Videa, Andreas
(2025).
Funktionelles Ansprechen einer Anti-VEGF-Therapie bei neovaskulärer altersbedingter Makuladegeneration mit rein subretinaler Flüssigkeit unter Berücksichtigung von morphologischen Netzhautveränderungen.
PhD thesis, Universität zu Köln.
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Abstract
Einleitung Die altersbedingte Makuladegeneration (AMD) ist in den Industrienationen die häufigste Erblindungsursache bei Patienten, die älter als 60 Jahre alt sind und ist mit einer Prävalenz von ca. 5% in BRD eine sehr weit verbreitete Augenerkrankung. Sie ist eine der meist erforschten Erkrankungen in der Augenheilkunde der letzten 5 Jahre und Gegenstand zahlreicher Publikationen. Die AMD zeichnet sich durch eine fortschreitende Degeneration der Makula aufgrund einer Stoffwechselstörung der Fotorezeptoren und des retinalen Pigmentepithels aus, welche zur Ansammlung und Ablagerung von Stoffwechselendprodukten in den Pigmentepithelzellen und der Bruch-Membran führt. Bei der exsudativen AMD kann es durch Neovaskularisationen, seröse Abhebung der Makula und Blutungen zur Verstärkung der Metamorphopsien und zum massiven Visusverlust kommen1. Die seröse Flüssigkeit kann hierbei intraretinal in Form von Zysten oder subretinal vorkommen. Die Diagnose wird initial über die Betrachtung des Amsler-Gitters gestellt. Sollte dieser Test positiv ausfallen, erfolgt die Diagnosesicherung über die Fluoreszenzangiografie und die Beurteilung der Netzhaut durch Auswertung von OCT-Bildern. In den letzten Jahren ist die Diagnostik durch die Weiterentwicklung der OCT- Geräte, die immer feinere und genauere Abbildungen der Netzhaut liefern, verbessert worden. Parallel dazu wurde durch viele Studien die Wirksamkeit von VEGF-Inhibitoren bei der Therapie der exsudativen AMD überprüft. Hierbei wurde auch kontrolliert, ob es einen Wirksamkeitsunterschied der beiden am häufigst verwendeten Medikamente Bevacizumab und Ranibizumab gibt. Es konnte jedoch kein Unterschied in der Wirkung bezogen auf das Sehvermögen der Patienten festgestellt werden2. Ich möchte mit meiner Studie herausfinden, wie die Wirksamkeit der Anti-VEGF- Therapie bei einer Sonderform der exsudativen AMD mit rein subretinaler Flüssigkeitsansammlung ist. Projektbeschreibung Bei einer Vielzahl von Patienten mit exsudativer AMD, die durch intravitreale Injektionen behandelt wurden, ist aufgefallen, dass einige Patienten besser auf die Therapie ansprechen als andere. Es ist der Verdacht entstanden, dass Patienten, bei denen sich die krankheitsbedingte Flüssigkeitsansammlung bei Erstdiagnose auf den subretinalen Raum beschränkt, schlechter auf die gängigen Therapiemöglichkeiten ansprechen als Patienten, bei denen die Flüssigkeit vorwiegend im intraretinalen Raum vorkommt. Ich möchte untersuchen, ob es sich bei der AMD mit subretinaler Flüssigkeit um eine Sonderform der AMD handelt und sich der Verdacht der schlechteren Therapierbarkeit bestätigt. Ferner möchte ich überprüfen, ob sich die Therapie der AMD morphologisch und funktionell auf den Augenhintergrund auswirkt. Hierbei werde ich untersuchen, ob sich im Laufe der Therapie atrophische Areale in der zentralen Netzhaut bilden und ob es einen Zusammenhang zwischen der Therapiehäufigkeit und der Ausprägung dieser Areale gibt. Zu den zu untersuchenden morphologischen Veränderungen gehören des Weiteren die Pigmentepithelabhebung, die subretinale Fibrose und die Entstehung intraretinaler Zysten. Funktionell werde ich die zentrale Sehschärfe betrachten und erforschen, ob und in wieweit die intravitrealen Injektionen und der Verlauf der Krankheit, Einfluss darauf haben. Hier wird interessant sein, ob die morphologischen Ausprägungen ein funktionelles Korrelat besitzen. Arbeitsprogramm Ich untersuche die beschriebenen Parameter retrospektiv anhand von Patientendaten, bei denen eine AMD durch VEGF-Inhibitoren behandelt wurde und die Erstdiagnose eine rein subretinale Flüssigkeitsansammlung gezeigt hat. Die Therapie besteht aus initial drei Injektionen (erster Zyklus), zwischen denen jeweils vier Wochen Abstand liegt. Hiernach beurteilt man den Therapieerfolg. Ist nach dem ersten Zyklus keine Flüssigkeit mehr zu erkennen, wird der Patient in einem halben Jahr zur Kontrolle einbestellt, ohne dass weitere Injektionen erfolgen. Ist die Flüssigkeitsansammlung nicht weniger geworden oder ist trotz Therapie sogar angestiegen, so wird ein neuer Zyklus, auch wieder mit vierwöchigem Abstand, angesetzt. Anhand der Patientenakten beurteile ich, wann die Diagnose „exsudative AMD“ zum ersten Mal gestellt wurde und betrachte die entsprechenden OCT-Bilder, die zur Unterstützung der Diagnose bei den betroffenen Patienten angefertigt wurden. Morphologisch beurteile ich hierbei die Flüssigkeitsmenge, die vor der ersten Injektion auf den OCT-Bildern zu erkennen ist und vergleiche sie jeweils mit der Flüssigkeitsmenge, die nach dem ersten Therapiezyklus, nach einem Jahr und nach zwei Jahren zu sehen ist. Die Beurteilung erfolgt nach den Kriterien „mehr“, „weniger“ und „gleich“, je nachdem, ob die Flüssigkeit zugenommen hat, abgenommen hat oder unverändert geblieben ist. Funktionell betrachte ich die Sehschärfe mit bestmöglicher Korrektur (BCVA) und vergleiche auch hier den BCVA, der direkt nach Diagnosestellung gemessen wurde mit dem BCVA, der jeweils nach dem ersten Zyklus, nach einem Jahr und nach zwei Jahren erhoben wurde, analog zur morphologischen Beurteilung. Am Schluss werte ich die Ergebnisse mit dem Statistikprogramm SPSS aus und versuche herauszufinden, welche Zusammenhänge es zwischen der Wahl der Therapie, der Therapiehäufigkeit und dem morphologischen und funktionellen Outcome der Patienten gibt.
Item Type: | Thesis (PhD thesis) | ||||||||||
Creators: |
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URN: | urn:nbn:de:hbz:38-788853 | ||||||||||
Date: | 17 September 2025 | ||||||||||
Language: | German | ||||||||||
Faculty: | Faculty of Medicine | ||||||||||
Divisions: | Faculty of Medicine > Augenheilkunde > Klinik und Poliklinik für Allgemeine Augenheilkunde | ||||||||||
Subjects: | Medical sciences Medicine | ||||||||||
Uncontrolled Keywords: |
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Date of oral exam: | 17 July 2025 | ||||||||||
Referee: |
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Refereed: | Yes | ||||||||||
URI: | http://kups.ub.uni-koeln.de/id/eprint/78885 |
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