Blaschke, Nina
(2025).
Subthreshold Depression und Promotionsabbrüche: Eine Studie zur psychischen Gesundheit von Kölner Doktorand*innen.
PhD thesis, Universität zu Köln.
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Abstract
Psychische Störungen sind unter Doktorand*innen weit verbreitet, jedoch in Deutschland bislang wenig erforscht. Diese Studie untersucht die Prävalenz depressiver und Angstsymptome unter Promovierenden an der Universität zu Köln sowie deren Zusammenhang mit Betreuungszufriedenheit, Stressfaktoren und Abbruchgedanken. Auf Basis der MeHeDoc-Studie wurden die Daten von 509 Doktorand*innen analysiert. Psychische Belastungen wurden mittels standardisierter Screening-Verfahren (PHQ-D und GAD-7) erfasst, während Regressionsanalysen zur Untersuchung von Einflussfaktoren auf psychische Gesundheit und Abbruchgedanken genutzt wurden. Die Ergebnisse zeigen, dass 70 % der befragten Doktorand*innen depressive Symptome aufweisen, 40,2 % positiv auf eine manifeste Depression gescreent wurden und 30,3 % unter mindestens mittelgradigen Angstsymptomen leiden. Zudem wurde bei 57,7 % eine psychische Komorbidität festgestellt, wobei Frauen häufiger betroffen waren als Männer. Besonders relevant ist die Subthreshold Depression – eine Form der Depression, die keine klinische Diagnose erfüllt, aber das Risiko für spätere Erkrankungen und Abbruchgedanken erheblich erhöht. Unzufriedenheit mit der Betreuungssituation und hohe wahrgenommene Stresslevel erwiesen sich als zentrale Einflussfaktoren auf diese Symptome. Erschreckend ist zudem, dass 70 % der Promovierenden mindestens einmal über einen Abbruch ihrer Promotion nachgedacht haben, 18,5 % sogar häufig. Eine Subthreshold Depression erhöhte die Wahrscheinlichkeit für Abbruchgedanken signifikant um 26,7 Prozentpunkte. Trotz dieser hohen Belastung waren nur 34,1 % der Doktorand*innen über psychologische Unterstützungsangebote der Universität informiert. Die Studie verdeutlicht die Notwendigkeit einer verbesserten psychischen Gesundheitsförderung für Promovierende. Hochschulen sollten gezielte Maßnahmen zur frühzeitigen Unterstützung und Prävention implementieren, um Promotionsabbrüche zu reduzieren und das Wohlbefinden von Doktorand*innen nachhaltig zu stärken.
Item Type: | Thesis (PhD thesis) | ||||||||||||||
Creators: |
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URN: | urn:nbn:de:hbz:38-785477 | ||||||||||||||
Date: | 2025 | ||||||||||||||
Language: | German | ||||||||||||||
Faculty: | Faculty of Medicine | ||||||||||||||
Divisions: | Faculty of Medicine > Psychosomatik und Psychotherapie > Klinik und Poliklinik für Psychosomatik und Psychotherapie | ||||||||||||||
Subjects: | Medical sciences Medicine | ||||||||||||||
Uncontrolled Keywords: |
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Date of oral exam: | 3 June 2025 | ||||||||||||||
Referee: |
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Refereed: | Yes | ||||||||||||||
URI: | http://kups.ub.uni-koeln.de/id/eprint/78547 |
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