Herberg, Johanna (2025). Identifizierung von Prädiktoren für eine Verbesserung von Angstsymptomatik bei der Parkinson-Krankheit 6 Monate nach der Tiefen Hirnstimulation des Nucleus subthalamicus. PhD thesis, Universität zu Köln.

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Abstract

Die Tiefe Hirnstimulation im Nucleus subthalamicus (STN-THS) stellt eine etablierte Therapie bei der Parkinson-Krankheit dar. Sie verbessert motorische und nicht-motorische Symptome (NMS) sowie die Lebensqualität. Die Angstsymptomatik stellt ein klinisch relevantes NMS dar und hat einen direkten Einfluss auf die Lebensqualität. Die bisherige Literatur zeigt uneindeutige Ergebnisse über die Auswirkungen der STN-THS auf die Angstsymptomatik und es bedarf weiterer Forschung. Ziel unserer Studie war die Untersuchung der STN-THS-Auswirkung auf die Angstsymptomatik bei Parkinson-Patient:innen und die Identifikation klinischer Prädiktoren, die die Auswirkungen der STN-THS auf Angstsymptome vorhersagen können. Wir betrachteten sowohl die Gesamtkohorte als auch eine spezifische Untergruppe von Parkinson-Patient:innen mit präoperativ klinisch relevanten Angstsymptomen (“Angst-Kohorte”). Es handelt sich um eine prospektive, offene, multizentrische Studie, in der Patient:innen, gemäß den Kriterien der “UK Parkinson’s Disease Society Brain Bank” diagnostiziert, inkludiert wurden. Präoperativ sowie 6 Monate nach ihrem STN-THS-Eingriff erfolgte die Datenerhebung der motorischen Symptome und der NMS mittels verschiedener Instrumente. Im Fokus dieser Arbeit steht die Hospital Anxiety and Depression Scale (HADS-A und HADS-D-Unterskalen), mit der Angst- und Depressionssymptome erfasst wurden. Statistische Analysen erfolgten mittels Spearman-Korrelationen, einfach univariaten Regressionen und folgenden multiplen linearen Regressionen. Hiermit wurden die Prädiktoren für die Veränderungen im HADS-A ermittelt, wobei die Gesamtkohorte und Angst-Kohorte getrennt voneinander betrachtet wurden. In der Angst-Kohorte verbesserten sich alle klinischen Parameter im Verlauf der 6 Monate signifikant, bis auf die LEDD-Dopaminagonisten (LEDD-DA), welche nicht signifikant war. Es zeigten sich nach der univariaten mit folgender multipler linearer Regressionsanalyse die Variablen Aktivitäten des alltäglichen Lebens und die Domäne NMSS-Miktion präoperativ als signifikante Prädiktoren für die postoperative Veränderung der HADS-A. Das multiple Regressionsmodell erklärte 26.0 % der Varianz in der Veränderung des HADS-A. Außerdem korrelierte der HADS-A-Veränderungswert mit dem PDQ-8- Summary Index (PDQ-8-SI) mit r = 0.47 und p < 0.001. Zusammengefasst zeigen unsere Ergebnisse, dass die STN-THS eine signifikante Verbesserung der Angstsymptome nach 6 Monaten in der Gesamtkohorte sowie in der Angst-Kohorte erzielt. Als Prädiktoren für eine Verbesserung der Angstsymptome durch eine STN-THS konnten in der Angst-Kohorte Beeinträchtigungen im alltäglichen Leben und auffällige Harnwegssymptome sowie in der Gesamtkohorte bereits bestehende Angstsymptome zu Studienbeginn identifiziert werden. Zudem war die Verbesserung der Angstsymptome direkt proportional zu einer Steigerung der Lebensqualität. Diese Ergebnisse sind von großer Relevanz im Hinblick auf die Implementierung von personalisierter Therapie bei Parkinson-Patient:innen.

Item Type: Thesis (PhD thesis)
Creators:
CreatorsEmailORCIDORCID Put Code
Herberg, JohannaUNSPECIFIEDUNSPECIFIEDUNSPECIFIED
URN: urn:nbn:de:hbz:38-784550
Date: 2025
Language: German
Faculty: Faculty of Medicine
Divisions: Faculty of Medicine > Neurologie > Klinik und Poliklinik für Neurologie
Subjects: Medical sciences Medicine
Uncontrolled Keywords:
KeywordsLanguage
ParkinsonUNSPECIFIED
Tiefe HirnstimulationUNSPECIFIED
Date of oral exam: 29 April 2025
Referee:
NameAcademic Title
Dafsari, HaidarPrivatdozent Dr. med.
Kalbe, ElkeUniversitätsprofessorin Dr. rer. nat.
Refereed: Yes
URI: http://kups.ub.uni-koeln.de/id/eprint/78455

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