Haneke, Paul (2025). Auswirkungen eines neuromuskulär stimulierenden Trainings auf die klinischen Parameter bei Patienten unter einer neurotoxischen Chemotherapie. PhD thesis, Universität zu Köln.

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Abstract

Fortschritte in der Diagnostik und Therapie maligner hämatologischer und onkologischer Erkrankungen eröffnen nicht nur neue Möglichkeiten, sondern stellen die Medizin auch vor zunehmende Herausforderungen im Hinblick auf unerwünschte Arzneimittelwirkungen. Viele Chemotherapeutika wirken neurotoxisch. Trotz gestiegenem Forschungsinteresse existieren nur wenige evidenzbasierte Handlungsempfehlungen zum Umgang mit der Chemotherapie- induzierten Polyneuropathie. Studien weisen allerdings auf verschiedene positive Einflüsse von körperlichen Trainingsprogrammen hin. Ziel dieser Dissertation ist es, zu untersuchen, wie sich ein neuromodulatorisches Sensomotorik- oder Vibrationstraining auf die klinischen Ergebnisse von hämatoonkologischen Patienten, die mit Oxaliplatin oder Vincaalkaloiden behandelt werden, auswirkt. Die bisherige Forschungsarbeit lässt die These zu, dass mittels eines neuromodulatorischen Trainings die Anzahl der vorgenommenen Dosisreduktionen aufgrund neurotoxischer Wirkungen vermindert und somit die klinischen Ergebnisse verbessert werden können. 158 Probanden wurden in eine klinische Interventionsstudie eingeschlossen und in drei Gruppen randomisiert (Sensomotorik-, Vibrations-, und Kontrollgruppe). Die Interventionsgruppen folgten einem vorab festgelegten Trainingsschema. Bei mehr als einem Drittel der Probanden wurde die Dosis der Chemotherapeutika aufgrund neurotoxischer Nebenwirkungen reduziert. In der Sensomotorikgruppe wurden signifikant weniger Dosisreduktionen als in den anderen beiden Gruppen verzeichnet. Bei den klinischen Ergebnissen wurden keine signifikanten Unterschiede bezüglich der Anzahl der Rezidive und Progresse, der ereignisfreien Zeit sowie für die Anzahl der stationären Behandlungstage gefunden. Sowohl in der Sensomotorik- als auch in der Vibrationsgruppe konnte allerdings eine signifikant längere Überlebenszeit der Probanden dokumentiert werden. Überraschenderweise korrelierte diese Verbesserung der klinischen Ergebnisse nicht mit einer geringeren Anzahl an Dosisreduktionen. Zwar kann mit den vorliegenden Daten dieser Dissertation kein Kausalzusammenhang zwischen einer geringeren Anzahl an Dosisreduktionen einer neurotoxischen Chemotherapie und verbesserten klinischen Ergebnissen hergestellt werden, dennoch weisen die Daten darauf hin, dass ein neuromodulatorisches Training begleitend zu einer neurotoxischen Chemotherapie als Supportivtherapie sinnvoll ist, um die Überlebenszeit der Patienten zu verlängern und eine ungeplante Dosisreduktion zu vermeiden.

Item Type: Thesis (PhD thesis)
Creators:
CreatorsEmailORCIDORCID Put Code
Haneke, PaulUNSPECIFIEDUNSPECIFIEDUNSPECIFIED
URN: urn:nbn:de:hbz:38-787104
Date: 2025
Language: German
Faculty: Faculty of Medicine
Divisions: Faculty of Medicine > Innere Medizin > Klinik I für Innere Medizin - Hämatologie und Onkologie
Subjects: Medical sciences Medicine
Uncontrolled Keywords:
KeywordsLanguage
CIPNUNSPECIFIED
Chemotherapie-induzierte; PolyneuropathieUNSPECIFIED
Neuromuskuläres; TrainingUNSPECIFIED
Date of oral exam: 28 May 2025
Referee:
NameAcademic Title
Elter, ThomasPrivatdozent Dr. med.
Pesta, DominikUniversitätsprofessor Dr. rer. nat.
Refereed: Yes
URI: http://kups.ub.uni-koeln.de/id/eprint/78710

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