. VASA- Operation, ggf. in Kombination mit einem TOT, vollständig kontinent waren. Bislang war nicht bekannt, ob es möglich ist, anhand der präoperativen Symptome zu erkennen, welche Patientinnen durch CESA/ VASA kontinent wurden und welche Patientinnen wahrscheinlich auch ein TOT brauchten, um kontinent zu werden. Es ist außerdem nicht geklärt, welche Patientinnen durch beide Behandlungsmöglichkeiten nicht kontinent werden. Material und Methoden: Patientinnen mit einer Dranginkontinenz (UUI und MUI) wurden mit einem standardisierten Interview nach ihren Symptomen des Urinverlustes gefragt. Als „dranginkontinent“ wurden Patientinnen bezeichnet, die angaben bei Harndrang sofort zur Toilette zu müssen, da sie sonst Urin verlieren würden. Diese Patientinnen wurden unterteilt in Patientinnen, die unter diesen Umständen die Toilette noch ohne Urinverlust erreichten (UUI 1) und solche, die bereits auf dem Weg dahin Urin verloren (UUI 2). Als „mischinkontinent“ galten die Patientinnen, wenn sie zusätzliche Stressinkontinenzsymptome angaben. Unter leichten Stressinkontinenzsymptomen wurde ein Urinverlust beim Husten, Niesen und Lachen verstanden. Schwere Stressinkontinenzsymptome galten als Urinverlust beim Aufstehen aus dem Sitzen oder beim Gehen. Die Patientinnen erhielten als erste operative Maßnahme eine Cervicosacropexie (CESA) oder eine Vaginosacropexie (VASA). Waren die Patientinnen danach nicht vollständig kontinent, wurde Ihnen eine zusätzliche TOTBandeinlage angeboten. Patientinnen, die sich für die TOT- Einlage entschieden, wurden danach erneut nach ihren Inkontinenzsymptomen gefragt. Als Einflussparameter für den Erfolg der Operationen hatten frühere Untersuchungen darauf hingewiesen, dass die Ergebnisse in höherem Lebensalter (>60 Jahre bei OP) schlechter sind als bei jüngeren Frauen (<60 Jahre). Ergebnisse: Nach einer CESA waren insgesamt 42.1 % der Patientinnen kontinent. Zwischen den beiden Altersgruppen gab es einen signifikanten Unterschied (<65 J.: 50.0 % vs. ≥65 J.: 29.7 %). Zwischen UUI 1- und UUI 2- Patientinnen konnte kein signifikanter Unterschied festgestellt werden. UUI 2- Patientinnen unter 65 Jahren wurden signifikant häufiger durch eine CESA kontinent als Patientinnen im Alter von 65 Jahren oder älter (<65 J.: 50.7 % vs. ≥65 J.: 27.8 %). Die Aufteilung nach zusätzlichen Stressinkontinenzsymptomen ergab keine signifikanten Unterschiede bezüglich der Anzahl nach CESA kontinenter Patientinnen. Bei mischinkontinenten Patientinnen konnten Patientinnen der jüngeren Altersgruppe (<65 Jahre) signifikant häufiger durch eine CESA kontinent werden. 37.7 % der Patientinnen, die durch eine CESA nicht kontinent wurden, wurden durch ein zusätzliches TOT kontinent. Nach einer VASA waren insgesamt 26.4 % der Patientinnen kontinent. Zwischen den beiden Altersgruppen zeigte sich ein signifikanter Unterschied (<65 J.: 34.7 % vs ≥65 J.: 20.6 %). Die Dranginkontinenzsymptome zeigen keinen statistisch signifikanten Einfluss auf das Behandlungsergebnis einer VASA. Bei UUI 2- Patientinnen wurden Patientinnen unter 65 Jahren signifikant häufiger durch eine VASA kontinent (<65 J.: 35.9 % vs.≥65 J.:16.1 %). 45.3 % der Patientinnen, die nach einer VASA- Behandlung weiterhin nicht kontinent waren und sich für eine zusätzliche TOT- Bandeinlage entschieden, wurden dadurch kontinent. Das Behandlungsergebnis eines TOT-Bandes nach CESA bzw. VASA präsentierte sich unabhängig von Drang- und Stressinkontinenzsymptomen und vom Alter. Diskussion: Die alleinige Frage nach Drang- und Stressinkontinenzsymptomen lässt keine verlässliche Aussage auf das Behandlungsergebnis einer CESA- bzw. VASA zu. Unter Einbeziehung des Alters haben jüngere Patientinnen (<65 Jahre) mit schweren Dranginkontinenzsymptomen (UUI 2) signifikant höhere Chancen durch eine CESA bzw. VASA kontinent zu werden. Leiden die dranginkontinenten Patientinnen unter zusätzlichen Stressinkontinenzsymptomen, so haben jüngere Patientinnen unter 65 Jahren ebenfalls bessere Chancen durch eine CESA kontinent zu werden. Der Behandlungserfolg eines zusätzlichen TOTs nach CESA bzw. VASA scheint völlig unabhängig von Inkontinenzsymptomen und vom Alter zu sein.
Item Type: | Thesis (PhD thesis) | ||||||||||||
Creators: |
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Contributors: |
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URN: | urn:nbn:de:hbz:38-783553 | ||||||||||||
Date: | 2025 | ||||||||||||
Language: | German | ||||||||||||
Faculty: | Faculty of Medicine | ||||||||||||
Divisions: | Ehemalige Fakultäten, Institute, Seminare > Faculty of Human Sciences > no entry | ||||||||||||
Subjects: | Medical sciences Medicine | ||||||||||||
Uncontrolled Keywords: |
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Date of oral exam: | 25 March 2025 | ||||||||||||
Referee: |
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Refereed: | Yes | ||||||||||||
URI: | http://kups.ub.uni-koeln.de/id/eprint/78355 |
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